Hagen. Die junge Gastro-Kette eröffnet demnächst ein Asia-Restaurant in Hagen. Infos zum Standort, zur Einrichtung und was die Gäste dort erwartet.
Neuigkeiten aus der City: Das klingt nach frischem Wind in dem seit vier Monaten geschlossenen Pleite-Restaurant Vapiano: Die noch recht junge Asia-Restaurant-Kette „Xiao“ ist weiter auf Expansionskurs und lässt sich nun auch in Hagen, genauer gesagt im Heyda-Werk am Märkischen Ring/Elbersufer, nieder.
Eröffnung im früheren Vapiano
„Es ist richtig, dass wir im nächsten Jahr im früheren Vapiano in Hagen eröffnen werden“, teilt Hannah Scholze aus dem Bereich „Xiao Corporate Communication“ auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Da sich die mit dem Projekt beauftragten Kollegen bereits im Weihnachtsurlaub befinden würden, könne sie als Unternehmenssprecherin keine weiteren Details nennen. Nur so viel: „Die Eröffnung findet voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2024 statt.“
Xiao steht für ein positives Lebensgefühl
Wie das gastronomische Konzept der seit etwa zehn Jahren in NRW angesagten Restaurant-Kette aussieht? Xiao bedeutet übrigens übersetzt Lächeln, Freude, ein positives Lebensgefühl. Das Unternehmen selbst umschreibt sein Angebot mit „asiatischer Crossover-Küche“. Die Speisen würden live vor den Augen der Gäste zubereitet. Es gäbe ein asiatisches Buffet mit Sushi und Wok-Gerichten, Spezialitäten vom mongolischen Grill, Salate und Desserts zum festen Preis.
Die Speisen vom Buffet würden den Anforderungen von Vegetariern, Veganern und Allergikern gerecht. Xiao weiter: „Der Gast komponiert sein Essen selbst und bestimmt die einzelnen Zutaten, die auf den Teller kommen.“ Und das Ganze werde kredenzt in stylischem Ambiente.
Kein traditioneller Chinese
Wer eines der bestehenden Xiao-Restaurants kennt (z.B. in Essen oder Oberhausen) weiß, dass die in moderner Architektur eingerichteten Gastrobetriebe mit dem herkömmlichen Erscheinungsbild traditioneller Chinesen nur wenig zu tun haben. Das Unternehmen betont selbst, es habe sich inspirieren lassen von der „fast avantgardistisch anmutenden Architektur der großen asiatischen Metropolen“.
Was das für das künftige Xiao-Restaurant im Heyda-Werk in Hagen bedeutet? Das rot-weiße Backsteingebäude, in dem früher Schulhefte gefertigt wurden, stammt immerhin aus dem Jahr 1902. Allerdings wurde die Immobilie 2008/2009 kernsaniert und seit Frühjahr 2009 im dortigen Erdgeschoss das Casual-Lifestyle-Restaurant Vapiano betrieben. Man darf also gespannt sein, wie sich Xiao in Hagen ab Frühjahr/Sommer präsentieren wird. Vielleicht ähnlich dem im letzten Jahr umgebauten Xiao-Restaurant im Arena-Park in Gelsenkirchen mit großer Glasfront, hellem Mobiliar und filigranen Lampenschirmen, die an fernöstliche Pagodendächer erinnern?
Vapiano schließt nach 14 Jahren in Hagen
Aber zurück zum einstigen In-Italiener Vapiano: Ende Juni, also vor knapp einem halben Jahr, ploppte die Nachricht auf, dass das Lifestyle-Restaurant nach 14 Jahren in der Hagener City pleite ist.
Die Geschäftsführer Gerald Bachmann und Hans Koegel hatten für ihre K&B Gastro GmbH & Co. KG die Reißleine gezogen und beim Amtsgericht Hagen einen Antrag auf Insolvenz gestellt – für das von ihnen betriebene Restaurant in Hagen sowie für den Betrieb in Wuppertal. Zum Insolvenzverwalter wurde Dr. Jan Janßen von der Kanzlei Görg in Hagen bestellt.
