Hagen. Abermals haben Stadtverwaltung und Polizei in Hagen Problemimmobilien kontrolliert. Sie entdeckten zahlreiche Missstände.

Illegale Nutzung, Schimmelbefall und zahlreiche Missstände: Unter Federführung des Ordnungsamtes der Stadt Hagen haben die Polizei Hagen, das Amt für Bauordnung, das Umweltamt und das Jobcenter erneut eine gemeinsame Kontrollaktion in Hagener Problemimmobilien durchgeführt, diesmal in Mitte, Eilpe, Haspe und Wehringhausen. Dabei kamen zahlreiche Missstände zum Vorschein.

Im Fokus der Kontrollen standen diesmal der melderechtliche Status, die Rechtmäßigkeit von Sozialleistungsbezügen, Verstöße gegen die Landesbauordnung und den Brandschutz, Missstände nach dem Wohnungsaufsichtsgesetz, die Überbelegung von Immobilien, eine mögliche Müll- und Schädlingsproblematik sowie das Thema Zuwanderung.

Insgesamt überprüfte das Team sieben Objekte in Hagen. Von den darin insgesamt 143 gemeldeten Personen konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 84 antreffen. 45 Personen werden nun von Amts wegen abgemeldet, da sie fortgezogen sind, sich jedoch nicht ab- oder umgemeldet haben.

Schüler schwänzten die Schule

In einer Immobilie wurden außerdem fünf Menschen angetroffen, die dort nicht gemeldet waren. Die Überprüfung durch die Polizei ergab jedoch, dass sie unter anderen Anschriften in Hagen gemeldet sind. Im Rahmen des Einsatzes nahm die Polizei außerdem eine Person aufgrund eines Haftbefehls fest. Diese konnte, nachdem sie eine Geldstrafe gezahlt hatte, kurze Zeit später in ihre Wohnung zurückkehren.

Zusätzlich traf das Team insgesamt fünf Schülerinnen und Schüler an, die sich nicht in der Schule befanden. Die Schwänzer wurden dem Fachbereich Bildung zur Überprüfung und möglichen Einleitung weiterer Schritte gemeldet.

Illegale gewerbliche Nutzung

Der Verdacht auf illegale Prostitution in einer Wohnung bestätigte sich nicht. Doch von insgesamt 13 überprüften Gewerben müssen nach dem Einsatz neun von Amts wegen abgemeldet werden.

Die Kolleginnen und Kollegen des Jobcenters kontrollieren im Nachgang außerdem noch zwei Familien im Rahmen der Leistungsgewährung. Diese leben in zu großen Wohnungen, so dass die vom Staat übernommenen Kosten zu hoch sind.

In einem Wohnhaus hatten 13 Personen, jeweils auf sich als Einzelperson, das gleiche Gewerk als Gewerbe angemeldet. Vier von ihnen arbeiteten tatsächlich in diesem Bereich, die neun anderen wohnten gar nicht unter der angegebenen Adresse und wurden daher abgemeldet.

Missstände und Brandlasten in allen Häusern

In allen Objekten fanden die Kontrolleure erhebliche Missstände vor. In drei Häusern besteht eine Müllproblematik. Es handelte sich überwiegend um organischen Müll, der sowohl in den Häusern als auch auf den Grundstücken lagerte, teilte die Stadtverwaltung mit.

In zwei Häusern huschten Ratten umher. Vereinzelte Mängel wie defekte beziehungsweise nicht funktionierende Heizungen, Schimmel, fehlende Rauchwarnmelder, Brandlasten in den Hausfluren sowie defekte Fenster wurden in allen Häusern festgestellt.

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In einem Objekt stieß das Team auf freiliegende Elektrik und Durchbrüche. Außerdem wurden unbewohnte Wohnungen offensichtlich illegal als Schlafplätze genutzt. Eine besondere Gefahr stellte auch eine nicht gewartete Gastherme dar. Die Beamten informierten umgehend den zuständigen Bezirksschornsteinfeger.

In allen Fällen werden die Eigentümer der Häuser zur Behebung der Mängel aufgefordert, kündigte die Stadtverwaltung Hagen an. Und es werde anschließend auch kontrolliert, ob die Eigentümer die notwendigen Maßnahmen eingeleitet haben.