Hohenlimburg. Das Erbe eines Kaufmanns aus Hohenlimburg unterstützt herausragende Schüler auf ihrem Weg in den Beruf - wie Sebastian Lange:

Für seine berufliche Zukunft ist Sebastian Lange bestens gerüstet: Wegen seiner herausragenden schulischen Leistungen und viel Leidenschaft für die Naturwissenschaften ist der 19-Jährige nun mit dem Stipendium der Arthur-Loose-Stiftung ausgezeichnet worden. Mit rund 9000 Euro ist das Preisgeld der Stiftung dotiert, die seit bald fünfzig Jahren einen besonders qualifizierten Schüler vom Gymnasium Hohenlimburg im Bereich der Naturwissenschaften auszeichnet und fördert. Das Preisgeld wird in Raten während des Studiums ausbezahlt.

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Abischnitt von 1,0

Mit einem Abiturschnitt von 1,0 und den Ambitionen, künftig Maschinenbau an der Uni in Aachen zu studieren, konnte sich Sebastian Lange in diesem Jahr behaupten. Der junge Hohenlimburger war einer von drei Schülern, die mit einem solch guten Schnitt für das Stipendium in Erwägung gezogen wurden. Die anderen zwei Kandidaten durften sich jeweils über einen 250 Euro Gutschein für Studienmaterial freuen.

In Neuseeland unterwegs

Während im Gymnasium Hohenlimburg die Stiftung die Preisverleihung feierte, befand sich Sebastian Lange zum Freiwilligendienst in Neuseeland. Er arbeitet dort in einem Naturschutzgebiet, konnte der Feier aber dank Internet beiwohnen. Per Videochat wurden die mehr als 18.500 Kilometer und zwölf Stunden Zeitdifferenz zwischen der Insel im Südwestpazifik und Hohenlimburg überbrückt. Dabei hörte er lobende Worte unter anderem von Dr. Ulrich Platte, Vorsitzender der Stiftung, sowie Schulleiterin Britta Auerbach und seiner Physiklehrerin Kathrin Schindler, die den Preis stellvertretend für ihren Schüler entgegennahm.

Preisverleihung der Arthur-Loose-Stiftung: Vorstand Dr. Ulrich Platte überreicht das Stipendium an Sebastian Lange in Neuseeland. Seine Physiklehrerin Kathrin Schindler nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen
Preisverleihung der Arthur-Loose-Stiftung: Vorstand Dr. Ulrich Platte überreicht das Stipendium an Sebastian Lange in Neuseeland. Seine Physiklehrerin Kathrin Schindler nahm die Auszeichnung stellvertretend entgegen © WP Hagen | Nils Calik

Hohe Auszeichnung

„Als Erstes war ich sehr überrascht, als ich die Nachricht hier in Neuseeland bekommen habe“, verrät Sebastian Lange später. So habe er mit der Auszeichnung gar nicht gerechnet, auch weil er erst nächstes Jahr mit dem Studium anfangen will. „Unterm Strich bin ich einfach sehr stolz, glücklich und dankbar, dass meine Leistungen mit solch einem Preis ausgezeichnet werden.“ Eigentlich habe er nach einem perfekten Abischnitt und einer Urkunde des Landes NRW gedacht, dass es nicht besser kommen könne. „Aber der Preis hat das dann noch einmal übertroffen.“

Vater leitet Steinbruch

Im Falle des Abiturienten lassen sich derweil durchaus familiäre Anlagen erkennen, die seine Begeisterung für die Naturwissenschaften begünstigt haben, ist sein Vater Matthias Lange doch Mitgeschäftsführer der Hohenlimburger Kalkwerke, die seit Jahrzehnten Kalkstein im Oeger Steinbruch abbauen. „Das technische Interesse liegt in der Tat in der Familie“, sagt Sebastian Lange. Mit seinen Erfolgen in den Leistungskursen Mathe und Physik hat er nun den eigenen Weg in die technisch-naturwissenschaftliche Berufswelt geebnet. Wohin dieser Weg nach dem Maschinenbau-Studium führen wird, das weiß er noch nicht. Vielleicht im väterlichen Betrieb einsteigen? „Was den Betrieb und die Nachfolge angeht, ist noch genügend Zeit“, will er sich erstmal auf sein Studium konzentrieren.

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Akademische Laufbahn

Ein Schritt nach dem anderen gehen, so die Devise. Wo der Weg für Stipendiaten der Arthur-Loose-Stitung hinführen kann, davon konnte Jan-Thies Bach. bei der Preisverleihung im Gymnasium berichten Vor 15 Jahren hat er sein Abitur am Gymnasium Hohenlimburg gemacht und dann das Stipendium der Stiftung erhalten. Danach hat er Wirtschaftsingenieurwesen in Aachen studiert. Heute arbeitet der promovierte Ingenieur für ein größeres Unternehmen im Sauerland. „Man lernt nicht für die Arbeit, sondern für das Leben“, gab Bac dem diesjährigen Preisträger mit auf den Weg.

Die Preisverleihung der Arthur-Loose-Stiftung findet alljährlich mit einem Festakt im Gymnasium Hohenlimburg statt.
Die Preisverleihung der Arthur-Loose-Stiftung findet alljährlich mit einem Festakt im Gymnasium Hohenlimburg statt. © WP Hagen | Nils Calik

Erbe eines Kaufmannes

Die Arthur-Loose-Stiftung wurde vor 50 Jahren ins Leben gerufen, nach dem Tod des gleichnamigen wohlhabenden Kaufmanns aus Hohenlimburg. In seinem Testament hielt Arthur Loose fest, dass eine Stiftung als sein Erbe eingesetzt wird, um gemeinnützige Zwecke für Hohenlimburg zu erfüllen. Jedes Jahr sollte ein Abiturient des Gymnasiums finanziell bei dem Erwerb eines Studienabschlusses im Ingenieurwesen oder anderen naturwissenschaftlichen Disziplinen unterstützt werden.