Hagen. 227 Rettungspunkte soll es in Hagen geben. Ob alle noch an Bäumen hängen, weiß bei der Stadt niemand. Eine regelmäßige Kontrolle gibt es nicht.

227 „Rettungswegepunkte“ gibt es in den Wäldern in Hagen. Punkte, deren Daten sich leicht ablesen lassen. Verbunden mit dem Hinweis auf den Notruf 112. 227 Punkte, die einen Beitrag dazu leisten sollen, dass Hilfe auch die abgelegensten Orte der Stadt Hagen möglichst schnell erreicht. Wenn zum Beispiel ein Wanderer zusammenbricht, wenn ein Mountainbiker schwer stürzt oder wenn an einem heißen und trockenen Sommertag ein Waldbrand entsteht und sich auszudehnen droht.

Weil aber die trockenen Sommer nicht nur die Waldbrandgefahr erhöhen, sondern auch die Bäume krank machen, hat sich die CDU im Hagener Süden zuletzt um die Schilder, die ja zumeist an Bäumen befestigt sind, gesorgt. „Die Feuergefahr hat sich in den letzten Jahren noch einmal drastisch erhöht“, sagt Forstwirt Dirk Heimhardt, der auf Gut Kuhweide und vom Verkauf von Tannenbäumen lebt und für die CDU in der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl sitzt. Um so wichtiger ist es in seinen Augen, dass die Schilder intakt sind. Sprich: dass sie gut sichtbar dort aufgehängt sind, wo Menschen sie in einem Notfall auch schnell wahrnehmen können. Also hatte die CDU das Thema auf die Tagesordnung gesetzt.

Keiner kennt Zustand der Schilder

Das Ergebnis: So richtig weiß niemand um den Zustand der Schilder. „Eine Überprüfung der Punkte kann zurzeit nicht gewährleistet werden“, heißt es in einer schriftlichen Antwort der Stadt. Zuständig ist dafür der Wirtschaftsbetrieb Hagen, dessen Förster ja für den Stadtwald verantwortlich zeichnen. Eine Antwort, die durchaus auf Verwunderung stößt. „Erschreckend“, nennt sie beispielsweise Michael Eiche (AfD), „es kann hier schließlich um Menschenleben gehen.“

Ob zuletzt Bäume mit Schildern nicht mehr standsicher waren und gefällt werden mussten, weiß man bei der Feuerwehr nicht. „Es gibt keinen Sachstand bezüglich betroffener Schilder“, sagt Peter Thiele, Sprecher der Feuerwehr Hagen auf Anfrage dieser Zeitung, „wir gehen aber davon aus, dass das Forstamt uns informieren würde, da die Schilder als wichtig bekannt sind.“

Freiwillige Feuerwehr kontrolliert vereinzelt

Immerhin: Wenn Kräfte der Hagener Feuerwehr sich ohnehin auf den Weg in die Hagener Wälder machen, um beispielsweise die Löschwasserbehälter oder die Befahrbarkeit von Wegen im Falle von Waldbränden zu kontrollieren, werfen sie auch einen Blick auf die Rettungspunkte.

Vereinzelt werde eine Überprüfung auch durch Mitglieder der Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr durchgeführt. Es komme auch vor, dass Wanderer, Jagdpächter oder Mitarbeiter des Wirtschaftsbetriebs ein beschädigtes Schild meldeten.