Hohenlimburg. In angrenzenden Gemeinden wurde der Wolf bereits nachgewiesen: Kann das Raubtier in Hohenlimburg auftauchen?

Über kaum ein Tier wird derzeit so viel diskutiert wie über den Wolf, der – nachdem er 150 Jahre lang als ausgerottet galt – seit Beginn des 21. Jahrhunderts wieder in Deutschland ansässig geworden ist und 2009 auch in Nordrhein-Westfalen erstmals wieder nachgewiesen werden konnte.

In einem Bilder-Vortrag wird Karlheinz Pompe (63), ehrenamtlicher Wolfsbotschafter des Naturschutzbundes (Nabu) und Mitglied des Landesfachausschusses Wolf in NRW, den Beutegreifer am Freitag, 26. Mai, um 18 Uhr im Pumpenhäuschen am Koenigsee, Obernahmer Straße 140, vorstellen.

Auf Einladung des Fördervereins Pumpenhäuschen erläutert der Experte neben den biologischen Grundlagen der Tiere unter anderem, wie sich ein Wolfsrudel zusammensetzt und wie sich der Wolf ernährt, wie sich Menschen bei Begegnungen mit dem Tier verhalten sollten, wie der Schutz von Nutztier-Herden funktionieren kann und wie sich der Wolf auf unsere Ökosysteme auswirkt.

Wichtig für Regulierung des Wildbestandes

Pompe ist der Überzeugung, dass der Wolf in der Natur unentbehrlich ist: „Wir brauchen ihn für den natürlichen Kreislauf. Er ist wichtig für die Regulierung des Wildbestandes, der dort, wo es Wölfe gibt, viel gesünder ist, weil er kranke und schwache Exemplare aussortiert.“

Ob sich Wölfe allerdings jemals auf Hohenlimburger Gebiet niederlassen oder sogar ein Rudel gründen werden, das hält der Experte für unwahrscheinlich: „Allerdings gibt es im angrenzenden Sauerland viel Wald und viel Wild, dort sind die Voraussetzungen für eine Ansiedlung des Wolfes nicht so schlecht.“

Immerhin: Am 3. November wurde in Halver ein Wolf nachgewiesen. Die genetischen Spuren ergaben, dass es sich um ein Weibchen handelte, das aus einem Rudel aus Niedersachsen stammte. Zudem lief am 13. November in Wipperfürth ein Wolf in eine Fotofalle.

Immer gut für Überraschungen

Die Raubtiere seien immer wieder für Überraschungen gut, so Pompe: „Manchmal tauchen sie dort auf, wo man überhaupt nicht mit ihnen gerechnet hat.“ So gebe es bei Schermbeck ein Rudel, dessen Revier von Autobahnen umgeben sei und in dem sich die Tiere offenbar dennoch wohl fühlten.

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Für den Menschen seien Wölfe nicht gefährlich, hebt Pompe hervor. In den vergangenen 20 Jahren wisse er von keinem einzigen Angriff in Europa. Im Gegenteil: „Nicht einmal aggressives Verhalten ist mir bekannt. Wölfe meiden den Menschen.“

Alle Interessierten, Familien, Tierhalter, Jäger, Umwelt- und Naturschützer sind bei der kostenlosen Veranstaltung willkommen. Da im Pumpenhäuschen nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen vorhanden ist, wird eine Anmeldung unter michael-schuh@gmx.net empfohlen.