Emst. Weil die Kita in der Cunostraße in Hagen massiv von Schimmel befallen ist, sollen die Kinder in ein Wohnhaus ziehen. Wie das funktionieren soll:

Dass die Kita an der Cunostraße wegen massiven Schimmelbefalls für mehr als ein Jahr geschlossen bleiben soll, hat bei vielen Eltern auf Emst für Frust und Diskussionen gesorgt. „Die Eltern sind besorgt, aber auch genervt und sauer“, sagte Vater Dr. Philipp Gohmann zuletzt gegenüber dieser Zeitung. Und: „Wir machen uns alle Gedanken, wie es weitergehen soll. Die Gruppen mussten in den letzten Wochen mehrfach umziehen und wurden auf drei Kitas verteilt, für alle war das ziemlich stressig.“ Die Kommunikation mit der Stadt sei dürftig, hatten mehrere Eltern bemängelt.

Die Stadt hatte nach der Schließung kurzfristig die Kinder auf drei Ausweicheinrichtungen verteilt und den Familien einen Bustransfer dorthin angeboten. Parallel hatte man im Rathaus einen Lösungsvorschlag ausgearbeitet, der vorsieht, dass die Kinder noch in diesem Jahr gesammelt in eines der leerstehenden Häuser an der Elmenhorststraße umziehen könnten, die eigentlich bald abgerissen werden sollen. „Für uns war wichtig, dass die Kinder mit ihren Freunden vereint in der Nähe der alten Einrichtung untergebracht werden können – auch, um den Eltern eine komfortable Lösung in der Nähe zu bieten“, erklärt Dirk Hannusch (Fachbereich Jugend und Soziales) die Idee.

Die Stadt favorisiert aktuell eine Unterbringung der Kita-Kinder in der Elmenhorststraße. Die Räume sollen dafür entsprechend hergerichtet werden.
Die Stadt favorisiert aktuell eine Unterbringung der Kita-Kinder in der Elmenhorststraße. Die Räume sollen dafür entsprechend hergerichtet werden. © WP | Michael Kleinrensing

Die Kritik, die Häuser seien möglicherweise zu heruntergekommen, kann er nicht teilen: „Die Kinder würden dort nicht einziehen, ohne, dass vorher alles auf Herz und Nieren geprüft worden ist. Es gibt ein umfangreiches und reglementiertes Verfahren, bevor vom Landesjugendamt eine Betriebserlaubnis erteilt wird“, so Hannusch. Eines der Häuser soll nun von der Stadt hergerichtet werden. „Wir streben eine Lösung innerhalb der nächsten Monate an. Wir sehen das als gute und realisierbare Lösung. Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch nach besseren Lösungen schauen.“

Es handle es sich dabei lediglich um eine Übergangsunterbringung, um die entstandene Betreuungslücke zu kompensieren. Was die Herrichtung der Räume kosten soll, dazu machte die Stadt noch keine Angaben.

Schimmelbefall in mehreren Räumen

In der Kita in der Cunostraße war bereits Ende vergangenen Jahres ein Schimmelbefall in zwei Räumen festgestellt worden. Im Sommer sollte über mehrere Wochen saniert werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Schäden viel umfangreicher sind als gedacht und gleich mehrere Räume massiv von Schimmel befallen sind. Auch Gesundheitsbeeinträchtigungen konnten nicht ausgeschlossen werden – daher die Schließung.

Weil die Sanierungsarbeiten schätzungsweise zwischen 12 und 16 Monaten dauern werden, müsse nun umgedacht werden. „Wir haben leider keinen Ersatzbau einfach so in der Tasche“, sagt Hannusch dazu. Eine Containerlösung sei in Betracht gezogen und geprüft, aber aufgrund der hohen Kosten verworfen worden, erklärte die Stadt. Aktuell scheint es also auf die Häuser in der Elmenhorststraße hinauszulaufen.

Eltern der Kita Cunostraße hatten sich zuletzt an die Redaktion gewendet. Die Einrichtung wurde wegen Schimmelbefalls geschlossen. Aktuell sind die Kita-Kinder in Ausweicheinrichtungen untergebracht.
Eltern der Kita Cunostraße hatten sich zuletzt an die Redaktion gewendet. Die Einrichtung wurde wegen Schimmelbefalls geschlossen. Aktuell sind die Kita-Kinder in Ausweicheinrichtungen untergebracht. © Kleinrensing


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