Hagen. Das Parken für Anwohner wird in Hagen in den nächsten beiden Jahren erheblich teurer. Was jetzt auf die Bürger zukommt.
Das ist mal eine Kostensteigerung: Das Parken wird für Anwohner in Hagen bald erheblich teurer. So hat es jetzt der Haupt- und Finanzausschuss mit den Stimmen der beiden großen Fraktionen, CDU und SPD sowie der Grünen beschlossen. Das ist ein deutliches Zeichen für den Rat, der in der Sache das letzte Wort hat.
Was kommt nun auf jene zu, die auf einen Anwohnerparkausweis angewiesen sind? Der grüne Berechtigungsschein, der bislang für 30,70 Euro pro Jahr beantragt werden konnte, wird ab März 2024 exakt 90 Euro kosten – eine Steigerung um satte 293 Prozent. Und das ist erst der erste Schritt: Denn zum 1. März 2025 soll die Preisschraube um weitere 60 Euro weitergedreht werden, so dass der Bewohnerparkausweis dann sogar 150 Euro pro Jahr kostet – ein Plus im Vergleich zum aktuellen Kurs von sogar 489 Prozent.
Bestehende Parkzonen werden ausgedehnt
Parallel wird die bestehende Parkzonen-Regelung rund um den Innenstadt-Ring deutlich in Richtung Altenhagen und Wehringhausen ausgedehnt, so dass die Anzahl der Hagener, die künftig in einer Parkzone leben und eventuell auf entsprechende Parkausweise angewiesen sind, sich mit etwa 26.500 Frauen und Männer mehr als verdoppelt.
„Das ist eine Gebührenexplosion. Damit wird einzig der Stadt eine Einnahmequelle eröffnet.“
Während Oberbürgermeister Erik O. Schulz erklärt, dass man damit immer noch rund 50 Prozent unter den Beträgen liege, die für einen private vermieteten festen Stellplatz verlangt würden und auch auf ein ähnliches und in Teilen höhere Gebühren-Niveau in anderen Kommunen verweist, protestieren Hagen Aktiv und die Bürger für Hohenlimburg (BfH) gegen die neue Regelung: „Das ist eine Gebührenexplosion“, so Frank Schmidt (BfH), „damit wird einzig der Stadt eine Einnahmequelle eröffnet. Ob man einen Parkplatz bekommt oder nicht, bliebt dabei weiter Glückssache.“
Probleme an den Kliniken
An all diejenigen, die Schichtarbeit verrichten (Beispiel Allgemeines Krankenhaus) und die bei einer Ausweitung des Anwohnerparkens lange Fußwege in der Dunkelheit in Kauf nehmen müsste, erinnerte Michael Grohnwald (Hagen Aktiv), Polizist von Beruf: „Krankenschwestern, die am Abend quer durch das ,sichere‘ Hagen gehen müssen - das ist nicht zumutbar.“
Für „vertretbar“ hält Werner König (SPD) die Erhöhung. Ähnlich sieht das Jörg Klepper (CDU). Beide verweisen auf eine ausstehende wissenschaftliche Untersuchung der Situation in den Quartieren, die spätestens in zwei Jahren vorliegen müsse. Elke Freund (Grüne) argumentiert ähnlich verspricht sich von der Erhöhung eine „Steigerung der Aufenthaltsqualität“.