Hagen. Seit acht Jahren ist das Hagener Stadtmuseum zu. Demnächst sollen Museum samt früherer Kneipe Catacombe eröffnen. Was die Besucher dort erwartet
Es ist kaum zu glauben, doch die Eröffnung des neuen Stadtmuseums – das alte Stadtmuseum war bis 2015 in der Wippermann-Passage in Hagen-Eilpe ansässig – scheint näher zu rücken. Im Januar soll ein Einweihungstermin bekannt gegeben werden, die ersten Gäste könnten dann, so Michael Fuchs, im Frühjahr die neue Einrichtung an der Hochstraße/ Museumsplatz besuchen. Der Verwaltungsleiter im Fachbereich Kultur betreut seit 2019 das Projekt und stellte im jüngsten Kulturausschuss den Stand der Arbeiten dar.
Förderzusagen liegen vor
Zwei wichtige Informationen vorweg: Obwohl der Eröffnungstermin mehrfach verschoben wurde – die Einweihung des neuen Museums war ursprünglich für Herbst 2019 geplant – steht die Landesförderung aus dem Förderprogramm „Heimatzeugnis“ in Höhe von 1, 755 Millionen Euro auch in den kommenden Monaten noch zur Verfügung. Michael Fuchs erleichtert: „Der Bewilligungs- und Durchführungszeitraum wurde bis Ende 2024 verlängert. Die der Stadt bislang mündlich vorliegende Zusage wurde uns Mitte November in Form eines 2. Änderungsbescheids auch schriftlich übermittelt.“
Gesamtkosten belaufen sich auf 2,958 Euro Millionen Euro
Und die Kosten, die für den Neubau veranschlagt waren bzw. sind? Ursprünglich wurden die Kosten für das neue Stadtmuseum (Renovierungskosten und Einrichtung der Dauerausstellung) mit 2,07 Millionen Euro angegeben. Durch entstandene Mehrkosten in Höhe von ca. 890.000 Euro wurden die Gesamtkosten dann im September 2022 auf 2,96 Millionen Euro taxiert. „Und daran hat sich bislang auch nichts geändert. Die Kosten belaufen sich auf exakt 2,958 Euro Millionen Euro“, unterstreicht der Verwaltungsleiter.
In dem Museum, das im Erdgeschoss des ehemaligen Kreisgerichts in Hagen eingerichtet wird, werden u.a. Exponate, die Hagens Stadtgeschichte widerspiegeln, präsentiert. Dort, wo bis vor einigen Monaten noch Verwaltungsmitarbeiter ihre Büros hatten, werden demnächst also Stadt- und Heimatinteressierte sowie Schüler ihre Runde ziehen. Die städtischen Mitarbeiter haben bereits ihre Büros im ersten und zweiten Stockwerk bezogen.
In zwei, drei Bereichen hakt es noch
Die Mauer- und Malerarbeiten im Museumsbereich seien mittlerweile abgeschlossen, letzte Arbeiten im Sanitär- und Elektrobereich stünden kurz vor dem Abschluss, erläutert Michael Fuchs. In puncto Lüftung müsse noch nachgebessert werden (Fuchs: „Wir stimmen uns mit der Bauordnung ab“), und in zwei, drei weiteren Bereichen hake es ebenfalls noch, „die Ausschreibungen laufen noch“. Begründung: Der Bereich Medientechnik (zum Beispiel Videowände) sei aufgrund personeller Engpässe sowie einem hohen Krankenstand in den beteiligten Abteilungen mit Verspätung ausgeschrieben worden; die Angebote würden daher erst seit Mittwoch, 6. Dezember, gesichtet.
Aus Kneipe Catacombe wird Geschichtslabor
Und wie laufen die Arbeiten in der ehemaligen Traditions-Kneipe Catacombe, die sich in einem Teil des Souterrains des Gebäudes befand? „Die frühere Gaststätte wurde zum museumspädagogischen Bereich, wir sprechen vom Geschichtslabor, umgestaltet. Dort sollen Vertiefungsangebote für Schüler und Seminare angeboten werden“, so der Verwaltungsleiter. Und weiter: „Geplant ist eine gemeinsame Eröffnung von Stadtmuseum und Geschichtslabor.“
- Xiao kommt nach Hagen: Das plant die asiatische Gastro-Kette
- Bilanz: Wie kommt die Kunsteisbahn bei Hagenern an?
- Heute eröffnen Netto-Markt und Bäckerei in Dahl: Alle Infos
- Stadtmuseum: Lieber schöne Eröffnung als Hau-Ruck-Aktion
Dauerausstellung auf 350 Quadratmetern
Und wie können sich die Hagener ihr neues und somit drittes Museum (neben Osthaus- und Emil-Schumacher-Museum) vorstellen? Auf einer Fläche von etwa 350 Quadratmetern wird die große Dauerstellung präsentiert. Und auch der Flur wird zum Schaudepot umgestaltet, in dem Exponate gezeigt werden. Das neue Stadtmuseum soll nicht als „antiquierte Heimatstube“ verstanden werden, sondern als moderne, helle und weitläufige Kultureinrichtung.
Rückblick: Bis 2015 war das Stadtmuseum in Eilpe beheimatet, als neuen Standort bestimmte die Stadt Hagen dann den Museumsplatz 3. Die Einweihung der neuen Einrichtung war für 2019 geplant, doch diverse Verzögerungen (u.a. Änderungen im Bereich der Förderung und die Suche nach einem neuen Ausstellungsleiter) sorgten dafür, dass die Eröffnung immer wieder verschoben wurde und die Exponate bis heute im Depot vor sich hindümpeln.
„Aber jetzt sind wir auf gutem Weg. Die Tischlerarbeiten sind in vollem Gange, und die Ausstellungsgestaltung nimmt mehr und mehr Form an. Ich denke, die Eröffnung des neuen Stadtmuseums wird für Hagen und für alle Hagener ein schöner Termin werden“, so Michael Fuchs zuversichtlich.