Hagen. Wenn Zinsen und Kosten steigen bleiben Familien in Hagen auf der Strecke. Warum sich viele den Traum vom eigenen Haus nicht erfüllen können.

Es gibt tröstliche Botschaften. Zum Beispiel diese hier: Die zeitweise ins Uferlose gestiegenen Immobilienpreise auch auf dem Hagener Markt werden perspektivisch sinken. Die meisten, die ihre Finanzierung nicht auf Luftschlössern geplant haben und bereit sind, vor einem Kauf eigenes Kapital anzusparen, werden auch künftig im Stande sein, ein Eigenheim zu finanzieren.

Und: Es gilt nicht länger das Windhundprinzip. Wer ein Haus kaufen möchte, kann sich in Ruhe mit der Immobilie beschäftigen, ohne Gefahr zu laufen, dass der Erstbeste ihm Häuschen oder Wohnung vor der Nase wegschnappt.

Ohne Alternative

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Aber Teil der Wahrheit ist auch, dass es in dieser Stadt junge Familien mit Kindern gibt, deren Lebenstraum von den eigenen vier Wände zu platzen droht. Was nicht etwa mit einer bislang unsoliden Finanzierung zu tun hat, sondern damit, dass Zinsen steigen und Kosten auf dem Bausektor innerhalb weniger Wochen so explodieren, dass Ansprüche zum Teil so drastisch heruntergeschraubt werden müssen, dass der Kauf einer Immobilie keine Option mehr ist.

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Im Klartext: Wer bisher von einem frei stehenden Einfamilienhaus in guter Lage träumt, für den könnte nun eine Doppelhaushälfte zur Alternative werden. Aber für diejenigen, für die es bisher zu einem älteren Reihenhäuschen mit Sanierungsstau reichte, in dem man sich unter Eigenleistung einen Traum erfüllen kann, für den dürfte sich keine Immobilie mehr finden.

Stadt muss Grundstücke Familien günstig anbieten

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Was dem Markt gut täte, wäre eine Kommune, die über Jahre im Stande gewesen wäre, günstiges Bauland in ausreichendem Maße direkt an Familien zu vergeben. Damit aber hat sich Hagen leider in den letzten Jahrzehnten immer schwer getan.