Hagen. Die Betreiberin der Gastrobetriebe am Hagener Bahnhof und in Dortmund ist insolvent. Insolvenzsprecher Christian Schulze sagt, wie es weitergeht

Neues aus der Innenstadt-Gastronomie: Solche Nachrichten verbreiten sich immer wie ein Lauffeuer: „Café Bato und Cantine Souvlaki sind in finanzieller Schieflage. Wer weiß, wie es dort weiter geht. . . “ Die Rede ist von den beiden Gastro-Betrieben am Hagener Hauptbahnhof sowie dem Restaurant Cantine Souvlaki in Dortmund.

Türen werden nicht abgeschlossen

Das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Betreiberin Anna Tsianiou ist am 5. Oktober vor dem Amtsgericht in Hagen angeordnet worden. „Wir schließen unsere Türen nicht ab, es ist nicht hoffnungslos“, unterstreicht ihr Ehemann, Giorgos Papadopoulos. Das Paar führt die Gastro-Betriebe gemeinsam.

Betriebsvermögen ist betroffen

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Jan Janßen aus der Kanzlei Görg in Hagen bestellt. Sein Kollege Christian Schulze, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht und gleichzeitig Sprecher der Kanzlei, teilt auf Nachfrage unserer Zeitung mit: „Anna Tsianiou tritt als Einzelunternehmerin auf. Es handelt sich also um eine Privatinsolvenz, von der auch ihr Betriebsvermögen betroffen ist.“

50 Mitarbeiter werden weiterbeschäftigt

Christian Schulze hält sich derzeit noch bedeckt, teilt jedoch mit: „Zum 1. Dezember wird es eine Lösung geben.“ Der Rechtsanwalt und Sprecher unterstreicht, dass die drei Standorte momentan geöffnet sind und es auch bleiben, „die beiden Standort in Hagen und jener in Dortmund werden weitergeführt“. Und auch die insgesamt 50 Mitarbeiter würden weiterbeschäftigt.

Zum 1. Dezember wird es eine Lösung geben. Die beiden Standorte in Hagen und jener in Dortmund werden weitergeführt
Christian Schulze, Rechtsanwalt und Sprecher der Kanzlei Görg

Seit 26 Jahren (seit 1997) wird das Café Bato am Graf-von-Galen-Ring 19 von Giorgos Papadopoulos und Anna Tsianiou betrieben, seit sechs Jahren (seit 2017) das Restaurant Cantine Souvlaki, das sich im gleichen Gebäude befindet. Dort gibt es griechische Speisen; unter anderem werden dort griechische Tapas und Pita Wraps angeboten. 2019 hat das Paar unter gleichem Namen (Cantine Souvlaki) ein Restaurant in Dortmund in der Kleppingstraße 22b eröffnet.

Auch im Bereich Catering unterwegs

Seit einiger Zeit ist das Gastro-Paar auch im Bereich Catering in Hagen im größeren Stil unterwegs; so hat das „Cantine Souvlaki“-Team in diesem Jahr im Februar beim Bühnenball im Stadttheater das Catering übernommen, ebenso im Sommer bei der Großveranstaltung Springefest.

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Aber zurück zu den Mitarbeitern, die in den drei Betrieben beschäftigt sind: „Die Bundesagentur für Arbeit hat drei Monate lang - also für September, Oktober und November - die Gehälter vorläufig gezahlt“, erläutert Christian Schulze. Weil nun der dreimonatige Insolvenzgeld-Zeitraum ausliefe, würde seine Kanzlei dem Amtsgericht Hagen nun vorschlagen, das Insolvenzverfahren am 1. Dezember zu eröffnen.

Zur wirtschaftlichen Schieflage der Gastronomin Anna Tsianiou äußert sich Schulze nur knapp: „Vielen Gastronomen steckt die Coronazeit samt der Pandemie noch in den Knochen, und sie müssen nun gegen die Altlasten ankämpfen.“ Giorgos Papadopoulos und seine Frau stehen auf jeden Fall voll hinter den bisherigen Konzepten „Coffee, Drinks an Food“ (Café Bato) und „mediterran, griechisch, frisch“ (Cantine Souvlaki), „und an den Konzepten wird sich auch künftig nichts ändern“, versichert der großgewachsene Grieche.