Hagen. Die Zahl der Flüchtlinge steigt. Die Stadt Hagen ist deshalb auf der Suche nach Unterkünften, um all die Menschen unterzubringen.

Die Zahl der Flüchtlinge, die der Stadt Hagen zugewiesen wurden, ist 2022 dramatisch gestiegen. Insgesamt seien es im vergangenen Jahr 572 Schutzsuchende und Geflüchtete gewesen, teilte die Stadtverwaltung mit (2021 wurden der Stadt hingegen lediglich 141 Geflüchtete zugewiesen).

2022 kamen noch einmal zahlreiche Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hinzu, die vom 24. Februar bis Jahresende ohne Zuweisung (legal aufgrund ihrer Freizügigkeit) in Hagen angekommen sind.

Entsprechend der auf dem Flüchtlingsaufnahmegesetz basierenden Erfüllungsquote erreicht die Stadt Hagen mit Stand vom 10. Februar eine Quote von 91,75 Prozent.

Stadt Hagen mietet 400 Wohnungen an

Die Stadt Hagen hat insgesamt 400 Wohnungen – von Wohnungsgesellschaften und auf dem freien Markt – angemietet, um die Flüchtlinge aus der Ukraine und aus den anderen Herkunftsländern unterzubringen.

Aktuell sind 87 Ukrainer in der ehemaligen Jugendbildungsstätte in Berchum untergebracht. Durch die weiteren Zuweisungen, auch von Ukrainern, müssten jedoch Maßnahmen ergriffen werden, um die weitere Unterbringung sicherzustellen, teilt die Stadtverwaltung mit. In erster Linie sei die verdichtete Belegung von Zimmern in Berchum zu nennen, Umzüge in Wohnungen sind ebenso geplant.

Außerdem wird Haus Busch in Helfe, das zum Jahresende 2022 freigezogen wurde (die Menschen wurden in Wohnungen untergebracht), als weitere potenzielle Unterkunft für Flüchtlinge in Reserve gehalten. Das Gebäude wird aktuell für eine mögliche Wiederbelegung vorbereitet. Wegen der zusätzlichen finanziellen Belastungen durch Catering, Sicherheitsdienste etc. soll die Wiederbelegung aber erst eingeleitet werden, wenn es unumgänglich ist.

Weitere Anmietungen geplant

Auch der Wohnungsbestand für Flüchtlinge wird vor dem Hintergrund der aktuellen Zuweisungszahlen deutlich knapper. Der Fachbereich Integration der Stadt Hagen hat deshalb Aktivitäten ergriffen, um zusätzlichen Wohnraum für diesen Personenkreis zu akquirieren.

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In einem ersten Schritt wurden 20 Wohneinheiten zusätzlich über die Wohnungsgesellschaft angemietet. Weitere Anmietungen, auch von privaten Vermietern, sind vorgesehen.

Da es keine verlässlichen Daten zur künftigen Entwicklung der Zuweisungen gebe, gestalte sich eine seriöse Planung der notwendigen Unterbringungskapazitäten sehr schwierig, so die Stadtverwaltung.