Hagen. Die Warenhaus-Kette Real ist insolvent, doch der Markt in Haspe ist gerettet, er schließt nur einen Tag. Aber was ist mit den 76 Mitarbeitern?
Aufatmen ist angesagt: Die Tage des Real-Marktes in Hagen-Haspe sind gezählt. Doch der Supermarkt wird nicht – wie etliche andere Filialen – geschlossen, sondern das Geschäft in der Vollbrinkstraße wird zu einem Rewe-Markt umgewandelt. Zur Erinnerung: Die SB-Warenhaus-Kette Real ist insolvent und schließt zahlreiche Geschäfte in ganz Deutschland. Nur für einige gibt es eine Zukunft. Der Laden im Hasper Zentrum gehört dazu.
Markt schließt für einen Tag
„Der Rewe-Markt in Haspe wird am Donnerstag, 25. Januar, um 7 Uhr eröffnen. Einen Tag vorher, also am Mittwoch, 24. Januar, wird der Markt für einen Tag geschlossen, um sämtliche Vorbereitungen zu treffen“, teilt Aileen Graw auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
„Am Mittwoch, 24. Januar, wird der Markt für einen Tag geschlossen, um sämtliche Vorbereitungen zu treffen.“
Die Unternehmenssprecherin von Rewe-Dortmund ergänzt, dass am 24. Januar auch der Schriftzug von Mein Real in Rewe-Center geändert werde. In dem Vollsortimenter sind 76 Mitarbeiter beschäftigt; das gesamte Team wird nun von Rewe übernommen.
Real in Haspe wurde 2005 eröffnet
Rückblick: Der Real-Supermarkt an der Vollbrinkstraße 9, also im Hasper Zentrum, wurde 2005 eröffnet. Vor gut fünf Jahren wurde der Markt aufwendig saniert. Die Gemeinnützige Wohnstättengemeinschaft (GWG) und der Handelskonzern investierten dort gemeinsam einen mittleren einstelligen Millionenbetrag.
Das damals schon lange in die Jahre gekommene Geschäft wurde über Monate (bei laufendem Betrieb) in einen Markt umgestaltet, in dem der Bereich Lebensmittel an Bedeutung gewann. Der Laden galt seidem als Vorzeige-Filiale und wurde als Flagship-Store bezeichnet.
Der Markt in Haspe (ab der kommenden Woche dann also Rewe) hat eine stattliche Größe und verfügt auch über eine Bedientheke, an der Fleisch, Wurst und Käse angeboten werden. Die Filiale ist ca. 4100 Quadratmeter groß, knapp 60.000 Artikel werden dort verkauft.
Einige Standorte gerettet
Zum Hintergrund: Von der Real-Pleite sind insgesamt 62 Filialen mit etwa 5000 Beschäftigte betroffen. Doch vor einigen Wochen ploppte eine zumindest ein wenig positive Nachricht auf: „Die real GmbH hat für 18 Standorte neue Betreiber gefunden. Die verbleibenden Märkte werden bis zum 31. März 2024 schließen“, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung. Die real GmbH wolle bis Ende März 2024 mindestens 13 Märkte an die Rewe-Group, drei Märkte an Kaufland und einen Markt an Edeka übertragen.
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Durch die Übertragungen – die zum Teil noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Vermieter und des Bundeskartellamts stünden – könne der Geschäftsbetrieb in den entsprechenden Märkten fortgeführt werden, mit dem Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu sichern.
Die verbleibenden ca. 45 Märkte werden im Frühjahr geschlossen, da für diese Standorte trotz Bemühungen kein Abnehmer gefunden werden konnte. Die Übertragungen und Schließungen erfolgen vor dem Hintergrund des im September 2023 von der real GmbH eingeleiteten Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung.