Hagen. Das Frühstückscafé „Toast & Egg“ wollte schon im Sommer eröffnen. Alles über die Hürden vor dem Start und die provisorische Container-Lösung.
Ein Blick nach Ecesey: Ihm könnte der Kragen platzen, aber das würde ihn nicht weiter bringen, deshalb setzt er jetzt auf Plan B: Güngör Yilmaz eröffnet am Montag, 27. November, seinen Verkaufs-Anhänger. Bis er mit seinem ursprünglich geplanten Frühstückscafé starten kann, wird es vermutlich Februar/März 2024.
„Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt - meine Schwester und ich werden ,Toast & Egg‘ zusammen aufziehen“, unterstreicht der 37-Jährige. Warum die beiden mit einem Verkaufs-Container, also einem Provisorium, vor dem eigentlichen Laden beginnen? „Weil noch immer nicht feststeht, welche Umbaumaßnahmen im Gebäude an der Eckeseyer Straße 198 in Hagen von der Hochwasserhilfe bezahlt werden“, sagt der Handwerker mit Gastro-Ambitionen.
Schwester hat Gastro-Erfahrung
Rückblick: Güngör Yilmaz Schwester Aynur Panepinto wohnt in Eckesey, und ihre Wohnung wurde im Sommer 2021 vom Hochwasser voll erwischt. Genau wie eine Immobilie gegenüber. „Wir haben das Erdgeschoss in dem Mehrfamilienhaus gemietet, um dort unseren Traum von einem Frühstückscafé zu realisieren“, sagt Güngör Yilmaz. Seine Schwester habe vor der Flut etliche Jahre bei „Burger King“ in Eckesey gearbeitet (das Fast-Food-Restaurant wurde ebenfalls vom Hochwasser stark beschädigt), „Aynur bringt also viel Gastro-Erfahrung mit“, sagt der 37-Jährige. Eigentlich wollte das Geschwisterpaar bereits im September mit „Toast & Egg am Frühstückseck“ starten. Eigentlich. . .
„Die Caritas möchte als Untermieter unsere Räume nachmittags nutzen. Da die Einrichtung auch behinderte Menschen aufsuchen werden, haben wir einen barrierefreien Umbau samt behindertemgerechten WC geplant“, erläutert Güngör Yilmaz. Die Hochwasserhilfe habe zwar einige Maßnahmen bezahlt, doch eben nicht alle. „Wir sind noch in Gesprächen, gehen jetzt erstmal mit der ,kleinen Lösung‘ an den Start“, sagt der Handwerker.
Gebrauchten Container mit Heizung angeschafft
Aynur Panepinto (39) freut sich - genau wie ihr Bruder - darauf, dass es nun endlich (wenn auch vorerst im Container) losgeht. „Wir haben einen gebrauchten, drei Meter langen und zweieinhalb Meter breiten Verkaufs-Anhänger gekauft und ihn mit Werbung versehen. Für die kommenden kalten Wochen haben wir vorgesorgt, der Container hat eine Heizung“, lächelt Güngör Yilmaz.
Auch interessant:
- Hagen: Keine zweite Pizzeria, sondern ein schickes Ristorante
- Verjüngungskur fürs „Wirtshaus am Ring“ in Hagener City
- Wann das schicke Ristorante am Ischeland in Hagen startet
- Vor dem Start: Ein exklusiver Blick ins neue Café Pottblümchen
- Große Auktion: Dinner auf Dach der Stadthalle zu ersteigern
- Ab heute: Kunsteisbahn und Glühwein locken in die Innenstadt
Woher er und seine Schwester den Optimismus nehmen, dass ihre Geschäftsidee in Eckesey angenommen wird? „Auf dem Stadtteilfest im Sommer in Eckesey waren wir mit einem Stand vertreten, an dem wir ausschließlich Sandwiches verkauft haben. Nach drei Stunden waren wir leergefegt“, erzählt der 37-Jährige stolz.
Am Montag, 27. November, um sechs Uhr werden die Geschwister ihren Container zum ersten Mal in Betrieb nehmen, „zeitgleich fängt gegenüber bei der Firma Bautechnik Schake die erste Schicht an. Die Mitarbeiter warten schon ganz ungeduldig darauf, dass wir öffnen.“
Sandwiches und Toasts zu humanen Preisen
Was im Verkaufs-Anhänger und in einigen Wochen auch im Cafe, das über eine Verkaufsfläche von 90 Quadratmeter plus Nebenräume verfügt und 50 Gästen Platz bietet, angeboten wird? Sandwiches und Toasts mit verschiedenen Belägen (häufig mit türkischem Touch) und Eierspeisen (u.a. Spiegeleier, klassisches Rührei oder Rührei nach Hausrezept). Man setze auf humane Preise, betont Güngör Yilmaz, ein Sandwich koste bei ihnen 2,20 Euro, eine Portion Rührei 3,50 Euro.