Hagen. Sie sammeln Abfall ein und spüren Müllferkel auf: Die Waste Watcher in Hagen haben die Stadt sauberer gemacht. Jetzt wird das Team erweitert.

Das Waste-Watcher-Programm in Hagen wird ausgebaut: Die Stadt will vier neue „Müll-Beobachter“ einstellen und das bestehende Team damit auf 20 Waste Watcher erweitern. Das System habe sich als „Erfolgsmodell“ erwiesen, so die Stadtverwaltung.

Seit 2019 sind in Hagen insgesamt 16 Waste Watcher unterwegs. Sie agieren stets in Zweier-Teams, ein Mitarbeiter wird von der Stadt Hagen gestellt, der andere Kollege vom Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB). Ihre Aufgabe: illegal am Straßenrand entsorgten Müll zu beseitigen. Doch damit nicht genug: Die Waste Watcher versuchen auch, den Verursacher zu ermitteln. Allein 2021 leiteten sie 578 Verfahren ein und spülten 90.000 Euro in die Stadtkasse, im vergangenen Jahr, das noch nicht vollständig abgerechnet ist, waren es bislang 80.000 Euro.

Ob weggeschnippte Zigarettenkippe, Hundekot oder ausgespuckte Kaugummi – fällig sind jeweils 100 Euro plus 28,50 Euro Gebühren. Rund 150 Tonnen Abfall sammeln die Waste Watcher pro Jahr ein, das entspricht der Ladung von 15 bis 17 Müllwagen.

Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick

Derzeit befindet sich nur eine Frau unter den 16 Hagener Müll-Sheriffs; ob sich der Frauenanteil durch die Neueinstellungen verändern wird, muss das Bewerbungsverfahren erweisen. In der vom Ordnungsamt verfassten, internen Stellenausschreibung werden die Aufgaben der Waste Watcher folgendermaßen umschrieben: Aufspüren von Verursachern illegaler Müllablagerungen, Kontrollen bei Umweltvergehen/Kontrolle von Müllverursachern, Ahndung von Ordnungswidrigkeiten bei Umweltvergehen jeder Art (Littering, Hundekot, wilde Ablagerungen, Hausmüll in öffentlichen Papierkörben), mündliche Ermahnung und Fertigung von Anzeigen, Beratung von Bürgern, Durchführung besonderer Aktionen.

Waste Watcher müssen belastbar sein, ihr Dienst erstreckt sich über 365 Tage im Jahr. Das Anforderungsprofil sieht außerdem vor Fußstrecken von bis zu zehn Kilometern bei jeder Witterung sowie Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick, insbesondere in Konfliktsituationen.

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Das beinhalte die Fähigkeit, sich auch mit schwierigen Personen ruhig und sachlich auseinanderzusetzen, um Eskalationen zu vermeiden, heißt es in der Stellenausschreibung. Den Waste Watchern müsse stets bewusst sein, dass sie die Stadt Hagen nach außen vertreten.

Auch gute Ortskenntnisse im Hagener Stadtgebiet und das sichere Beherrschen der deutschen Sprache gelten als Voraussetzungen für einen Job bei den Waste Watchern.