Breckerfeld. Mit den Breitbandausbau-Arbeiten in Breckerfeld wurde mittlerweile begonnen. Ein Blick auf den Stand der Arbeiten und wie es weitergehen soll:
Wenn es um das schnelle Internet in Breckerfeld geht, dann müssen Familien, Anwohner oder Firmen aus den noch unterversorgten Bereichen – wie beispielsweise Zurstraße – weiterhin geduldig sein. Der erste Spatenstich des geförderten Breitbandausbaus im Kreis erfolgte im Oktober 2020, also vor fast genau zwei Jahren, in Witten. Bislang sind, so Kreis-Sprecherin Franziska Horsch, rund fünf Prozent des Breitbandausbaus in Breckerfeld abgeschlossen. Das war zwar immer so geplant (Breckerfeld ist als letztes Ausbau-Cluster an der Reihe), stellt die Nerven der Anwohner, bei denen die Internetverbindung immer wieder abbricht, aber auf die Probe.
Ein vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr unangekündigt aufgehobener Förderaufruf zum Breitbandförderprogramm hatte jetzt auch im Schwelmer Kreishaus zu zahlreichen Anrufen von Bürgern und Unternehmen geführt. Ihre bange Frage: Ist dies auch für den EN-Kreis gleichbedeutend mit einem deutlich langsameren Ausbau des schnellen Internets? „Nein“, lautet dazu die klare Antwort des Breitbandbeauftragten Ulrich Schilling. Sowohl der bereits laufende Ausbau des Leitungsnetzes als auch bessere Anschlüsse für 15 Gewerbegebiete sowie Krankenhäuser und Schulen könnten unverändert weiterlaufen. Und auch das so genannte Graue Flecken Programm sei vor Ort von der Entscheidung aus Berlin nicht betroffen.
Ersten Rohre werden verlegt
Mit den Arbeiten in Breckerfeld wurde derweil bereits begonnen. „Zwischen der Hagener Stadtgrenze und Waldbauer/Zurstraße wurden die ersten Kilometer Leerrohre und insgesamt 500 Meter Glasfaser verlegt. Die Glasfaser wird größtenteils im Tiefbauverfahren verlegt. Wo möglich und bereits vorhanden, werden auch oberirdische Leitungen genutzt. Die Hausanschlüsse werden in der Regel durch Bohrspülverfahren verlegt, um möglichen Schäden an vorhandener Infrastruktur vorzubeugen“, erklärt Horsch das Prozedere.
Im Rahmen der Arbeiten sollen 295 Adressen in der Hansestadt mit „FTTH“ – das bedeutet: „Fiber to the Home“, also Glasfaser bis in die Wohnung – ausgestattet werden, weitere 78 mit Vectoring – eine Erweiterung der VDSL-Technologie, die Glasfaser sowie das für DSL-Tarife klassische Kupferkabel nutzt.
30.000 Euro Eigenanteil
„Bisher belaufen sich die Kosten für das Projekt Breitbandausbau für den gesamten Kreis auf die Fördersumme von knapp 20 Millionen Euro. Hinzu kommen die Eigenanteile der Städte (Breckerfeld knapp 30.000 Euro)“, sagt Franziska Horsch. Genaue Summen würden erst mit der Schlussrechnung des ausbauenden Unternehmens deutlich. Der gesamte Ausbau im Kreis müsse laut Fördervorgaben bis Mai 2023 abgeschlossen sein. „Bisherige Planungen gehen allerdings von einem Zeitpunkt innerhalb des 1. Quartals 2023 aus.“
Im Laufe des Verfahrens kam es bereits zu einigen Verzögerungen durch Corona-Erkrankungen ganzer Bautrupps. Ob es zu weiteren Verzögerungen kommen kann, ist offen: „Eine Verzögerung, die sich auf das Ende der Gesamtmaßnahme bezieht, muss allerdings vom ausbauenden Unternehmen angezeigt und vom Fördergeber Bund genehmigt werden. So eine Anzeige liegt uns bislang nicht vor“, betont Horsch. Es gibt also die Hoffnung, dass sich die Anwohner zumindest nicht mehr ganz so lange gedulden müssen.