Hagen. Es läuft in der Stadthalle Hagen, der Umsatz ist so hoch wie nie. Wie das VIP-Angebot im Gastrobereich läuft und was der Chef in 2024 noch plant.
Ein Blick ins Wasserlose Tal: „Über den Verlauf des vergangenen Jahres kann ich mich wirklich nicht beklagen“, sagt Volker Wolf bescheiden. Der Geschäftsführer der Stadthalle Hagen nennt Zahlen: „Durch Veranstaltungen wie Shows und Konzerte sowie mit Seminaren und Tagungen haben wir einen Umsatz von 1,65 Millionen Euro Umsatz gemacht. Somit war 2023 das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte der Stadthalle.“ Zum Vergleich: 2019 lag der Umsatz bei 1,55 Millionen Euro, dann kam die Coronazeit, in der die Stadthalle nicht als Veranstaltungsstätte genutzt werden konnte, sondern zum Impfzentrum umgewandelt wurde.
„Alles aus einer Hand“-Angebot kommt gut an
Wie sich Volker Wolf den Erfolg erklärt? „Zum einen gehen die Leute jetzt einfach wieder gern aus und erleben Kultur. Und Veranstalter von Tagungen und Seminaren erkennen, dass ab einer gewissen Größenordnung Online-Seminare mit Präsenzveranstaltungen nicht mitkommen.“ Außerdem käme sein „Alles aus einer Hand“-Angebot gut an. Heißt: Der Gastgeber muss sich weder um Catering, noch um Technik und weiteres kümmern.
Natürlich seien Kultur- oder Sonderveranstaltungen für den privaten Stadthallenbesucher interessanter, „doch wir müssen mit dem Betrieb auch Geld verdienen, und das gelingt mit Tagungen und Seminaren leichter, da die Verweildauer der Gäste im Haus höher ist und solche Art von Tagesveranstaltungen leichter planbar sind“.
Von Max Raabe bis Extrabreit
Worauf sich die privaten Stadthallen-Gäste in 2024 freuen können? „Wir haben schon jetzt, Mitte Januar, mit 38 Show- und Kulturveranstaltungen einen tollen Anbuchungsstand“, sagt Volker Wolf. Max Raabe, Sascha Grammel, Dieter Nuhr, Andy Borg und Extrabreit (um nur einige zu nennen) stehen wieder auf dem Programm, im Tagesveranstaltungsbereich zum Beispiel die Naturgartentage sowie Firmenveranstaltungen von Rewe und VW.
Sieben Abi-Bälle
Termine für sieben Abi-Bälle sind bereits reserviert (Volker Wolf: „Mit der Zahl - und das schon im Januar - bin ich sehr zufrieden. Zu den Abibällen kommen immer zwischen 400 und 850 Gäste.“). Außerdem liegen Reservierungen für Sonderveranstaltungen wie „30 Jahre Tanzschule Stein“ und für das Kurzfilmfestival „Eat My Shorts“ vor.
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Und wie wird das im Spätherbst 2023 gestartete „Priority-Room“-Angebot angenommen? Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich eine VIP-Zone im Gastrobereich der Stadthalle, die vor und in der Pause einer Veranstaltung gegen Geld genutzt werden kann.
„Bis jetzt waren alle, die das Angebot genutzt haben, happy“, versichert der Stadthallen-Chef. Das neue Angebot sei bei vielen noch nicht bekannt, trotzdem sei es bislang pro Veranstaltung von 20 bis 40 Gästen – von Einzelbesuchern oder kleineren Gruppen - genutzt worden. Der „Priority-Room“ kann eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn sowie in der Pause von maximal 100 Gästen besucht werden. Für insgesamt 19 Euro werden Snacks sowie Getränke gereicht, und die Besucher, die mit einem VIP-Bändchen am Handgelenk ausstaffiert werden, können eine eigene Garderobe sowie einen separaten Eingang nutzen.
580.000 Euro städtischer Jahreszuschuss
Volker Wolf (45) ist seit zwei Jahren Geschäftsführer des „Kongress- und Eventparks Stadthalle Hagen“. Sein Team besteht aus insgesamt 15 Köpfen.
Der Jahreszuschuss, den die Stadt Hagen der Stadthalle gewährt, liegt bei ca. 580.000 Euro.
Die Stadthalle sucht Auszubildende für den Bereich Restaurantfachfrau bzw.-mann sowie Köchinnen und Köche, außerdem Aushilfen für die Bereiche Küche, Service, Technik und Bestuhlung.
Themenwechsel: Wie will sich der Glaspalast im Wasserlosen Tal künftig in puncto Nachhaltigkeit aufstellen? „Im Bereich Catering werden wir demnächst Änderungen, zum Beispiel ein Becherpfandsystem, einführen. Und wir achten noch mehr aufs Energiesparen. Mit einfachen Mitteln. Der große Saal wird tagsüber, wenn er nicht genutzt wird, zum Beispiel weniger geheizt, und er bleibt dunkel.“
Und was bringen die kommenden Monate in Sachen Sanierung/ Modernisierung? „Der Teppichboden im Saal kommt raus und wird gegen Parkett getauscht. Die Stadt bringt jetzt die Ausschreibung auf den Weg. Hoffentlich werden dann Handwerker gefunden, so dass die Arbeiten in der Hallen-Sommerpause ausgeführt werden können“, so Volker Wolf.
Die Toiletten im Eingangsbereich sollen in diesem oder im nächsten Jahr saniert, das frühere Bowling-Center (Sinfonium) 2025 umgestaltet werden. Und der Fahrstuhl, der die Stadthalle barrierefrei machen soll? „Bis der Fahrstuhl die Mittelebene ansteuern kann, wird es wohl bis 2026/2027 dauern“, vermutet der Stadthallen-Chef.