Hagen. Die Politik soll entscheiden, ob eine Schule über einem Lidl in Hagen vorstellbar ist. Warum offen bleibt, ob das Projekt eine Chance hat.

Zumindest aus Gutachtersicht bestehen keine Bedenken gegen den geplanten Gebäudekomplex auf dem Bettermann-Gelände. In der Innenstadt von Hagen sollten dort eigentlich ein Lidl sowie darüber eine Grundschule entstehen. Weil die Mietvorstellung des Investor Thesauros und der Stadt Hagen aber weit auseinanderliegen, hatte die Stadtspitze am Dienstag Abstand von den Plänen genommen.

Und obwohl Oberbürgermeister Erik O. Schulz und die Mitglieder des Verwaltungsvorstandes betont hatten, dass die Vorstellungen so weit auseinanderlägen, dass weitere Verhandlungen aussichtslos seien, trafen sich am Donnerstagmorgen noch einmal Vertreter des Investors mit dem Oberbürgermeister und mit Baudezernent Henning Keune.

Politik muss über Schulprojekt entscheiden

Das Ergebnis: Die Politik solle nun zunächst über die aktuelle Planung sowie die Ergebnisse der Gutachten informiert werden, dann wiederum befinden, ob man sich eine dreizügige Grundschule an diesem Standort und dann noch in Kombination mit einem Discounter überhaupt vorstellen könne. Erst wenn sich eine Mehrheit für das Projekt finde, wolle die Stadtspitze in vertiefenden Gesprächen mit Thesauros noch einmal erörtern, ob man sich denn finanziell doch noch einigen könne.

Auf dem Bettermann-Gelände in der Innenstadt von Hagen soll über einem Lidl eine Schule entstehen. Genauere Pläne hat der Investor jetzt vorgestellt.
Auf dem Bettermann-Gelände in der Innenstadt von Hagen soll über einem Lidl eine Schule entstehen. Genauere Pläne hat der Investor jetzt vorgestellt. © Thesauros AG | Thesauros AG

In den bisherigen Gesprächen, so hatte die Stadtspitze erklärt, sei immer von einer „Range“ die Rede gewesen. Angaben, in welchem Bereich genau sich diese bewegte, machten OB und Kämmerer Christoph Gerbersmann nicht. Nach Informationen unserer Zeitung soll sie zwischen 17 und 23 Euro pro Quadratmeter gelegen haben. Am Ende allerdings hatte der Investor eine Miete von 30 Euro aufgerufen.

Streit über die Höhe der Miete

Die Stadt hatte erklärt, letztlich deutlich gemacht zu haben, dass lediglich eine Miete am unteren Ende der „Range“ in Frage kommen. Gleichzeitig habe man noch Einsparvorschläge unterbreitet. Das Ergebnis sei dann aber eine Mietvorstellung weit oberhalb der Range gewesen.

Die Politiker der Bezirksvertretung Mitte waren nun die ersten, denen Thesauros und die vom Investor beauftragten Gutachter noch einmal die detaillierten Pläne und Ergebnisse vorstellten. Eine Stellungnahme allerdings gab keine der Fraktionen ab. Das könnte sich im Hauptausschuss, der am 1. Juni tagt, ändern.