Hagen. Turnhallen werden in Hagen zu Unterkünften für Flüchtlinge. Die Stadt ist dem Zustrom nicht gewachsen. Ein Kommentar zur schwierigen Situation.
Die ist ein Hilferuf. Ein Hilferuf aus einer Kommune, die nicht an ihre Grenzen geraten ist. Hagen steht bereits jenseits seiner eigenen Grenzen.
Neu ist das nicht. Allerdings wird es nun, da die Stadt Hagen gezwungen ist, Sporthallen in Flüchtlingsunterkünfte zu verwandeln, noch einmal offensichtlich.
Hilferuf der Stadt Hagen verhallt
Bereits im Mai hatte es einen Hilferuf gegeben. „Wir sind an der Grenze des Machbaren“, so hatten Sozialdezernentin Martina Soddemann und Oberbürgermeister Erik O. Schulz gemeinsam erklärt. „Wir werden das nicht schaffen, wenn Bund und Land uns nicht helfen.“
Dieser Hilferuf, er ist längst verhallt. Dass sich seither die Situation in Hagen, in einer durchaus gastfreundlichen Stadt, gewandelt hätte, ist nicht überliefert.
Die Anzahl überfordert die Stadt
Dabei bleibt das Thema Zuwanderung – so berechtigt alle Hilferufe sind – ein sensibles. Dass Menschen vor Krieg, Krisen und Verfolgung in der Hoffnung auf ein besseres, auf ein sicheres Leben flüchten, ist nur zu gut nachvollziehbar. Auch wirtschaftliche Gründe sind aus Sicht der Betroffenen völlig legitim – zumal unser Land ja sogar um Fachkräfte im Ausland wirbt.
Die schiere Zahl der Menschen, die aus aller Herren Länder zu uns kommen, überfordert die Stadt und ihre Möglichkeiten. Und manchmal auch all diejenigen, die sich mit Herz und Leidenschaft um jene kümmern, die hier stranden.
Aussichtslose Situation in Hagen
Dass nun Turnhallen auf lange Dauer geschlossen werden, um Menschen zumindest ein Dach über dem Kopf geben zu können, zeigt, wie aussichtslos die Situation in Hagen ist. Zumal diese Maßnahme den Sport betrifft. Jenen Bereich, dem eine besonders hohe Integrationskraft zugeschrieben wird. Er trifft Vereine, die Flüchtlingen, Kindern und Jugendlichen eine Perspektive geben.
Es scheint ein Teufelskreis. Ein aussichtsloser noch dazu. Und so steht zu befürchten, dass auch dieser Hilferuf von niemandem gehört wird.