Hagen. Vor dem Krieg gab es kaum Ukrainer in Hagen. Jetzt sind sie an neunter Stelle. Die am häufigsten vertretenen Nationen in Hagen.

Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Flucht der Menschen aus dem von Russland heimgesuchten Land haben die Bevölkerungsstruktur in Hagen verändert. Mittlerweile gehören Personen mit ukrainischem Pass zur Liste der Top Ten in der Rangliste der Nationalitäten: 1931 Ukrainer registrierte das Einwohnermeldeamt der Stadt Hagen mit Stichtag vom 31. Dezember 2022.

Der Anteil der Ukrainer in Hagen war vor dem russischen Angriff verschwindend gering, doch seit Beginn des Krieges im Februar 2022 hat sich das dramatisch geändert. 1889 der 1931 Ukrainer sind 2022 nach Hagen gekommen, im Januar dieses Jahres waren es weitere 55.

Eine von ihnen ist Anna Dwornichen (37) aus Kiew, die mit ihren beiden Kindern schon im März des vergangenen Jahres vor dem Krieg floh: „Wir sind mit einem Rucksack pro Person hier angekommen; das war alles, was wir hatten.“ Anna Dwornichen gehört zu eine großen Gruppe von Frauen aus der Ukraine, die am Rahel-Varnhagen-Kolleg auf Emst Deutsch lernen, um sich die Basis für ein Leben in Deutschland aufzubauen.

1 Prozent der Gesamtbevölkerung

Die Stadt Hagen unternimmt große Anstrengungen, um die Menschen aus dem osteuropäischen Staat zu integrieren, bei der Volkshochschule läuft sogar ein Sprachkurs für Hagener, die in Kontakt zu Menschen aus der Ukraine stehen oder eine Familie bei sich aufgenommen haben und sich in deren Landessprache mit ihr verständigen möchten, um zumindest einen Grundwortschatz zu erlangen, der für Alltagsgespräche und das Verständnis von einfachen Sätzen wichtig ist.

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Lässt man die deutschen Einwohner außen vor, belegen die Zuwanderer aus der Ukraine in der Rangliste der Nationalitäten in Hagen Platz acht (siehe Grafik). Sie machen genau 1 Prozent der Gesamtbevölkerung von Hagen aus, die sich laut Einwohnermeldeamt auf 196.536 Personen beläuft.

151.322 Menschen und damit 77 Prozent besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit, 45.214 sind Ausländer. Von letzteren wiederum stammen 20.907 aus der EU, 24.307 aus Nicht-EU-Staaten.

Die weiteren am häufigsten in Hagen vertretenen Nationen (nach 1. Staatsangehörigkeit): Türkei: 7106 Menschen (3,6 Prozent), Syrien 5062 (2,6 Prozent), Rumänien 4915 (2,5 Prozent), Italien 3467 (1,8 Prozent), Griechenland 3326 (1,7 Prozent), Polen 2575 (1,3 Prozent), Bulgarien 2303 (1,2 Prozent), Ukraine 1931 (1,0 Prozent), Kroatien 1184 (0,6 Prozent).

44,9 Prozent in Hagen haben Migrationshintergrund

Von den afrikanischen Staaten ist Marokko mit 927 Menschen am stärksten in Hagen vertreten vor Nigeria (375), Kamerun (201) und Guinea (183).

Vom Balkan in nennenswerter Anzahl leben in Hagen noch Menschen aus Serbien (857), Bosnien-Herzegowina (780), Albanien (350) und Nord-Mazedonien (342). Aus dem Iran, der wegen der Proteste gegen das Mullah-Regime seit Monaten in den Schlagzeilen ist, haben 220 Menschen ihren Wohnsitz in der Stadt.

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Insgesamt verzeichnet das städtische Melderegister im gesamten vergangenen Jahr 11760 Zuwanderer, davon 4037 Deutsche, 1889 Ukrainer, 1164 Rumänen, 689 Syrer, 451 Bulgaren, 384 Türken und 335 Polen.

Im Januar 2023 wurden 662 Zuwanderer registriert, davon 200 mit deutscher Staatsangehörigkeit, 102 Rumänen und 61 Syrer.

44,9 Prozent aller Einwohner von Hagen besitzen einen Migrationshintergrund, worunter nach Auskunft der Stadtverwaltung alle Personen fallen, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzen.