Berchum. Weil mehr Geflüchtete nach Hagen kommen sucht die Stadt nach weiterem Wohnraum – und will eine Unterkunft in Berchum wohl länger nutzen:

Die Stadt denkt darüber nach, die Jugendbildungsstätte in Berchum auch über dieses Jahr hinaus als Unterkunft für Geflüchtete zu nutzen. Zum 31. Dezember dieses Jahres läuft der Mietvertrag für das Haus aus, in dem derzeit 26 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergebracht sind. Sollte der Mietvertrag nicht verlängert werden, dann sollen die Menschen in die eigenen oder von der Stadt Hagen angemieteten Wohnungen ziehen.

Mietvertrag verlängern

Aktuell prüfe man aber die Verlängerung des Mietvertrages in der Jugendbildungsstätte, heißt es auf Anfrage von der Stadt. Auch würde man weiterhin (privaten) Wohnraum anmieten, um den Zuzug an Geflüchteten zu bewältigen. Denn die Stadt Hagen rechnet in den kommenden Wochen mit einer deutlichen Zunahme an durch das Land NRW zugewiesenen Geflüchteten. So wurden seit Anfang September insgesamt 116 Flüchtlinge zugewiesen oder sind bis zum 11. Oktober angekündigt. Sollte sich an dieser Zuweisungspraxis für die Stadt Hagen nichts ändern, sei davon auszugehen, dass der derzeit vorgehaltene Wohnraum bis Ende 2023 erschöpft ist, so die Verwaltung zuletzt in einer Mitteilung.

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Suche nach Wohnraum

Weil wieder mehr Geflüchtete nach Hagen kommen, hat die Stadt Hagen auf dem freien Wohnungsmarkt zusätzlicher Wohnraum zur Unterbringung Geflüchteter angemietet. Ende September wurde zudem erneut das ehemalige Journalistenzentrum Haus Busch im Lennetal neu angemietet, um dort Geflüchtete unterzubringen. Dort waren in der Vergangenheit bereits Geflüchtete untergebracht, zum Ende des Jahres 2022 waren die letzten aber ausgezogen.

Zwei Unterkünfte

Im Bezirk Hohenlimburg gibt es neben der Jugendbildungsstätte in Berchum noch die Gemeinschaftsunterkunft in der Unternahmerstraße, die aktuell mit 35 Personen belegt ist. Daneben wohnen Geflüchtete auch dezentral verteilt in angemieteten Wohnungen in Hohenlimburg. Darüber hinaus ist die Stadt bemüht, weiteren Wohnraum für Geflüchtete anzumieten und gibt sich dabei auch offen für Mietangebote aus der Bevölkerung (Kontakt über E-Mail an integration@stadt-hagen.de).

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Allein reisende Männer

Bei den Zugewiesenen handelt es sich weitestgehend um allein reisende Männer. Erschwert wird die städtische Planung bei der Unterbringung von Geflüchteten zusätzlich durch den sehr geringen zeitlichen Vorlauf. Lediglich rund zwei Wochen bleiben der Stadt Hagen zwischen dem Zuweisungsbescheid durch die Bezirksregierung Arnsberg und dem Zuzug ins Stadtgebiet.