Hagen. Es herrscht immer noch Baustellen-Flair in der Rathaus-Galerie Hagen, und es gibt etliche Leerstände. Aber ein neuer Ankermiete scheint in Sicht.
Neues aus der Innenstadt: Da wird – zumindest ein leichtes – Aufatmen durch die Rathaus-Galerie Hagen gehen. Der Grund? Für die Einkaufspassage lag nur eine temporäre Betriebsgenehmigung vor. Und diese lief Ende September aus. „Aber in Abstimmung mit der Stadt Hagen konnte die Bau- und Betriebsgenehmigung für die Rathaus-Galerie vorerst bis Ende April 2024 verlängert werden“, teilt Sebastian Brunner, Sprecher von Miguel Grosser (der Rechtsanwalt ist als Insolvenzverwalter für das insolvente Shopping-Center eingesetzt), auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
+++ Lesen Sie auch: Vapiano seit Wochen geschlossen – Und was ist mit dem neuen Pächter? +++
Volle Kraft voraus in Richtung Weihnachtsgeschäft
Damit bestehe nun für alle Beteiligten Rechtssicherheit für den Abschluss der noch ausstehenden Sanierungsarbeiten. „Die Aufträge sind vergeben, die Arbeiten werden nun im Oktober und November vorangetrieben“, verspricht Brunner und ergänzt: „Nun heißt es ,Volle Kraft voraus in Richtung Weihnachtsgeschäft’“.
+++ Lesen Sie auch: Unfassbar – Warum zerstört so ein Idiot die beliebte Figur?“ +++
Die Verlängerung der Baugenehmigung ist für das Shopping-Center immens wichtig, da nur dadurch die noch immer zu erledigen Arbeiten (z.B. rund um den Brandschutz) vollendet werden können.
Galerie wirkt noch immer unfertig
Denn auch siebeneinhalb Monate nach ihrer Wiedereröffnung wirkt die Rathaus-Galerie Hagen noch immer „unfertig“. Vieles in der vor über zwei Jahren durch das Hochwasser stark betroffenen Einkaufspassage erscheint noch immer wie ein Provisorium.
Ein von einer Bank bewilligter Massekredit ermöglicht zwar dem Insolvenzverwalter der Rathaus-Galerie, Aufträge an Handwerker zu vergeben und die dann von ihnen geschriebenen Rechnungen auch zügig zu begleichen, dennoch zieht sich die Sanierung hin.
+++ Lesen Sie auch: Lost Place – Ein letzter Rundgang durch den Hagener Kaufhof +++
„Es ist ein bisschen so wie die Sache mit der Henne und dem Ei“, sagt Sebastian Brunner und erläutert den Knackpunkt: „Manche Arbeiten dürfen nur erledigt werden, wenn eine Baugenehmigung vorliegt. Eine Baugenehmigung wird allerdings erst erteilt, wenn geforderte Auflagen erfüllt werden. Diese Auflagen gelten aber erst dann als erfüllt, wenn bestimmte Arbeiten ausgeführt worden sind. Ein kompliziertes Prozedere.“
Lieferschwierigkeiten bei technischer Anlage
Die Verlängerung der temporären Baugenehmigung würde nun aber auch den Handwerkern vor Ort signalisieren, dass sie ihre Arbeiten über einen längeren Zeitraum vollenden könnten. „Außerdem gehen wir davon aus, dass es in puncto Fertigstellung jetzt zügig weitergeht, da eine technische Anlage, die aufgrund von Lieferschwierigkeiten lange auf sich warten ließ, nun endlich eingesetzt werden kann“, so Brunner.
Aus Saturn wird Mediamarkt
Auch im Hinblick auf die weitere Vermietung und Nutzung von Ladenlokalen gäbe es Fortschritte. In der kommenden Woche (Freitag, 27. Oktober) eröffnet der frühere Saturn-Elektrofachmarkt als Mediamarkt neu. Allerdings nur noch auf einer Etage und auf wesentlich kleinerer Fläche.
+++ Lesen Sie auch: Termin steht – Darum schließt das Saturn-Outlet in Hagen +++
„Zudem sind Gespräche und Verhandlungen mit weiteren Mietinteressenten, darunter einem potenziellen Ankermieter, auf einem guten Weg“, versichert Sebastian Brunner.
Modeanbieter Zara fehlt
Ein neuer Ankermieter stände der Shopping-Mall mehr als gut zu Gesicht, schließlich bestimmen die riesigen, sich über zwei Etagen erstreckenden leeren Flächen des früheren Ankermieters Zara bislang das Bild der Passage.
Apropos Leerstand: Auf einem Immobilienportal wird derzeit „eine vollständig ausgebaute Mietfläche zum Betrieb einer Pizzeria“ (es handelt sich um die Fläche des früheren italienischen Schnell-Restaurants „Vabene“ im Erdgeschoss) angeboten.
„Wir sind bezüglich dieser Mietfläche im Gespräch mit neuen Mietinteressenten und auf der Suche nach einem Nachmieter“, bestätigt Center-Manager Philip Stabenow.
„Vabene“ habe nach der Flut nicht wiedereröffnet und das Mietverhältnis regulär Ende April 2023 beendet und die Galerie verlassen“, bedauert Stabenow.
70 Quadratmeter große Gastronomie-Fläche
Im Internet wird nun die insgesamt 70 Quadratmeter große Gastronomie-Fläche (Pizzeria) mit gehobener Ausstattung angepriesen. Und weiter: Mietpreis auf Anfrage, Objektzustand neuwertig.
Und wie gestaltet sich die Suche nach einem Käufer für die insolvente Einkaufspassage? Sprecher Sebastian Brunner: „Mit der Verbesserung der Mietsituation erhöhen sich auch die Chancen, um bei der Ansprache potenzieller Interessenten für einen Kauf der Rathaus Galerie schneller voranzukommen.“