Hagen. Am Loxbaum in Hagen entsteht ein Neubau mit 15 Wohnungen. Der alte Gebäudekomplex wird abgerissen. Willkommen sind vor allem Familien.

Abriss und Neubau: Die Hagener Wohnungsgenossenschaft (HGW) errichtet an der Bauernstraße 6 (Stadtteil Altenhagen-Loxbaum) ein zukunftsweisendes Projekt. Geplant ist ein Neubau mit 15 Wohnungen, in dem vor allem Familien aus Hagen ein preiswertes Zuhause finden sollen. „Ich denke, wir werden hier für 9 bis 9,50 Euro pro Quadratmeter vermieten“, kündigte HGW-Geschäftsführer Alexander Krawczyk (41) an.

Bevor die neuen Mieter im Sommer 2025 einziehen können, gibt es allerdings noch viel zu tun. Zunächst muss der aus vier 1958 errichteten Reihenhäusern bestehende Gebäudekomplex abgerissen werden. Die 24 Wohnungen sind längst leergezogen, die Mieter wurden von der HGW andernorts untergebracht.

Stellen die Baupläne beim symbolischen ersten Spatenstich in Hagen vor: HGW-Aufsichtsratsvorsitzender Werner König, Oberbürgermeister Erik O. Schulz, HGW-Geschäftsführer Alexander Krawczyk, Björn Brückmann (Leiter Instandhaltung HGW), Moritz Gerigk (Mitinhaber Schmahl+Gerigk Architekten), Thomas Dißmann (technischer Leiter HGW), Sandra Kroppach,  Architektin bei Schmahl+Gerigk, und Tobias Junge (Mitinhaber Schmahl+Gerigk Architekten).
Stellen die Baupläne beim symbolischen ersten Spatenstich in Hagen vor: HGW-Aufsichtsratsvorsitzender Werner König, Oberbürgermeister Erik O. Schulz, HGW-Geschäftsführer Alexander Krawczyk, Björn Brückmann (Leiter Instandhaltung HGW), Moritz Gerigk (Mitinhaber Schmahl+Gerigk Architekten), Thomas Dißmann (technischer Leiter HGW), Sandra Kroppach,  Architektin bei Schmahl+Gerigk, und Tobias Junge (Mitinhaber Schmahl+Gerigk Architekten). © WP | Michael Kleinrensing

Derzeit werden die Wohnungen entkernt. Die meisten waren nach Auskunft von Krawczyk 45 Quadratmeter groß und waren unvorteilhaft geschnitten: „Die Menschen haben heutzutage ganz andere Ansprüche ans Wohnen.“ In wenigen Tagen wird der Abriss beginnen.

Alle Wohnungen mit Balkon oder Terrasse

Anschließend kann der vom Architekturbüro Schmahl+Gerigk konzipierte, viergeschossige Neubau entstehen. Die neuen Wohnungen werden über 62 bis 95 Quadratmeter Wohnraum verfügen, drei von ihnen sollen rollstuhlgerecht sein. Alle 15 Wohneinheiten verfügen über Balkon oder Terrasse, vier Wohnungen sind öffentlich gefördert, hier ist der Mietpreis auf sechs Euro pro Quadratmeter gedeckelt, die Vergabe jedoch auf Personen mit Wohnberechtigungsschein beschränkt.

Wie HGW-Geschäftsführer Krawczyk ausführte, haben sich bereits zahlreiche Hagener für eine Wohnung an der Bauernstraße vormerken lassen, was weitere Interessenten aber nicht davon abhalten sollte, sich in die Warteliste eintragen zu lassen. Die großen Wohnungen beinhalten jeweils zwei Kinderzimmer und sollen bevorzugt an Familien vergeben werden. Die günstigen Mieten seien durchaus marktgerecht, so Krawczyk: „Wir könnten sicherlich auch mehr verlangen, aber die HGW steht nun mal für bezahlbaren Wohnraum.“

Wärmepumpen und Solarmodule

Die Bausumme liegt bei rund 4,3 Millionen Euro. Zu allen Wohnungen gehören Kellerräume sowie Abstellflächen für Kinderwagen und Rollatoren. Neben dem Gebäude wird ein Spielplatz angelegt, in einem Gemeinschaftsraum können sich die Mieter treffen bzw. zusammen feiern.

Geheizt wird mit Wärmepumpen, der Strom wird mit Solarmodulen auf dem Dach erzeugt. Die HGW will den Bewohnern ein Mieterstrommodell anbieten, der Strom fließt – ohne Umweg über öffentliche Leitungen – direkt ins Haus. Parkplätze für Autos und Fahrräder sowie E-Ladestationen runden das Angebot ab.

Derzeit werden die alten Wohnungen entkernt.
Derzeit werden die alten Wohnungen entkernt. © WP | Michael Kleinrensing

Oberbürgermeister Erik O. Schulz freute sich, dass die städtische Wohnungsgenossenschaft nach langen Jahren einen Neubau in Angriff nimmt: „Wir dürfen nicht nur sanieren, wir müssen auch bauen.“ Schulz erinnerte daran, dass es in Hagen nicht generell an Wohnraum mangele, sondern an geeigneten, modernen Wohnungen: „Der Anteil von Menschen aus Südosteuropa in unserer Stadt ist nicht zuletzt deshalb so hoch, weil wir zu viel einfachen, leerstehenden Wohnraum haben. In Düsseldorf wird man das so nicht vorfinden.“ Ein Neubau sei in der gegenwärtigen Lage deshalb auch ein politisches Signal.

Aus dem aktuellen Neubau-Atlas des Statistischen Landesamtes geht hervor, dass im Jahr 2021 lediglich 37 neue Wohngebäude in Hagen fertiggestellt wurden. In 91,9 Prozent der Fälle handelte es sich dabei um Einzelhäuser. Laut Statistik entstanden nur 89 Wohnungen.