Hagen. . Das Kaltwalzmuseum ist ein Gewinn für das Freilichtmuseum in Hagen, aber bitter für Hohenlimburg. Ein Kommentar
Der neue Standort des Kaltwalzmuseums ist eine gute Lösung sowohl für das Freilichtmuseum als auch für den Förderkreis Deutsches Kaltwalzmuseum. Für die Exponate ist eine langfristige Perspektive in den gewachsenen Strukturen des Freilichtmuseums gesichert. Dazu werden sie an einem Standort ausgestellt, der Industriekultur in der Region umfassend präsentiert und feiert.
„Wiege der Kaltwalzindustrie“
Des einen Gewinn ist aber des anderen Verlust: Auf den Standort Hohenlimburg geblickt ist der Umzug ins Mäckinger Bachtal eine bittere Pille. Denn die historischen Wurzeln der Kaltwalzindustrie liegen im Nahmertal und haben die DNA des Lennestädtchens tief geprägt. Statuen von Kaltwalzer und Warmwalzer erinnern an der Stennertbrücke bis heute an diese stolzen Wurzeln und viele denken gerne an die besten Zeiten von Kaltwalzmuseum und Schlossrestaurant zurück.
Weniger schön in Erinnerung ist dagegen das unrühmliche Ende des Kaltwalzmuseums im Schloss samt Rechtsstreit mit dem Fürstenhaus. Eine neue Perspektive für das Museum in Hohenlimburg gab es nicht. Der Neustart im Freilichtmuseum wäre da weniger schmerzhaft, gäbe es im Schloss adäquaten Ersatz. Doch verglichen mit früher ist dort wenig los. Ansätze wie das Drehkreuz sind da, auch Ideen für neue Nutzung gibt es. Doch der große Wurf fehlt.
„Das Schloss braucht eine Attraktion“, äußerte sich Fürst Maximilian zu Bentheim-Tecklenburg in dieser Zeitung. Er könne sich ein Heimatmuseum am einstigen Standort des Kaltwalzmuseums vorstellen. Bleibt zu hoffen, dass den Worten auch Taten folgen. Dem Kaltwalzmuseum ist der Neustart gelungen. Die Lücke, die der Auszug einst in Hohenlimburg hinterließ, bleibt bestehen.