Hagen. Und wieder leidet der Hagener Sport an der Unfähigkeit höherer politischer Instanzen. Langfristig kann es nur eine Option geben. Ein Kommentar.
Die Tatsache, dass nun wieder Sportvereine und vielleicht auch Schulen unter der Unfähigkeit von EU, Bund und Ländern leiden müssen, halte ich für eine absolute Frechheit.
Nach 2015 und 2022 sieht man sich in Hagen nun wieder dazu gezwungen, eine Sporthalle wegen Flüchtlingsunterbringung zu schließen. Weitere können folgen. Der Unterschied zu 2015: Die Sportvereine haben über zwei Jahre Corona-Pandemie in den Knochen und mancherorts blicken Vorsitzende ohnehin besorgt in die Zukunft. Kaum neue Funktionäre, immer weniger Teams und Spieler – alles Probleme, die ohne Sporthalle sicher noch gravierender werden.
Kommunen schlagen schon lange Alarm
Das Pikante an der Sache: Städte und Gemeinden, darunter auch Hagen, schlagen seit Monaten Alarm, weil sie schon seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs am Anschlag sind. Passiert ist auf den übergeordneten Ebenen nicht viel, wenn man sich das Ergebnis nun anschaut.
Eine Lösung für das Problem habe auch ich nicht parat, aber mir ist eines wichtig: Es spielt für den Sachverhalt in der jetzigen Situation kaum eine Rolle, wer die Schuld trägt – und wie man es hätte vermeiden können. Fakt ist: Das Ergebnis ist für betroffene Vereine ein Schlag ins Gesicht. Denn sie müssen das Versagen anderer ausbaden. Die Stadt hat jedenfalls viel getan, um sich auf solche Szenarien vorzubereiten und immer mehr Räume geschaffen. Aber es reicht nicht, weil immer mehr Menschen kommen.
Die EU steht in der Pflicht
Insofern gibt es für mich langfristig nur eine Option: Wir müssen andere europäische Länder, die in der Asylfrage inzwischen nur noch einen Bruchteil dessen auffangen, was Deutschland aktuell leistet, dazu bringen, sich angemessen an dieser Herausforderung zu beteiligen. Alleine schaffen wir das nicht. Aber das wird nicht in Hagen geregelt. Hier wird die Suppe nur ausgelöffelt.