Hagen. Auch in den weiterführenden Schulen will die Stadt Hagen Erweiterungen durchführen. Wir stellen die Projekte vor.

In den Sekundarstufen I und II erwartet die Stadt Hagen bis 2025 einen relativ moderaten Anstieg der Schülerzahlen. Anschließend dürfte jedoch der Raumbedarf kräftig ansteigen, da dann die geburtenstarken Jahrgänge aus den Grundschulen in die weiterführenden Schulen nachrücken. Außerdem führt die Rückkehr zu G9 an den Gymnasien zu einer steigenden Schülerzahl. Alle sieben Gymnasien in Hagen haben sich zur Wiedereinführung des neunjährigen Abiturs entschieden.

Schon ab dem Schuljahr 2023/24 erwartet die Stadtverwaltung eine Platzunterdeckung in den weiterführenden Schulen, die danach Jahr für Jahr zunehmen wird. Deshalb wurden folgende Erweiterungsmaßnahmen beschlossen.

FESH zieht nach Vorhalle

Freie Evangelische Gesamtschule Hagen (FESH): Umzug vom Schulzentrum Wehringhausen im Jahr 2024 in das derzeit noch von der Hauptschule Boelerheide als Zweitstandort genutzte Schulgebäude am Vossacker in Vorhalle.

Hauptschule Geschwister Scholl in Boelerheide: Kompensation der entfallenden Klassenräume in Vorhalle durch Aufstellung von Unterrichtscontainern auf dem Schulgelände in Boelerheide. Kostenschätzung bei zweijähriger Anmietung der Container durch die Stadt Hagen: 810.000 Euro.

Schulzentrum Wehringhausen: Nach dem Wegzug der FESH Aufbau einer neuen Gesamtschule. Kostenschätzung für Renovierung: 1,25 Millionen Euro.

Grundschule Kückelhausen wird reaktiviert

Förderschule Friedrich von Bodelschwingh: Umzug aus dem Schulzentrum Wehringhausen in das derzeit von der Grundschule Astrid Lindgren für den Unterricht von Flüchtlingen genutzt Gebäude der ehemaligen Förderschule in der Selbecke (entweder 2026 oder 2027). Kostenschätzung: 3,3 Millionen Euro.

Grundschule Kückelhausen in der Bebelstraße: Wiederinbetriebnahme mit Platz für 160 Schüler als Teilstandort der Realschule Haspe oder der Hauptschule Haspe (frühestens ab 2027). In dem bis 2012 als Grundschule genutzten Gebäude sind derzeit Flüchtlinge untergebracht. Kostenschätzung: 1,64 Millionen Euro.

Hauptschule Hohenlimburg: Erweiterung um 160 Plätze in der Sekundarstufe I und 150 Plätze in der Sekundarstufe II, Aufteilung der Räume des ehemaligen Hauptschulgebäudes auf die Werkstattschule, die Grundschule Im Kley sowie das Gymnasium Hohenlimburg. Geplant für Sommer 2023, so früh aber nicht mehr umsetzbar.

Ausbau von zwei Gymnasien in Hagen

Theodor-Heuss-Gymnasium: Inbetriebnahme des vierten Geschosses zum Schuljahr 2026/27 für weitere 156 Plätze. Kostenschätzung: keine Angabe.

Albrecht-Dürer-Gymnasium: Inbetriebnahme eines Neubaus neben dem bestehenden Schulgebäude mit Beginn des Schuljahres 2026/27, um den Weiterbetrieb bei Umstellung auf G9 zu gewährleisten. Kostenschätzung: 2 Millionen Euro.

Kosten können noch steigen

Mit den oben angeführten Baumaßnahmen will die Stadt Hagen in den nächsten Jahren insgesamt 767 zusätzliche Plätze in der Sekundarstufe I und 453 in der Sekundarstufe II schaffen. Die Verwaltung betont, dass es sich bei den Kostenschätzungen in einigen Fällen um Annahmen auf der Grundlage von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit handelt. Angesichts der Marktsituation sei von wesentlich höheren Investitionskosten auszugehen.

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Doch selbst wenn all die geplanten Maßnahmen wie vorgesehen umgesetzt werden, könnte es mittelfristig erneut eng werden in den Schulen. Ab 2028 werden die Raumressourcen in den weiterführenden Schulen den Berechnungen der Stadtverwaltung zufolge abermals nicht ausreichen. Der Fachbereich Bildung empfiehlt deshalb, die Entwicklung der Schülerzahlen in den kommenden Jahren genau zu analysieren, um rechtzeitig weitere Neu- und Ausbauprojekte ins Auge fassen zu können.