Hagen. Drei Monate hat die „Verwertung“ des insolventen Kaufhofs gedauert, jetzt sind die Flächen leer. Und wie werden die Etagen künftig genutzt?
Schade, für uns Hagener geht eine Ära zu Ende, die Ära des Kaufhofs in der Innenstadt. Und für andere? Ist ein Job erledigt, und es geht auf zum nächsten.
Fast alles verscherbelt
Ich spreche von Ares Krebs, der über drei Monate lang das insolvente Warenhaus an der Elberfelder Straße in Hagen ausgeräumt und die komplette Ladeneinrichtung für meist kleines Geld an Privatleute und Händler verscherbelt hat. Sein Beruf? Verwerter, die Bezeichnung hab‘ ich vorher noch nie gehört.
Nur wenig Müll
Auf jeden Fall ist Ares Krebs beinahe sämtliches Mobiliar und Zubehör aus dem Kaufhof losgeworden, „knapp 200 Kubikmeter mussten letztendlich nur entsorgt werden, das entspricht ungefähr 80 Prozent weniger, als wenn die Einrichtung einfach im Müll gelandet wäre“, berichtet der 54-Jährige stolz.
Über etliche Wochen seien die Einrichtungsgegenstände gesichtet, bewertet und fotografiert und über unterschiedliche Vertriebskanäle dem potenziellen Kunden angeboten worden, erinnert sich der Verwerter.
Leonardo-Shop wurde nach Kenia verschifft
Ares Krebs fährt fort: „Es ist schon erstaunlich, wo die Sachen alle hingegangen sind. Der Leonardo-Shop wurde nach Mombasa, also nach Kenia, verschifft“, so der Verwerter. Die Kunden seien aus dem gesamten deutschsprachigen Raum angereist, „und so gingen Einrichtungsteile nach Österreich, in die Schweiz und auch nach Belgien“.
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Besenreine Übergabe
Das 12.000 Quadratmeter große Gebäude übergibt Verwerter Ares Krebs nun besenrein dem Eigentümer. Und dann? Ab Mitte Januar wird Ares Krebs den ehemaligen Kaufhof in Halle an der Saale nach gleichem Konzept leer ziehen. Sentimentalität ist in dem Job eben fehl am Platz. Aber wir Hagener dürfen unserem Kaufhof doch ein wenig nachtrauern, oder?
Zur Zukunft des ehemaligen Kaufhof-Komplexes in der Hagener Fußgängerzone (Besitzer der Immobilie ist die Lenz & Saas Immobilienanlagen GmbH) nur so viel: Nach Informationen unserer Zeitung soll es mittlerweile ein Nutzungskonzept für die Flächen im Erdgeschoss, auf die wohl wieder Einzelhandel ziehen soll, geben. Die oberen Etagen werden künftig vermutlich anders genutzt.