Hagen. Drei Bürger und Mitglieder des Forums Nachhaltigkeit in Hagen laden zu einer Seminarreihe. Es geht um die Stadt und ihre Zukunft.

Die Stadt Hagen steht nicht alleine da. Mit ihren Problemen und ihren Herausforderungen. Zum einen, weil es große Kommunen gleich nebenan im Ruhrgebiet gibt, in denen ebenfalls über Schadstoffe, Zuwanderung und das Zusammenleben in den Quartieren diskutiert wird. Zum anderen steht die Stadt aber auch nicht alleine da, weil es Bürger gibt, die sich Gedanken machen.

Zum Beispiel diese hier: Klaus Hirschberg, Ulf Schimmel und Wilhelm Schmeling – allesamt Mitglieder im Hagener Forum Nachhaltigkeit. Und diese drei Herren wollen mit einer zunächst dreiteiligen Seminarreihe in Kooperation mit der Volkshochschule Hagener erreichen, dass Experten, Verwaltung, Politik und Bürger miteinander ins Gespräch kommen. „Was Hagen lebenswert macht. Gemeinsam die Zukunft unserer Stadt gestalten. Den sozialen Zusammenhalt in der Stadt stärken“ – so ist die Reihe mit drei Veranstaltungen in der Villa Post überschrieben.

Abschied von der autogerechten Stadt

Dabei geht es um jeweils von 18 bis 20 Uhr die „Grüne Transformation“ (11. Januar), um das Zusammenleben in den Quartieren (1. Februar) und um „Den Abschied von der autogerechten Stadt“ (14. März). Eingeladen dazu sind Wissenschaftler, Mitglieder der Hagener Verwaltungsspitze, Politiker aber eben auch jeder Bürger, der Lust hat, zu diesen Themen ins Gespräch zu kommen.

Das Forum Nachhaltigkeit will auch über den Abschied von der autogerechten Stadt Hagen sprechen. Am Graf-von-Galen-Ring ist eine Auto- einer Fahrradspur gewichen.
Das Forum Nachhaltigkeit will auch über den Abschied von der autogerechten Stadt Hagen sprechen. Am Graf-von-Galen-Ring ist eine Auto- einer Fahrradspur gewichen. © WP | Michael Kleinrensing

„Wichtig ist uns ein integrativer Ansatz“, sagt Klaus Hirschberg, „Verwaltungen denken Projekte noch häufig in ihren jeweiligen Fachbereichen. Aber wenn es zum Beispiel um die Entwicklung eines Quartiers geht, dann spielen da architektonische Dinge ebenso eine Rolle wie soziologische Komponenten. Ich glaube, da ist man in anderen Städten weiter als in Hagen.“

Forum will Diskussionen anstoßen

Dabei nehmen die Mitglieder für sich keineswegs in Anspruch, für alle Probleme in Hagen die passende Lösung zu haben. „Darum geht es uns nicht“, so Ulf Schimmel, „übrigens glauben wir auch nicht, dass man Konzepte von außen einfach so über Hagen stülpen kann. Wir wollen Diskussionen anstoßen. Und für wollen dazu ermuntern, nicht in Zuständigkeiten, sondern in Projekten zu denken. Dafür wäre eine zentrale Koordinierungsstelle in Hagen hilfreich.“

Dabei wollen die Mitglieder des Forums Nachhaltigkeit einen Grund nicht gelten lassen. „Dass die Stadt kein Geld hat, ist ein Totschlagsargument“, so Wilhelm Schmeling, „es ist zumindest kein Grund dafür, nicht miteinander ins Gespräch zu kommen. Unser Ziel ist es, Debatten in Gang zu bringen und dauerhaft zu wichtigen Themen mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. Aber wir nehmen keinesfalls in Anspruch, alles besser zu wissen.“ Damit all das nicht in Vergessenheit gerät, sollen Beiträge und Diskussionen dokumentiert und veröffentlich werden.

Expertise von außerhalb

Externe Referenten sind unter anderem Nina Frede, Beigeordnete beim Regionalverband Ruhr (RVR) für Umwelt und Grüne Infrastruktur, Adrian Mork Leiter der Stabstelle Klimaschutz bei der Bezirksregierung Arnsberg, Prof. Wolfgang Somme von der Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen von der Technischen Universität in Dortmund, Professor Markus Ambach, RWTH Aachen, Thorsten Kosta vom Wuppertal-Institut (Forschungsbereich Mobilität und Verkehrspolitik), Ayat Tarik (TU Braunschweig), Nina Böcker (Bundesverband Wohnen und Stadtentwicklung) sowie Sascha Kullak (Hansa-Forum Münster).