Hagen. Das ging schnell: Schon nächste Woche gibt es wieder keine E-Roller mehr in Hagen. Hoppy zieht sich wieder zurück. Das sind die Gründe:

Erst Ende Juli war die Firma Hoppy in Hagen an den Start gegangen. Jetzt ist schon wieder Schluss: Der Verleiher von E-Scootern zieht nach nicht einmal zwei Monaten seine komplette Fahrzeug-Flotte aus der Stadt wieder ab. Das erklärte Umweltamtsleiter Thomas Köhler.

Hoppy ist damit schon der zweite Anbieter, der am Standort Hagen keine Zukunft mehr sieht. Gestartet war das E-Roller-Projekt in Hagen mit der Firma Zeus im Herbst 2022. Zunächst hatte sich der niederländische Verleiher auf ein Pilotprojekt in Haspe beschränkt, dann aber sein Engagement auf andere Stadtteile ausgedehnt. Im März 2023 dann erklärte Zeus den Rückzug aus Hagen. Als Grund nannte der Anbieter den fortschreitenden Vandalismus.

+++ Lesen Sie auch: Ein Kommentar – Das Verkehrssystem „E-Scooter“ ist in Hagen mausetot +++

Nicht genug Buchungen in Hagen

Auf Zeus folgte Hoppy, ein Anbieter, der nun ebenfalls die Segel streicht. „Der Start in Hagen war aus Sicht des Unternehmens nicht erfolgreich“, so Thomas Köhler, „uns gegenüber hat man erklärt, dass die Buchungen nicht ausreichend gewesen seien.“ Für jede Hoppy-Fahrt ist eine Start-Grundgebühr von einem Euro fällig, während jede Fahrminute – unabhängig von der Strecke – mit 25 Cent zu Buche schlägt.

Per App können die Hoppy-Roller in Hagen freigeschaltet werden. Damit ist bald Schluss.
Per App können die Hoppy-Roller in Hagen freigeschaltet werden. Damit ist bald Schluss. © Michael Kleinrensing

Damit kommt das Verkehrs-Projekt E-Roller, das in Hagen ein Bestandteil der Verkehrswenden sein sollte, nun erneut zum Erliegen. „Wir haben aktuell keinen neuen Anbieter“, so Thomas Köhler. Eine Suche hatte sich bereits nach dem Zeus-Aus als schwierig erwiesen, weil die Stadt – im Gegensatz zu anderen Kommunen – von Beginn an auf ein stationäres System gesetzt hatte. Das bedeutet, dass die Roller nur an dafür vorgesehenen Punkten wieder abgegeben werden können. Auf dieses Konzept wollen sich viele Verleiher offenbar nicht einlassen.

Hagen setzt auf feste Standorte

In anderen Kommunen können diejenigen, die sich per App einen Roller geliehen haben, diesen überall einfach stehen lassen. Ein Umstand, der dazu geführt hat, dass Plätze und Straßenzüge verschandelt werden, weil die Roller einfach von den Nutzern achtlos weggeschmissen werden. Dem wollte man in Hagen vorbeugen. Im gesamten Stadtgebiet wurden – zum Teil zum Ärger von Anwohnern – Parkplätze eingezogen und dann als Abstellplätze für die Leih-Scooter ausgeflaggt.

Präsentation auf dem Bahnhofsvorplatz: Im Juni kündigte der Anbieter Hoppy an, mit einer E-Scooter-Flotte in der Innenstadt von Hagen und in Haspe zu starten.
Präsentation auf dem Bahnhofsvorplatz: Im Juni kündigte der Anbieter Hoppy an, mit einer E-Scooter-Flotte in der Innenstadt von Hagen und in Haspe zu starten. © Michael Kleinrensing

Hoppy – ein belgisches Start-up – hatte erst mit einem großangelegten Marketing-Auftritt auf dem Bahnhofsvorplatz im Juni seine Ambitionen für und in Hagen untermauert. 320 nagelneue Roller, kündigte die Firma an, wolle man auf die Straßen der Stadt bringen. 60 Verleihstationen waren dafür zuletzt in der Innenstadt und in Haspe reserviert worden. „Wir gehen aber davon aus, dass das Angebot auch schon sehr bald in den Hagener Norden sowie nach Eilpe/Dahl ausgeweitet wird“, gab sich Sivasai Prasad Yeesakonu, bei der Stadt Hagen für nachhaltige Mobilität zuständig, noch vor dem Start optimistisch. Zumal „Hoppy“ bereits ankündigt hatte, schon bald über 400 Roller in Hagen zu verfügen. Daraus wird nun nichts.