Hagen. In einem Kraftakt will die Hagener Straßenbahn sämtliche Bushaltestellen auf den neuen Stand bringen. So sehen die konkreten Pläne aus.

Moderner, sauberer, ökologischer - die Hagener Straßenbahn will bis 2033 in Hagen sämtliche Haltestellen sanieren. Rund 1200 - in den unterschiedlichsten Größen und Zuständen - gibt es davon in Hagen. Nicht alle gehören dem Verkehrsunternehmen selbst. Und so ist Teil der Haltestellen-Offensive auch, die Zuständigkeiten zu bündeln.

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Allein in den kommenden vier Jahren sollen sechs Millionen Euro in das großangelegte Projekt, das den öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt attraktiver machen soll, fließen. „Wir hoffen auf eine 90-prozentige Förderung“, sagt Werner Flockenhaus, Betriebsleiter der Hagener Straßenbahn AG. Für 130 Haltestellen soll diese Summe reichen - 30 davon werden auch barrierefrei ausgebaut. 13 weitere Großanzeigetafeln, wie es sie schon jetzt in der Fußgängerzone und auf dem Friedrich-Ebert-Platz gibt, sind in Planung.

Bei einer Kundenbefragung hat sich gezeigt, dass insgesamt 87,1 Prozent mit der Straßenbahn zufrieden sind.
Werner Flockenhaus, - Betriebsleiter der Hagener Straßenbahn

Kunden sehen Haltestellen kritisch

Dass es Grund zum Handeln gibt, ist dabei völlig unstrittig. „Bei einer Kundenbefragung hat sich gezeigt, dass insgesamt 87,1 Prozent mit der Straßenbahn zufrieden sind“, sagt Werner Flockenhaus. Freundlichkeit und Kompetenz des Personals werden gut bewertet, die Werte für Pünktlichkeit und Taktung sind zufriedenstellend, auch das Thema Sicherheit in den Bussen wird positiv gesehen. Allerdings: Bei der Bewertung der Haltestellen ergibt sich ein anderes Bild. Viele Kunden sehen den Zustand kritisch. Besonders das Thema Sauberkeit spielt eine Rolle.

Beschmierte Haltestellen soll es in Hagen nicht mehr geben. Innerhalb von drei Tagen will die Straßenbahn reagieren.
Beschmierte Haltestellen soll es in Hagen nicht mehr geben. Innerhalb von drei Tagen will die Straßenbahn reagieren. © Hagen | Michael Kleinrensing

Darauf will die Hagener Straßenbahn reagieren: Die Reinigungszyklen sollen nun festgeschrieben werden. Hinzu nimmt sich die Hagener Straßenbahn vor, bei Verunreinigungen wie Graffitis innerhalb von drei Tagen zu handeln. Bestehende Betonwartehallen sollen von Profi-Sprayern gestaltet werden. Daneben soll die Homepage der Straßenbahn direkt mit dem Mängelmelder der Stadt Hagen verknüpft werden.

Masten werden lackiert

Darüber hinaus werden sämtliche Wartehallen und Masten an den Haltestellen in den nächsten Jahren lackiert. Auch das Dynamische Fahrgastinformationssystem (DFI), das Kunden in Echtzeit darüber informiert, wie lange sie noch auf ihren Bus warten müssen, soll weiter ausgebaut werden. Daneben sollen die Dächer weiterer Haltestellen begrünt werden. Einen Auftakt hatte die Straßenbahn AG jüngst in Zusammenarbeit mit der Firma Stroer, die für die Vermarktung der Werbeflächen zuständig ist, an der Haltestelle Siedlerstraße gemacht.

Die Halltestelle Stadtmitte ist in Hagen wohl die mit der höchsten Frequenz. Politiker Werner König (SPD) fordert dort mehr Wartehäuschen.
Die Halltestelle Stadtmitte ist in Hagen wohl die mit der höchsten Frequenz. Politiker Werner König (SPD) fordert dort mehr Wartehäuschen. © Hagen | Michael Kleinrensing

Zurück geht die Offensive auch auf eine Initiative aus dem Umwelt- und Verkehrsausschuss der Stadt Hagen. Um die Sichtbarkeit des Öffentlichen Personennahverkehrs zu verbessern, so hatte es die Politik beschlossen, solle auf ein einheitliches Design Wert gelegt werden. Mobilstationen und Haltestellen sollten zu „Visitenkarten des Nahverkehrs“ aufgewertet werden. Und auch mit dem Thema Sauberkeit hatten sich die Politiker immer wieder befasst.

Aufwertung mit System

Entsprechend zufrieden zeigte sich da beispielsweise Werner König, Sprecher der SPD im Umweltausschuss: „Endlich gibt es eine systematische Aufwertung.“ Er verwies allerdings noch darauf, dass sich die Größe der Wartehäuschen nicht immer am bestehenden Bedarf orientiere: „Im Bereich der Sparkasse muss da dringend was passieren.“

Endlich gibt es eine systematische Aufwertung.
Werner König, - SPD-Sprecher im Umweltausschuss

Informationstafeln besser in den Wartehäuschen unterzubringen - dafür sprach sich Grünen-Verkehrsexperte Jürgen Sporbeck aus: „Sonst stehen die Kunden im wahrsten Sinne des Wortes im Regen.“