Hohenlimburg. Das Oeger Krokodil, die Ringlinie – im Nahverkehr stehen den Fahrgästen aus Hohenlimburg Änderungen bevor. Nicht zuletzt den Nachtschwärmern.

Auf einem Bus der Hagener Straßenbahn AG, der in Hohenlimburg verkehrt, prangt zukünftig das Oeger Krokodil. Das Wahrzeichen wird den neuen Kleinbus 537 zieren, der ab 11. Juni, wenn der Fahrplanwechsel in Kraft tritt, stündlich von Oege aus über den Hohenlimburger Bahnhof in die Obernahmer fährt.

Er habe eigentlich nur einen Witz machen wollen, doch dann hätten die Hohenlimburger Lokalpolitiker es begeistert befürwortet, das Krokodil tatsächlich auf dem Bus anzubringen, berichtet Philippe Staat, Abteilungsleiter der Straßenbahn AG in Hagen und verantwortlich für die Fahrplangestaltung: „Ich denke, es wird im Bereich der Motorhaube prangen.“

Der Kleinbus 537 löst übrigens den Taxibus 2 ab, den die Kunden anfordern mussten. Das Konzept wurde nicht so gut angenommen, so dass die Politik den Wunsch äußerte, hier wieder ein normales Taktangebot einzuführen.

Niemand braucht mehr umzusteigen

Zudem verkehrt ab 11. Juni die von Boele kommende Linie 534 nicht mehr bis zum Sibb in Elsey, sondern endet am Bahnhof in Hohenlimburg. Stattdessen schickt die Straßenbahn AG den neuen City-Express auf die Straßen, der von Hagen aus über Eilpe, Staplack, Hünenpforte und Bahnhof Hohenlimburg den Sibb ansteuert. So braucht aus der Innenstadt kommend niemand mehr umzusteigen, der zum Sibb gelangen will.

Nachtschwärmer aus Hohenlimburg dürfen ab dem kommenden Jahr, sofern die Politik dem Entwurf noch endgültig zustimmt, ein wenig länger in Hagen feiern, um dann doch noch einen Bus zu erwischen, der sie zurück in die Heimat bringt. Der letzte Nachtexpress würde dann ab Januar freitags- und samstagsnachts um 2.02 Uhr am Hagener Hauptbahnhof starten und dann sowohl Holthausen als auch das Hohenlimburger Zentrum und Elsey anfahren. „Derzeit fährt der letzte Bus um 1.32 Uhr, die Hohenlimburger gewinnen also eine halbe Stunde hinzu“, so Staat.

Neu ist auch, dass die Nachtexpresse – so heißen die Busse ab 22.30 Uhr – Hohenlimburg im nächsten Jahr als Ringlinien anfahren werden. Bislang starten die beiden Nachtexpresse 1 und 2 gleichzeitig an der Stadtmitte in Hagen. Der NE 1 nimmt den Weg über die Autobahn und Elsey, der NE2 fährt über Emst und Holthausen. Am Bahnhof Hohenlimburg treffen die beiden Busse wieder aufeinander.

Überarbeitetes Konzept für den Spätverkehr

Das überarbeitete Konzept für den Spätverkehr im Jahr 2024 sieht vor, dass die beiden Linien, die dann NE11 und NE12 heißen, halbstündlich versetzt am Hagener Hauptbahnhof starten, dafür aber im Ring – mit und gegen den Uhrzeigersinn – durch Hohenlimburg fahren:

– der NE11 stündlich zur Minute 36 ab Hauptbahnhof über Elberfelder Straße, Hagener Mitte, A46, Elsey, Hohenlimburg-Bahnhof und weiter als NE12 in Richtung Holthausen;

– der NE12 stündlich zur Minute 02 ab Hauptbahnhof über Körnerstraße, Hagener Mitte, Stadthalle, Emsterfeld, Holthausen nach Hohenlimburg-Bahnhof und weiter als NE11 in Richtung Elsey.

Wo immer man in Hohenlimburg wohnt, man kommt also mit beiden Linien ans Ziel. Die Nachtexpress-Busse verkehren täglich bis gegen 0.30 Uhr, lediglich in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag auch bis gegen 2 Uhr.

Neu ist auch der Stadtteil-Nachtexpress 21, der von der Obernahmer bis Im Sibb fährt und dabei den Hohenlimburger Bahnhof passiert, wo es Anschluss an die beiden Hagener Nachtexpresse gibt.

Zustimmung in Bezirksvertretung Hohenlimburg

In den Reihen der Hohenlimburger Bezirksvertretung trafen die Neuerungen durchweg auf Zustimmung, wurden doch damit zum Teil Forderungen erfüllt, die die Politiker selbst gestellt hatten. „So kann es gelingen, dass mehr Menschen auf Bus und Bahn umsteigen“, urteilte Mark Krippner (SPD), während Frank Schmidt (Bürger für Hohenlimburg) eine deutliche Verbesserung im Spät- und Nachtverkehr ausmachte: „Die Anbindung der Zentren Elsey und Hohenlimburg-Stadt ist charmant gelöst worden.“

Dass die Maßnahmen auch Geld kosten, wollte Christoph Gerbersmann, Kämmerer der Stadt Hagen, gar nicht von der Hand weisen, aber: „Ich glaube, im gesamten Ruhrgebiet findet sich keine zweite Stadt, die – gemessen an ihrer Größe – so viel für den Öffentlichen Nahverkehr leistet wie wir.“