Hagen. Dr. Lela Ahlemann könnte überall arbeiten, entschied sich aber für eine Praxis in Hagen. Als Expertin ist sie deutschlandweit gefragt.

Großstadt und Geld könnten niemals das kompensieren, was Dr. Lela Ahlemann in Hagen hat: Familie, Freunde, Heimat. „Meine Eltern haben immer gesagt: ,Es ist egal, wo du deine Arbeit machst, wenn du gut bist. Wenn du gut bist, dann setzt du dich auch durch‘ - nach jahrelanger Arbeit hat sich das jetzt alles bewahrheitet.“

Aus ihrem Mund klingt das nicht überheblich. Mit Blick auf den Werdegang der Ärztin kann man das vielleicht sogar ganz einfach so feststellen. Dr. Lela Ahlemann ist Fachärztin für Dermatologie, Venerologie, Proktologie und Phlebologie. Und sie hat sich bewusst für eine Praxis in Hagen entschieden. „Ich bin hier aufgewachsen, habe alle meine Verbindungen hier. Warum sollte ich woanders hin, wenn es mir hier gut gefällt?“.

„Ich bin hier aufgewachsen, habe alle meine Verbindungen hier. Warum sollte ich woanders hin, wenn es mir hier gut gefällt“

Dr. Lela Ahlemann
Ärztin aus Hagen

Seit gut zehn Jahren betreibt sie in Hagen eine Privatpraxis. Damals klein angefangen, dann ein neuer Standort in der Innenstadt, jetzt ein noch größerer Standort an der Feithstraße. Mittlerweile ist sie gefragte Expertin, hält Vorträge bei großen Unternehmen oder Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), hat hunderttausende Follower in den sozialen Medien und gibt Interviews für Zeitschriften wie die Vogue. „Als ich zum ersten Mal in der Vogue war - das hat mich geflasht. Als Ärztin aus Hagen in der Vogue als Expertin“, Lela Ahlemann lacht. „Das hätte ich niemals gedacht.“

In all den Interviews und Vorträgen ist ihr Wissen gefragt. Ihre medizinische Sicht. Ihre Expertise. In diesem Interview aber soll es einmal um sie gehen. Um sie als Menschen und ihre Arbeit, was sie ausmacht, was sie bewegt, wie sie dorthin gekommen ist, wo sie heute ist.

Begeisterung für Medizin früh entdeckt

„Ich spreche selten über mich selbst“, stellt die Dermatologin nüchtern fest. Als Arzt liegt das wohl in der Natur der Dinge, weil man sich eben den Hauptteil seiner Zeit mit anderen Menschen beschäftigt - den Patienten. „Ich war als Jugendliche oft krank, fand es aber genauso spannend, wenn andere krank waren. Ich habe in der Schule gerne Vorträge gehalten - beispielsweise über die Funktionsweise der Harnblase. Krankheiten und Gesundheit haben mich immer interessiert, und ich habe immer gerne gelernt“, blickt die 45-Jährige auf die Aha-Erlebnisse, mit denen damals ihre Begeisterung für die Medizin angefangen hat.

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Sie studierte Medizin in Bochum. Ging nach Frankreich, in die Schweiz, arbeitete später als Proktologin in einer Klinik in Wuppertal, auf Sylt und im australischen Melanoma Diagnostic Centre in Sydney sowie einer Fachklinik für Besenreiser in Hilden. „Später kam als Fachgebiet noch Ernährungsmedizin hinzu. Über die eigene Ernährung kann man unfassbar viel beeinflussen“, sagt die Hagenerin. Das sei immer etwas gewesen, das ihr im Studium gefehlt hätte. „Das Thema kam dort quasi nicht vor. Dabei sind Haut-, Darm- und Allgemeingesundheit eng mit der Ernährung verbunden. Mittlerweile ist das Bewusstsein dafür gewachsen.“

Mit der Nachfrage wächst die Praxis

Letztlich entschied sie sich, in Hagen etwas Eigenes aufzubauen - als Privatpraxis. „Das hatte für mich einen einfachen Hintergrund: Ich kann mir mehr Zeit für die Patienten nehmen. Ich hatte keine Lust auf lange Schlangen und die Hektik. Ich wollte einfach gute Medizin machen und zufrieden sein“, blickt sie auf die Anfänge.

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Die Nachfrage wuchs. Und mit der Nachfrage wuchs ihre Praxis, in der sie u.a. proktologische Behandlungen, Laserbehandlungen, Venenuntersuchungen oder aber kosmetische/medizinische Hautbehandlungen und regenerative ästhetische Medizin anbietet. „Rückblickend muss ich sagen, dass ich immer nur reagiert habe. Letztes Jahr habe ich plötzlich knapp 70 Stunden pro Woche gearbeitet und musste mir irgendwann eingestehen, dass es zu viel wird. Ich habe ja auch noch ein Privatleben und eine Familie“, sagt Lela Ahlemann, die sich seitdem etwas zurückgenommen hat. „Und ja: Wir haben aktuell eine lange Warteliste. Eigentlich widerspricht das meinem Arbeitsethos, aber wir müssen auch viele Patienten ablehnen.“

Tausende Follower in den sozialen Medien

Die Menschen, die zu ihr kommen, nehmen weite Wege in Kauf. Sie kommen aus Berlin, Hamburg, München, eigentlich allen Ecken Deutschlands. Ebenso wie die Anfragen von Unternehmen, bei denen sie Vorträge halten soll. Das wiederum hat auch etwas mit dem zu tun, was Dr. Lela Ahlemann neben ihrem Hauptjob tut: Auf Instagram und TikTok lädt sie Videos hoch, in denen sie über Darm- und Hautgesundheit aufklärt und Tipps für den Alltag gibt. „Ich hätte nie gedacht, dass das so ankommen wird. Ich bekomme so viele Nachrichten und jedes Mal, wenn ich ein Video hochlade, fragen etliche Menschen in der Praxis nach Terminen. Sogar eine meiner Patientinnen - sie ist 86 - hat meinen TikTok-Kanal abonniert“, sagt die 45-Jährige und lacht.

Dr. Lela Ahlemann klärt über Social Media über Haut- und Darmgesundheit auf und gibt Tipps für den Alltag. Auf Instagram und TikTok hat sie jeweils mehr als 170.000 Follower
Dr. Lela Ahlemann klärt über Social Media über Haut- und Darmgesundheit auf und gibt Tipps für den Alltag. Auf Instagram und TikTok hat sie jeweils mehr als 170.000 Follower © WP | Michael Kleinrensing

Aktuell schreibt sie an einem Buch. Es soll noch dieses Jahr veröffentlicht werden. „Es geht darum, die beste Version von sich selbst zu werden - über Dinge wie Ernährung, Hautpflege, eben alles, was dazugehört“, sagt Lela Ahlemann. Auch für eine Serie wurde sie angefragt. „Es ist viel, aber ich mache es gerne. Zum Beispiel: Neue wissenschaftliche und medizinische Studien sind für mich wie ein Stück Kuchen - ich freue mich darauf. Gleiches gilt für alle Erlebnisse, bei denen ich Menschen helfen konnte - das macht mich einfach glücklich.“

„Neue Studien sind für mich wie ein Stück Kuchen - ich freue mich darauf, lerne gerne dazu und es macht Spaß. Gleiches gilt für alle Erlebnisse, bei denen ich Menschen helfen konnte - das macht mich einfach glücklich.“

Lela Ahlemann
über ihre Arbeit