Breckerfeld. Der Wahnsinn findet zeitweise ein Ende. Die Prioreier Straße in Breckerfeld wird an einigen Tagen für Motorräder gesperrt. Ein Kommentar.

Und wieder kämpft ein Motorradfahrer in einer Klinik um sein Leben. Ein Motorradfahrer, der auf einem Abschnitt in Breckerfeld gestürzt ist, der nach gesundem Menschenverstand nie hätte für Motorradfahrer freigegeben werden dürfen. Aber Menschenverstand zählt in einem Land, in dem Bürokratie und verschwurbelte Gesetze an Lebenswirklichkeiten vorbeigehen, gelegentlich nicht.

Nun wird der Wahnsinn zumindest bald tageweise ein Ende haben. Was erst einmal eine gute Nachricht ist. Es bleibt die Hoffnung, dass in den verbleibenden Tagen, an denen – dazu muss man kein Prophet sein – die Motorräder weiter halsbrecherisch die Priorei in Breckerfeld herauf und wieder herunter rasen, kein Mensch mehr zu Schaden kommt.

Schutz von Menschenleben hat Priorität

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Dabei ist ein wichtiger Teil der Wahrheit auch, dass ein kleiner Anteil von – die Formulierung sei gestattet – Idioten nun dafür sorgt, dass die überwiegende Mehrheit, die sich an Regeln hält und mit angemessener Geschwindigkeit und wenig Lärm eine Straße einmalig nutzt, nun bestraft wird. Das mag man bedauern. Aber der Schutz von Menschenleben muss für eine Behörde immer Vorrang haben.

Schwer beschädigt wird das Motorrad bei einem Unfall auf der Prioreier Straße am Freitag in Breckerfeld.
Schwer beschädigt wird das Motorrad bei einem Unfall auf der Prioreier Straße am Freitag in Breckerfeld. © Alex Talash

Traurig bleibt, dass es erst zahlreiche, teils schwer- und lebensgefährlich verletzte Menschen brauchte, bevor der Kreis handeln kann. Die Zahl der Unfälle kann kaum überraschen. Im Gegenteil: Wer sich einmal an einem sonnigen Samstag an die Straße gestellt hat, weiß, dass es an ein Wunder grenzt, dass hier noch niemand sein Leben verloren hat.

Bürokratische Absurdität

Für die Anwohner mag die teilweise Sperrung – so die Polizei die Einhaltung regelmäßig kontrolliert – dazu führen, dass sie Gärten und Balkone zumindest gelegentlich wieder nutzen können. Das ihre völlig berechtigten Proteste angesichts des Höllenlärms direkt vor ihrer Tür bei der Entscheidung am Ende keine Rolle spielen durften, ist noch so eine bürokratische Absurdität. Aber das sei nur am Rande erwähnt.