Hagen-Mitte. Für viele Frauen in Hagen ist der Wiedereinstieg in den Beruf aus verschiedenen Gründen nicht leicht. Wie Jobcenter und Arbeitsagentur helfen.

„Manche Unternehmen lassen Stellen – trotz des anhaltenden Fachkräftemangels – lieber unbesetzt, als vielleicht eine junge Frau in Teilzeit einzustellen“, sagen die Beauftragten für Chancengleichheit, Frauke Ciupka (Agentur für Arbeit) und Tanja Eickelmann (Jobcenter Hagen). Sie möchten dieses Thema mehr in die Öffentlichkeit rücken. „Dieses Thema betrifft gerade auch ungelernte Frauen, Frauen mit Migrationshintergrund. Die größten Herausforderungen dabei sind häufig die Kinderbetreuung – wenn es hier keine Angebote gibt, wird es einfach schwierig –, und natürlich ist hier ein gewisses Sprachniveau ein Muss“, betont Frauke Ciupka.

Dabei seien die Möglichkeiten in Zeiten des Fachkräftemangels unbegrenzt. „Es gibt viele motivierte Frauen. Wir möchten sie mit unserer Unterstützung und unseren Angeboten qualifiziert und langfristig in den Arbeitsmarkt vermitteln“, erklärt Tanja Eickelmann den Hintergrund.

Frauen in der Stadt erreichen

Um eben diesem Thema mehr Öffentlichkeit zu geben, veranstalten Jobcenter und Arbeitsagentur in Kooperation mit der Hagener Volme-Galerie im Mai die „Woche der Chancengleichheit“ in der Hagener Einkaufspassage, um möglichst viele Frauen zu erreichen, die im Prozess noch Hilfe benötigen.

„Das Angebot richtet sich an junge Frauen, die noch eine Ausbildungen suchen, oder aus der Elternzeit in den Beruf zurückkehren möchten“, erklären die Beauftragten für Chancengleichheit der Hagener Häuser, die nicht nur für dieses Projekt sondern grundsätzlich eng zusammenarbeiten.

+++ Lesen Sie auch: Große Einweihung des Hohenhof-Gartens in Hagen +++

Mit dabei sind zudem auch viele weitere Kooperationspartner (Frauenberatungsstelle, ZeitRaum, Rückspiel), es gibt bislang zwölf Informationsstände sowie stundenweise Workshops oder Angebote – wie einen Bewerbungsmappencheck oder Berufskunde mit VR-Brillen. Zudem haben Frauen die Möglichkeit, sich vor Ort direkt über Arbeitgeber und freie Stellen, die per QR-Code abrufbar sind, zu informieren.

Bewerbungstrainings und Austausch vor Ort

„Zum einen werden wir gezielt an den jeweiligen Tagen Frauen einladen, andererseits kann aber natürlich jede Interessierte die Angebote wahrnehmen“, blickt Tanja Eickelmann auf die Aktionstage, die vom 9. bis einschließlich 11. Mai in der Galerie stattfinden sollen. Konkret ist folgendes Programm geplant:

Der 9. Mai steht dabei unter dem Motto „Ausbildungsstart“ mit freien Ausbildungsplätzen. Neben Stylingtipps für das Bewerbungsgespräch (10-11 Uhr), einen Blick auf den richtigen Aufbau der Bewerbungsunterlagen (11-12 Uhr) und Inhalte des Vorstellungsgesprächs (12-13 Uhr) ist auch Berufskunde mit einer VR-Brille vorgesehen (13-14 Uhr). Der 10. Mai steht dann im Zeichen des Wiedereinstiegs in den Beruf (9-10 Uhr, 10.30 bis 11.30 Uhr, 12-13 Uhr).

+++ Lesen Sie auch: Mafia-Ermittlungen – Angelparadies in Breckerfeld monatelang dicht +++

Am 11. Mai planen wir darüber hinaus noch einen Thementag“, gibt Frauke Ciupka Einblicke in das Programm. Unter dem Motto „Frauen in Fahrt“ können sich Hagenerinnen über die Qualifizierungsmöglichkeiten als Busfahrerin informieren. „Eine Woche später planen wir zudem einen Schnuppertag bei der Hagener Straßenbahn, bei dem Frauen mit anderen Busfahrerinnen sprechen können und die Qualifizierung für den Busführerschein im Fokus steht“, so Ciupka.

Neue Events in die Innenstadt holen

Zu finden sind sowohl der Workshop-Raum als auch sämtliche Informationsstände im hinteren Bereich der Galerie am Rondell – in und um ein leerstehendes Ladenlokal, das als Veranstaltungsstätte dient. Center-Managerin Lisa Radau betont mit Blick auf das Konzept: „Seit der Übernahme sehen wir uns als Teil der Innenstadt und möchten den Alltag in der Stadt mit begleiten – auch durch verschiedene Events wie dieses. Dieses Format ist am Zahn der Zeit.“

Frauke Ciupka und Tanja Eickelmann blicken vor allem mit Vorfreude auf den bevorstehenden Termin: „Wir freuen uns, dass diese Gruppe mit ihren Herausforderungen ein Forum bekommt und sich so viele Partner dafür interessieren. Es wird immenses Potenzial liegen gelassen.“ Das soll sich nun ändern.