Hagen. Die Verbraucherzentrale verlässt den Volkspark, damit 30 Mitarbeiter des Ordnungsamtes ins Gebäude ziehen können. Doch der Einzug zieht sich hin.

Neues aus der innenstadt: Bis die Mitarbeiter des Ordnungsamtes in den Pavillon im Volkspark ziehen, um sich mitten in der City besser um mehr Sicherheit und Sauberkeit kümmern zu können, wird es noch dauern. Der Umzug wird frühestens irgendwann im nächsten Jahr stattfinden. Vorher muss ein Verschiebebahnhof in Gang gesetzt werden, sprich, der marode Pavillon muss leer gezogen werden, um dann umgebaut werden zu können.

Für mehr Sicherheit und Sauberkeit in der City

Zur Erläuterung: Die Sicherheitszentrale - formal ausgedrückt die zentrale Anlauf- und Koordinierungsstelle für den Stadtordnungsdienst (SOD) - soll, so hat es die Politik beschlossen, zentral in der Hagener Innenstadt beheimatet werden, um vor Ort das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken, eventuell Straftaten zu vereiteln und für mehr Sauberkeit zu sorgen.

Energetisch und bautechnisch auf dem Stand der 1970er Jahre

Das hat zur Folge, dass die Verbraucherzentrale, die seit Jahren im Pavillon im Volkspark untergebracht ist, ausziehen muss. Das Gebäude befindet sich energetisch und bautechnisch auf dem Stand der 1970er Jahre; die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale nutzt die 240 Quadratmeter große Fläche, um sich dort um Belange der Bürger zu kümmern.

30 Mitarbeiter des Ordnungsamtes ziehen in den Pavillon im Volkspark in Hagen. Sie sollen direkt in der Hagener City für mehr Sicherheit und Sauberkeit sorgen. Und auch Straftaten vereiteln.
30 Mitarbeiter des Ordnungsamtes ziehen in den Pavillon im Volkspark in Hagen. Sie sollen direkt in der Hagener City für mehr Sicherheit und Sauberkeit sorgen. Und auch Straftaten vereiteln. © WP | Michael Kleinrensing

Die von Janine Pühl geleitete Einrichtung wird also demnächst, quasi um das Feld für die Sicherheitszentrale zu räumen, in einen Teil des Erdgeschosses im Rathaus an der Volme ziehen. Auf besagter Fläche ist derzeit noch die Freiwilligenzentrale ansässig, die momentan schon ihren im März stattfindenden Umzug in die Volme-Galerie vorbereitet.

Stephanie Krause, Leiterin der Freiwilligenzentrale, auf der noch freien Fläche in der Volme-Galerie Hagen. Demnächst wird sie gemeinsam mit ihrem Team die neuen Räumlichkeiten beziehen.
Stephanie Krause, Leiterin der Freiwilligenzentrale, auf der noch freien Fläche in der Volme-Galerie Hagen. Demnächst wird sie gemeinsam mit ihrem Team die neuen Räumlichkeiten beziehen. © WP | Michael Kleinrensing

„Nach dem Auszug der Freiwilligenzentrale müssen die Räumlichkeiten im Rathaus in Absprache mit der Verbraucherzentrale für deren Bedürfnissen entsprechend geplant und umgebaut werden. Dies soll bis spätestens Ende dieses Jahres erfolgt sein“, teilt Michael Kaub auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Der Stadtsprecher fährt fort: „Erst nach dem Auszug der Verbraucherzentrale kann der Pavillon für den Stadtordnungsdienst ertüchtigt werden. Ein Einzug kann daher nicht vor 2025 stattfinden.“

30 Mitarbeiter ziehen um

Aktuell seien beim Stadtordnungsdienst 30 Mitarbeitende im Schichtdienst beschäftigt, „nach jetziger Planung ziehen alle Beschäftigten in den Pavillon um“, so Michael Kaub.

Fünf-Jahres-Mietvertrag abgeschlossen

Und Stephanie Krause, seit 18 Jahren Leiterin der Hagener Freiwilligenzentrale? Die hat sich mittlerweile damit abgefunden, aufgrund des Verschiebebahnhofs ihre Räume im Rathaus an der Volme aufgeben zu müssen. „Am 8. Januar hab‘ ich einen Fünf-Jahres-Mietvertrag für die Volme-Galerie unterzeichnet“, sagt Stephanie Krause. Das dortige Ladenlokal im hinteren Bereich des 1. Obergeschosses sei mit 100 Quadratmeter Nutzfläche zwar wesentlich kleiner als die ihr bislang zur Verfügung stehende Fläche, „doch das bekommen wir schon hin“.

Auch interessant

Die Diakonie übernähme nötige Baumaßnahmen, sodass die ehrenamtlichen Helfer und sie selbst ihre Arbeit dort ab Anfang April gut verrichten könnten. Konkret: Das Ladenlokal wird unterteilt in zwei Büros und einen Materialraum. Der Umzug vom Rathaus in die Volme-Galerie ist für den 19. März geplant.

140 Quadratmeter groß sind die Räume, die die Hagener Freiwilligenzentrale derzeit im Rathaus an der Volme nutzt.
140 Quadratmeter groß sind die Räume, die die Hagener Freiwilligenzentrale derzeit im Rathaus an der Volme nutzt. © WP | Michael Kleinrensing

Miete ist erschwinglich

„Ich bin froh, dass ich eine Fläche mitten in der Innenstadt, durch einen Aufzug barrierefrei zu erreichen, mit Schaufenstern und eigenem Zugang ausgestattet und zu einer erschwinglichen Miete gefunden habe“, atmet die Leiterin auf.

Jahreszuschuss der Stadt beträgt 42.500 Euro

Die Freiwilligenzentrale, in der sich ehrenamtliche Helfer versammeln und freiwillige Arbeit gebündelt wird, erhält eine institutionelle Förderung. Der Jahreszuschuss der Stadt Hagen beträgt 42.500 Euro. Der Verein sichert sich außerdem durch Mitgliedsbeiträge sein Überleben.

Stefanie Krause hat eine halbe Stelle, außerdem ist sie mit einer zweiten halben Stelle bei der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in NRW (Lagfa) beschäftigt. Lagfa übernimmt auch die Hälfte der Miete für die Räume der Freiwilligenzentrale.

Die Stadt Hagen hatte der Freiwilligenzentrale als Alternative zum Rathaus u.a. Räume im Stadtteilhaus in Vorhalle zur Miete angeboten, „so weit draußen, da wäre mir mit Sicherheit ein Großteil meiner 18 ehrenamtlichen Helfer von der Fahne gegangen“, prophezeit Stephanie Krause. Nun bekäme sie von ihrem ganzen Team Rückhalt, „alle ziehen mit in die Volme-Galerie um“.

Die dortige Fläche befindet sich direkt neben dem im November eröffneten kleinen Atelier des Hagener Künstlers Nuri Irak, das rechts angrenzende Ladenlokal steht leer.

Zentrales Bürgeramt in der Nähe

Wenige Meter entfernt schließt die obere Etage des „Volme-Forums“, mit u.a. Räumen der Volkshochschule Hagen (VHS) an. Zur Erinnerung: Die Stadt Hagen hat knapp 3000 Quadratmeter ehemaliger Einkaufsfläche von der Volme-Galerie gemietet und Anfang November dort ihr zentrales Bürgeramt eröffnet. Das Shopping-Center, in dem noch immer große Leerstände herrschen, entwickelt sich durch den Einzug von Teilen der Stadtverwaltung und dem baldigen Anrücken der Freiwilligenzentrale immer mehr zum Dienstleistungs- und Servicezentrum.