Hagen. Die neue Karnevalsprinzessin Simone Zaiß arbeitet in einem Brautmodegeschäft in Hohenlimburg - und ihre Chefin hat das Kleid entworfen:

In wenigen Tagen beginnt die neue Karnevalssession - und damit für das Brautmodengeschäft „Kurvenschön“ in Hohenlimburg eine harte Zeit. Denn sie müssen bis Aschermittwoch auf Mitarbeiterin Simone Zaiß verzichten. Als Simone II. bildet sie mit ihrem Mann Detlef II. das Hagener Prinzenpaar der kommenden Session 2023/24.

Mitarbeiterin im Karneval

„Sie wird uns natürlich fehlen“, sagt Antje Linxweiler, Chefin von Kurvenschön. Schließlich fällt die Session gerade in die Hochphase der Brautläden, weil jedes Kleid für Trauungen im Sommer gerade bestellt wird. Und nun ist eine Mitarbeiterin aus dem 7-köpfigen Team drei Monate freigestellt. „Aber wir machen das gerne“, betont Linxweiler, die ohne zu zögern den Plänen von Simone Zaiß zugestimmt hat. Mehr noch: „Wir sind stolz auf sie - und für uns ist es ja auch Werbung.“

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Kleider entworfen

Bereits seit zwei Jahren entwirft das Brautmodengeschäft die Kleider der Hagener Karnevalsprinzessinnen. Erneut hat nun Chefin Antje Linxweiler zu Stift und Papier gegriffen, um das Kleid zu entwerfen. Traditionell tragen die Hagener Karnevalsprinzessinnen ein schlichtes, weißes Brautkleid und darüber einen blauen Mantel. „Aber dieses Kleid ist der Höhepunkt. Das hat es so noch nie gegeben“, wählt Linxweiler gleich Worte aus der obersten Schublade. Wann wird eine Mitarbeiterin des Hauses schonmal das Aushängeschild des Hagener Karnevals?

Drei Kleider hat sie für die Session vorgelegt. Die neue Prinzessin selbst bekommt glänzende Augen, wenn sie auf ihre Inthronisierung am 11. November im Rathaus angesprochen wird. „Da geht für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung“, sagt Simone Zaiß.

Kindheitstraum erfüllt

Schon als Kind habe sie in der Großen Hagener Karnevalsgesellschaft auf der Bühne getanzt, bis zuletzt hatte sie die Leitung der Volmegarde inne. Gatte Detlef Bause hat schließlich im Februar dieses Jahres den Weg an die Spitze der Hagener Narrenfamilie geebnet. Über den Karneval hatten sie einst zueinander gefunden und seit sechs Jahren lebt das Paar gemeinsam in Haspe. „Er hat mir die Bewerbung zu meinem 50. Geburtstag geschenkt“, sagt Zaiß, die sich auf die Session an der Seite ihres Prinzen Detlef II. freut. Er ist auch der Einzige, der bisher das Prinzessinnenkleid für die Session sehen durfte.

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Aussehen geheim

Denn bis zur Inthronisierung, wo ihre Lieblichkeit erstmals auftritt, herrscht strengste Geheimhaltung: „Farbige Spitze“, sagt Antje Linxweiler knapp zum Aussehen des Kleides und will mehr nicht verraten. Bloß nicht die Überraschung verderben, die bei der Inthronisierung wartet. Dazu werden am 11. November wieder zahlreiche Jecken den Ratssaal im Hagener Rathaus bevölkern. Auch das Team von „Kurvenschön“ ist dabei und wird für die Dienste zugunsten des Hagener Karnevals von Simone II. einen Orden erhalten.

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Brautmode im TV

Hauptberuflich sitzt Simone Zaiß an der Anmeldung einer Augenarztpraxis. Seit zwei Jahren gehört sie zum Team des Brautmodenladens. Sie hatte sich gezielt beworben, als neue Mitarbeiter für den Laden gesucht wurden - und will die Arbeit mit den Brautkleidern nicht mehr missen, wie sie sagt. Kurvenschön ist eines der wenigen Geschäfte, die sich auf „Plus Size Mode“ – sprich: Übergrößen – spezialisiert haben. Von Konfektionsgröße 42 bis 58 finden die Bräute hier ihr Hochzeitskleid.

Regelmäßig ist der Laden in der Doku-Soap „Zwischen Tüll und Tränen“ zu sehen. Nach der Session wollen sie das Kleid der Karnevalsprinzessin im Laden ausstellen.