Hohenlimburg. Noch einmal in die alten Abiturprüfungen und Klassenbücher schauen und die Erinnerungen wecken. Dem Abiturjahrgang 1973 war das möglich:

Ein halbes Jahrhundert haben sich einige von ihnen nun nicht mehr gesehen. Da kann es schon mal den ein oder anderen Moment dauern, bis man alle wiedererkennt. Im Mai 1973 haben insgesamt 49 Schüler und Schülerinnen der damaligen mathematisch-naturwissenschaftlichen (M) und der sprachlichen Klasse (S) des Gymnasiums Hohenlimburg ihr Abitur gemacht. Zum 50-jährigen Jubiläum haben sich jetzt 30 von ihnen in ihrer Heimatstadt wieder getroffen.

“Wir waren damals drei Klassen. Vor zehn Jahren hat sich eine Klasse zum ersten Mal getroffen, vor fünf Jahren waren es dann zwei Klassen und jetzt haben wir gesagt, dass wir uns doch alle hier in Hagen wieder treffen können”, berichtet Roderich Brenner, einer der Organisatoren des Abi-Treffens. Viele von den ehemaligen Abiturienten waren schon lange nicht mehr in Hohenlimburg: “Ich wohne schon viele Jahre in München, aber zu einem Mitschüler habe ich den Kontakt immer gehalten und für mich war sofort klar, dass ich zum 50-Jährigen auch nach Hohenlimburg komme”, berichtet Dietmar Böhlen.

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Besondere Erinnerungen

Beim Rundgang durch das Gymnasium mit Lehrer Christian Rasche werden alte Erinnerungen geweckt. Zwar hatten alle noch Unterricht im ehemaligen Schulgebäude des Gymnasiums an der …Straße, aber beim Betreten des Kunstraumes fällt sofort ein bestimmter Name ins Auge: Otto Blank. Der Name ist allen schnell ein Begriff: “Otto Blank war Kunstlehrer und eine Institution. Er war immer mehr Künstler als Lehrer”, erinnert sich Dietmar Böhlen. “Wir sollten am ersten Tag einen Hahn malen und bekamen gleich von Otto Blank zu hören, dass das alles Mist sei, was wir da gemalt hätten”, berichtet Klaus Benscheidt und sorgt mit dieser Anekdote für großen Spaß in der Runde.

Ein Blick in die alten Klassenbücher weckt so einige Erinnerungen an die vergangenen Schultage.
Ein Blick in die alten Klassenbücher weckt so einige Erinnerungen an die vergangenen Schultage. © Rebecca Borgmeier

Doch ganz besondere Erinnerungen weckt an diesem Tag nicht nur der Kunstraum, sondern vor allem die alten Klassenbücher, Schulakten und Lehrbücher, die vor einigen Wochen in den Kellerräumen des Gymnasiums gefunden wurden. Anlässlich des 170-jährigen Bestehens der Schule werden die alten Dokumente jetzt in einem Raum ausgestellt. Neugierig werden die alten Klassenbücher ganz genau durchgeschaut: “Sobald man die Namen liest, kommen auch die Erinnerungen alle wieder”, sagt Ute Strombach. “Je älter man wird, desto interessanter sind diese Informationen plötzlich wieder”, ergänzt sie. Es sei ein ganz braver Jahrgang gewesen, versichern sie. Doch den ein oder anderen Klassenbucheintrag finden sie dann doch noch und halten ihn per Kamera für ihre Familien fest. Zwar erinnert sich Klaus Benscheidt am liebsten an das Ende seiner Schulzeit, doch er verrät auch, dass es insgesamt eine tolle Zeit war.

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Vor allem die Klassenfahrten sind den meisten ehemaligen Abiturienten in besonderer Erinnerung geblieben. Und ein weiterer Lehrer: Franjo Schlotmann. Er unterrichtete neben Deutsch, Mathe und Religion auch Sport. “Er hat damals mit uns angefangen an der Schule und war ganz anders als die anderen Lehrer und Lehrerinnen. Er hatte einen ganz anderen Stil. Franjo Schlotmann wird auch später noch zu unserem Treffen dazu kommen”, so Ute Strombach. Bei einer Foto- und Diashow am Abend im Haus Schlesierland werden schließlich noch viele weitere Anekdoten und Erinnerungen über die gemeinsame Schulzeit und das Abitur im Mai 1973 ausgetauscht.