Breckerfeld. Der Anbieter Deutsche Giganetz will den Ausbau für das schnelle Internet in Breckerfeld voranbringen. Wo Glasfaser verlegt werden soll.
Rund die Hälfte der Haushalte in der Stadt Breckerfeld könnten schon sehr bald mit schnellem Internet per Glasfaser versorgt sein. Dazu hat die Hansestadt eine Kooperationsvereinbarung mit dem Anbieter Deutsche Giganetz GmbH abgeschlossen. Der Deal: Das noch junge Telekommunikationsunternehmen übernimmt die Kosten für den Ausbau, wenn sich 35 Prozent der Haushalte dazu entschließen, ihrem jetzigen Anbieter zu kündigen und einen Vertrag bei der Deutschen Giganetz abzuschließen.
Dieses „Monopol“ des Anbieters hält zunächst für zwei Jahre. „So lange laufen die Verträge zunächst“, sagt Dennis Schiefke, Manager regionale Kooperationen bei Deutsche Giganetz. „Generell ist geplant, die Leitungen auch für andere Anbieter zu öffnen.“ Deren Interesse dürfte sich nach den bisherigen Erfahrungen des Unternehmens angesichts der eher überschaubaren Anzahl der Haushalte – die Stadt Breckerfeld geht von rund 3000 aus – in Grenzen halten.
Tarife ab 300 Mbit
Wer sich für Glasfaser bei Deutsche Giganetz entschieden habe, könne theoretisch nach Ablauf der zwei Jahre wieder auf das herkömmliche Kupferkabel mit geringerer Kapazität zurückwechseln. Tarife zwischen 300 und 1000 Mbit werden derzeit angeboten,
Erschlossen werden – so sieht es der Vertrag zwischen der Stadt und der Deutschen Giganetz vor – der Breckerfelder Kern inklusive der Wohngebiet Heider Kopf, Wengeberg und Westerfeld sowie einige Bereiche etwas weiter außerhalb: Epscheid, Loh, Branten, Altenbreckerfeld und Ehringhausen.
Leitung auf Wunsch bis ins Haus
Kosten für die Verlegung der Leitung entstehen den Kunden nicht. „Wir legen bis ins Haus hinein“, erklärt Dennis Schiefke, der ankündigt, dass die Deutsche Giganetz allen potenziellen Kunden Begehungen der Häuser sowie eine Beratung anbiete. Lediglich bei einer weiteren Verteilung der Kabel im Gebäude müsse dann ein Elektriker mit den Arbeiten betraut werden.
Für diejenigen, die sich zunächst nicht für eines der Giganetz-Angebote entscheiden und bei ihrem bisherigen Provider bleiben, liege, so Schiefke, immerhin die Infrastruktur vor der Tür. Allerdings sei ein späterer Anschluss des Hauses – über welchen Anbieter auch immer – mit höheren Kosten verbunden.
35 Prozent sollen mindestens abschließen
Mit der aktiven Bewerbung will die Deutsche Giganetz Anfang Juli starten. Ende September – so die Hoffnung – möchte man das 35-Prozent-Ziel erreicht haben. Ende 2023/Anfang 2024 sollen dann die Bauarbeiten beginnen. „Wir werden eine zentrale Verteilung schaffen und von dort aus Abschnittsweise vorgehen“, kündigt Schiefke an. Man wolle mit mehreren Kolonnen vorgehen. Pro Tag sei pro Kolonnen die Erschließung von 50 Metern realistisch.
„Für uns als Stadt ist das ein großer Schritt nach vorn und eine große Chance“, ordnet Bürgermeister André Dahlhaus die Kooperation ein. Zumal man – anders als in Zurstraße und im Gewerbegebiet – letztlich als Kommune keine Kosten tragen müsse. „Rund die Hälfte aller Breckerfelder Haushalte hat so die Möglichkeit, sich an ein Glasfasernetz anschließen zu lassen.“
Info-Büro am Alten Ostring
In einem nächsten Schritt wird nun die Stadt jene Bürger anschreiben, vor deren Tür das Glasfasernetz verlegt wird. Im Anschluss will die Deutsche Giganetz nach und nach Marketing und Vertrieb starten. Am Alten Ostring wird ein Büro eingerichtet, das potenziellen Kunden als Anlaufpunkt dienen soll. Weitere Informationen gibt es auch bei einer Informationsveranstaltung im Martin-Luther-Haus: Die ist geplant für den 20. Juli, 19 Uhr und wird von Giganetz organisiert.