Vor zehn Jahren gegründet
Die Xiao-Zentrale befindet sich in Gelsenkirchen; vertretungsberechtigter Geschäftsführer ist
Lukas Neisemeier.
Das erste Xiao-Restaurant wurde 2013 in Marl eröffnet. Außerdem sind Xiao-Systemgastronomie-Objekte in Gelsenkirchen, Oberhausen, Pulheim und Krefeld zu finden, ferner in Essen (seit August) und in Bornheim (seit November).
Die Gastro-Kette plant mit einem jährlichen Wachstum von zwei bis drei Standorten; bis 2025 sollen zehn Standorte realisiert sein.
Der Umsatz im Wirtschaftsjahr 2023 liegt laut Xiao bei 30 Millionen Euro. Nach Vorstellungen des Unternehmens soll der Gastronomieumsatz in den kommenden zwei Jahren verdoppelt sowie, Investitionen in Höhe von 20 Millionen Euro getätigt werden. Laut eigener Angabe sind derzeit 500 Mitarbeiter bei Xiao beschäftigt.
Weitere Mieter im Heyda-Werk in Hagen sind u.a. das Küchenstudio „Küchen Perfekt Jorißen“ sowie die Wirtschaftsprüfer-/Steuerberater-Kanzlei Naust, Hunecke und Partner.
Ende August wurden beide Restaurants - in Hagen und in Wuppertal - geschlossen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (in Hagen waren 25 Leute beschäftigt) hatten für Juni, Juli und August Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit erhalten und wurden zum 1. September freigestellt. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgte am 1. September.
Auch interessant
- 40 Jahre „Schaukelpferdchen“: Eine Hagener Erfolgs-Story
- Anila (7) ist schwerstbehindert: „Sie ist unsere Prinzessin“
- Bilanz: Wie kommt die Kunsteisbahn bei Hagenern an?
- Heute eröffnen Netto-Markt und Bäckerei in Dahl: Alle Infos
- Stadtmuseum und Ex-Kneipe Catacombe eröffnen im Frühjahr
- Museum in Hagen: Lieber schöne Eröffnung als Hau-Ruck-Aktion
Nach Informationen unserer Zeitung wurde das Mietverhältnis mit der Insolvenzschuldnerin, also der K&B Verwaltungs GmbH, vom Eigentümer der Heyda-Immobilie vor etlichen Wochen fristlos gekündigt. Am 25. September ging beim Gericht die Anzeige des Insolvenzverwalters ein, dass Masse-Unzulänglichkeit bei der K&B Verwaltungs GmbH vorliegt. Im Klartext: Es gibt kein Geld, das an eventuelle Gläubiger hätte verteilt werden können.
1000 Quadratmeter große Gewerbefläche
Auf einem Immobilienportal wurde daraufhin die knapp 1000 Quadratmeter große „Top-Gewerbefläche in der Hagener Innenstadt“ zur Miete angeboten (Mietpreis laut Exposé auf Anfrage).
Betriebsleiter und Management-Trainee für Restaurant in Hagen gesucht
Bereits Anfang September wurde die Firma Xiao Gastro Hagen GmbH gegründet (Kapitaleinlage 25.000 Euro; analog dazu auch Wuppertal, denn auch das Ex-Vapiano im Bergischen wird von Xiao übernommen). Und auf der Xiao-Homepage ist seit einiger Zeit zu lesen, dass zum nächstmöglichen Termin ein Betriebsleiter für das Hagener Restaurant mit 50 Mitarbeitern, für das ein Nettojahresumsatz von drei bis vier Millionen Euro sowie 200.000 Gäste jährlich angepeilt werden, gesucht wird, außerdem ein Management-Trainee.