Hagen. Der Teppichboden im Saal wird durch Parkett ersetzt, für den Seminarbereich gibt’s eine Stelle mehr. Was sich noch in der Stadthalle Hagen tut.

Der grüne Teppichboden im großen Saal der Stadthalle Hagen ist bald Geschichte. Im 700 Quadratmeter großen Mittelbereich wurde schon vor längerer Zeit Parkett gelegt, im Sommer geht es dann auch dem Teppich auf der übrigen, 1000 Quadratmeter großen Saalfläche an den Kragen. „Der Aufsichtsrat der Stadthalle hat die Maßnahme genehmig“, sagt Volker Wolf, seit knapp einem Jahr Geschäftsführer des Kongress- und Eventparks Stadthalle Hagen.

Über die Kosten hält sich der 44-Jährige bedeckt, „aber es handelt sich schon um eine Großinvestition“. Die Sanierung wird im Sommer (während der großen Ferien sowie zwei Wochen vorher und zwei Wochen nachher) durchgeführt, genau wie die Modernisierung im Bereich des Foyers des Sinfoniums (früher Bowling-Center). „Und im Erdgeschoss wird die Toilettenanlage erneuert“, ergänzt Volker Wolf.

Stadthallen-Chef Volker Wolf im großen Saal: Im 700 Quadratmeter großen Mittelbereich wurde schon vor längerer Zeit Parkett gelegt, im Sommer wird dann auch der Teppichboden auf der übrigen 1000 Quadratmeter großen Saalfläche entfernt.
Stadthallen-Chef Volker Wolf im großen Saal: Im 700 Quadratmeter großen Mittelbereich wurde schon vor längerer Zeit Parkett gelegt, im Sommer wird dann auch der Teppichboden auf der übrigen 1000 Quadratmeter großen Saalfläche entfernt. © Michael Kleinrensing

2021 und 2022 seien sämtliche Stühle im großen und im kleinen Saal sowie auf der Galerie aufgepolstert worden, „dabei spielte auch der Nachhaltigkeitsgedanke eine Rolle. Statt neue Stühle zu kaufen, wurden die bestehenden Polster aufgearbeitet, das hat gut funktioniert“, so der 44-Jährige. Im kommenden Jahr (im Sommer 2024) werde ein Fahrstuhl, der das Erdgeschoss mit der Mittelebene verbindet, eingerichtet, „wir möchten barrierefreier werden“.

Städtischer Zuschuss fällt geringer aus

In normalen Jahren beläuft sich der städtische Zuschuss für die Stadthalle auf 570.000 Euro, in diesem Jahr fließen nur 70.000 Euro ins Wasserlose Tal. „An den Modernisierungsmaßnahmen, die in 2023 geplant sind, beteiligt sich die Stadthalle mit 500.000 Euro“, erklärt Volker Wolf den diesmal geringer ausfallenden Zuschuss.

Und wie fällt der Blick auf den Veranstaltungskalender aus? Den bestimmen noch immer viele Nachholveranstaltungen. Was in der Coronazeit ausfallen musste, wird in den kommenden Monaten gezeigt. „Aber natürlich gibt’s auch viel Frisches. Künstler müssen heute wieder viel mehr auftreten, da sie kaum noch Geld durch CD-und Videoverkäufe verdienen.“ Nicht alle Auftritte seien Selbstläufer, weiß der Stadthallen-Chef, „das neue ,Ausverkauft’ sind 50 Prozent.“

Highlight-Veranstaltungen sorgen für volles Haus

Als Highlight-Veranstaltung bezeichnet Wolf den Auftritt des Hundetrainers Martin Rütter, von Atze Schröder oder Dieter Nuhr, „da ist das Haus dann jeweils rappelvoll“, und auch für den Auftritt des Comedian Markus Krebs am 2. März gebe es nur noch Restkarten. Ein Oktoberfest an zwei Tagen steht in diesem Jahr auch wieder an, „2022 hatten wir an zwei Tagen zum Oktoberfest insgesamt 1000 Gäste, da waren wir sehr zufrieden“. Und auf das Kurzfilmfestival „Eat my Shorts“ freue er sich ebenfalls.

In der Stadthalle werden nicht nur Shows und Konzerte gegeben, auch etliche Tagungen und Seminare finden dort statt.
In der Stadthalle werden nicht nur Shows und Konzerte gegeben, auch etliche Tagungen und Seminare finden dort statt. © Michael Kleinrensing

Immer mehr an Bedeutung gewinnt das Tagungsgeschäft, „damit ist Geld zu verdienen“, bringt es der Stadthallen-Chef auf den Punkt. Außerdem würden Tagungen und Seminare einen Mehrwert für die Stadt bedeuten. „die Teilnehmer übernachten hier vielleicht, sie besuchen Restaurants, kaufen hier ein, steigen in ein Taxi“. Der TÜV Saarland zum Beispiel veranstaltet auch in diesem Jahr wieder ein Seminar für Elektrotechnik mit 300 Teilnehmern.

„Wir tauchen in diesem Jahr erstmals im Buch, Besondere Tagungs- und Event-Locations“ auf, das öffnet uns im Seminargeschäft manche Tür“. Auch mit „Panovent“ treffe er den Zahn der Zeit, ist sich Volker Wolf sicher.

„Panovent“ schafft Atmosphäre. Verschiedene Projektionen unterstreichen die Wandlungsfähigkeit der Halle.
„Panovent“ schafft Atmosphäre. Verschiedene Projektionen unterstreichen die Wandlungsfähigkeit der Halle. © Stadthalle Hagen

Hinter dem geschützten Begriff verbergen sich Projektionen – die Bewegtbilder zu verschiedenen Themenbereichen werden im 180-Grad-Winkel im großen Saal gezeigt und unterstreichen die Wandlungsfähigkeit der Seminar- und Eventhalle. „Um das Tagungsgeschäft weiter zu stärken, haben wir eine extra Stelle geschaffen, die sich hauptsächlich um die Akquise von Tagungen kümmert“, so Wolf.

Abibälle sind einmalige Erlebnisse

Themenwechsel: Ein Steckenpferd von Volker Wolf sind Abibälle, „bis jetzt haben wir fünf Reservierungen“. Zwischen 450 und 850 Gäste nehmen an den Abibällen teil, „wir geben uns für die Abibälle aber auch wirklich viel Mühe und richten besonders große Buffetstationen ein, damit es beim Essen zügig geht. Schließlich handelt es sich beim Abiball um ein einmaliges Erlebnis für jeden Schüler“.

Das vor kurzem komplett umgestaltete Restaurant, das flankierend zu Veranstaltungen und Seminaren geöffnet hat, kann übrigens auch für Weihnachts- und Betriebsfeiern oder Firmenevents gemietet werden. „Die helle und multifunktionale Location eignet sich für Gruppen von 40 bis 120 Personen“, erklärt Volker Wolf.