Hagen. Nicht nur einkaufen, sondern auch städtische Dinge können Bürger in der Volme-Galerie Hagen erledigen. Und was sagen die städtischen Mitarbeiter?

Neues aus der Innenstadt: Es ist zentral gelegen, fast ausschließlich in Weiß gehalten, wirkt transparent, und vor allem ist es riesig groß – das Volme-Forum. So ist die Fläche betitelt, die die Stadt Hagen in der Einkaufspassage Volme-Galerie angemietet hat.

Fast 3000 Quadratmeter große Fläche wird nun von Stadt genutzt

Seit Anfang der Woche (30. Oktober) sind dort das zentrale Bürgeramt, Fundbüro, Jugendbüro sowie Räume, die die Volkshochschule (VHS) nutzt, am Start. Offiziell wird die knapp 3000 Quadratmeter große Fläche, die sich über das Erdgeschoss sowie das 1. OG erstreckt und auf der insgesamt 64 städtische Beschäftigte arbeiten, am Freitag, 3. November, um 12.30 Uhr eröffnet.

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Derzeit sind kaum Bürgerinnen und Bürger in den weitläufigen Fluren und Büros zu sichten. „Richtig los gehen wird es hier ab nächster Woche“, sagt Sabine Becker-Kappler­. Die Assistenzkraft in der Pflege- und Wohnberatung, die sich im EG befindet, ist momentan noch „multitasking-mäßig“ zugange, sprich, sie packt Kisten aus und sortiert Unterlagen, während sie sich auch schon um Ratsuchende kümmert.

„Das wird sich alles einrenken“, sagt die patente Frau, die ihr neues Großraumbüro mit leichtgängiger Eingangstür und (für Rollstuhlfahrer wichtig) niedrig angebrachter Klingel zu schätzen weiß. „Vorher saßen wir im Rathaus II in der zweiten Etage, nun sind wir top-zentral untergebracht.“

Sabine Becker-Kappler­, Assistenzkraft in der Pflege- und Wohnberatung, die sich im Erdgeschoss der Volme-Galerie Hagen befindet, lebt sich derzeit an ihrem neuen Arbeitsplatz ein.
Sabine Becker-Kappler­, Assistenzkraft in der Pflege- und Wohnberatung, die sich im Erdgeschoss der Volme-Galerie Hagen befindet, lebt sich derzeit an ihrem neuen Arbeitsplatz ein. © Alex Talash | Alex Talash

Und das auf 900 Quadratmeter ansässige zentrale Bürgeramt im Erdgeschoss? Dort befindet sich z.B. die Einwohnermeldestelle, in der es um Pässe und Ausweise geht. Außerdem können dort Bewohnerparkberechtigungen für die Innenstadt beantragt werden, Anträge auf Wohngeld gestellt und städtische graue Müllsäcke gekauft werden.

Auch das Fundbüro ist eingezogen

Und im dort beheimateten Fundbüro können Fundsachen abgegeben und abgeholt werden. Andrea Richter, Leiterin der Bürgerämter sowie des Standesamtes, lobt die Bündelung der Dienstleistungen auf einer Fläche, die auch den Austausch mit Kollegen erleichtere.

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Und das sich ebenfalls im Erdgeschoss befindende Jugendbüro, das sich als Info-Point für Jugendliche und junge Erwachsene sieht? Es handelt sich bislang übrigens lediglich um einen Arbeitstitel; ein griffiger Name soll gemeinsam mit jungen Hagenern gefunden werden.

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„Wir wollen auch die ,Netto-Chiller’ erreichen“, spricht Esra Sarioglu Tacheless. Der Bezirksjugendarbeiterin ist es wichtig, Jugendliche aus der Innenstadt in ihre Arbeit einzubeziehen. „Wir fragen die jungen Leute direkt, was ihnen fehlt, was sie vor Ort möchten. Wir signalisieren ihnen, dass wir für sie da sind, dass wir uns um sie kümmern und sie an Kooperationspartner vermittel können“, betont Esra Sarioglu.

Das Jugendbüro sieht sich als Info-Point für junge Leute. „Wir wollen auch die ,Netto-Chiller’ erreichen“, sagt Bezirksjugendarbeiterin Esra Sarioglu. Im Foto ist sie mit Werksstudentin Jaqueline Balk zu sehen.
Das Jugendbüro sieht sich als Info-Point für junge Leute. „Wir wollen auch die ,Netto-Chiller’ erreichen“, sagt Bezirksjugendarbeiterin Esra Sarioglu. Im Foto ist sie mit Werksstudentin Jaqueline Balk zu sehen. © Alex Talash | Alex Talash

Die 1500 Quadratmeter große, von der Stadt Hagen genutzte Fläche im OG ist durch einen separaten Eingang durch die Volme-Galerie zu erreichen. Dort befinden sich ein Büro der VHS sowie ein großer VHS-Schulungsraum für ca. 30 Personen, in dem u.a. Integrationskurse abgehalten werden.

Der offene Bereich im Eingang hat Foyer-Charakter und kann bespielt werden. Im hinteren Bereich geht’s um Verkehrsangelegenheiten (dort können z.B. Schilder für private Baustellen beantragt werden), außerdem befindet sich dort die Gewerbestelle.

Stadtverwaltung braucht mehr Platz

„Die Stadtverwaltung benötigt zusätzliche Flächen, da einige städtische Büros in der Böhmerstraße sowie im Sozialen Rathaus II am Bahnhof geräumt wurden, da sie für weiteres Personal benötigt werden. Deshalb wurden die früher für Einzelhandel genutzten Flächen in der Volme-Galerie von uns angemietet“, erläutert Stadtsprecher Michael Kaub.

Ein weiterer Ein- bzw. Ausgang an der Holzmüllerstraße wird vermutlich für mehr Frequenz in der Volme-Galerie Hagen sorgen.
Ein weiterer Ein- bzw. Ausgang an der Holzmüllerstraße wird vermutlich für mehr Frequenz in der Volme-Galerie Hagen sorgen. © Alex Talash | Alex Talash

Auch durch die Schaffung eines weiteren Ein- bzw. Ausgangs an der Holzmüllerstraße gehe er von einer höheren Besucherfrequenz in der Mall aus, „es ist eine Win-Win-Situation“.

Mietvertrag läuft über 25 Jahre

Auch Lisa Radau, Center-Managerin der Volme-Galerie, spricht von einer „Bereicherung für unsere Passage“ und lobt die Entscheidung der Stadt Hagen, einen Mietvertrag über 25 Jahre mit dem Eigentümer der Volme-Galerie (Phoenix Development) abgeschlossen zu haben.

Nach Informationen unserer Zeitung hat Phoenix Development für den maßgeschneiderten Umbau ca. 1,8 Millionen Euro investiert, und die Stadt Hagen soll für die in der Mall angemietete Fläche einschließlich Nebenkosten ca. 450.000 Euro Jahresmiete zahlen.