Hagen. Die Katholische Krankenhaus GmbH in Hagen investiert Millionen in das Josefs-Hospital. Was genau mit diesem Geld geschieht.

Auch am St.-Josef-Hospital hat die Strukturreform der Krankenhäuser in Hagen Auswirkungen. Und zwar – so die Geschäftsführung – positive. Um den Standort zukunftssicher aufzustellen, investiert die Katholischen Krankenhaus Hagen GmbH (KKH) in das Haus, das Anfang der 80er-Jahre eröffnet wurde. Geld, das die KKH selbst aufbringt. Fördermittel fließen nicht.

„Die Struktur des Hauses ist unter heutigen Gesichtspunkten nicht optimal“, erklärt Geschäftsführer Henning Eichhorst. „Das geht schon bei der Lage am Hang los. Die Infrastruktur ist nicht auf dem neuesten Stand. Von daher haben wir intensiv überlegt, wie wir den Bau nach vorne bringen können. Was wir jetzt tun, gehen wir aus eigener Kraft an.“

HNO-Abteilung zählt zu den besten in NRW

Dass letztlich das Josefs-Hospital nicht wie das Krankenhaus St. Johannes in Boele aufgegeben wird, hänge auch mit Vorgaben der Politik sowie Leistungsfähigkeit von Einheiten zusammen: „Wenn wir beispielsweise die HNO-Abteilung nehmen, so messen wir uns mit den größten in ganz Nordrhein-Westfalen. Professor Jonas Park hat die Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie Kopf- und Hals-Chirurgie noch einmal nach vorne gebracht.“

Klaus Christophery, Verwaltungsratsvorsitzender der /KKH, und Henning Eichhorst, Geschäftsführer der katholischen Kliniken.
Klaus Christophery, Verwaltungsratsvorsitzender der /KKH, und Henning Eichhorst, Geschäftsführer der katholischen Kliniken. © WP | Michael Kleinrensing

Einen großen Teil der Investitionen allerdings werden Patienten und Besucher kaum wahrnehmen. „Sie fließen in die Lüftung des Gebäudes und in den Brandschutz“, erklärt Henning Eichhorst. Hinzu kommt, dass ein MRT-Gerät, das sich bislang im Johannes-Hospital in Boele befindet, an den neuen Standort gebracht wird. „Auch einige Funktionsbereiche – wie beispielsweise die Ambulanz – werden wir umbauen.“

Künftig weniger Betten im Josefs-Hospital

Hinzu kommen Investitionen in die Stationen, die im laufenden Betrieb stattfinden und sich über mehrere Jahre hinziehen. „Wir gehen davon aus, dass wir mit all dem im Jahr 2030 fertig sind“, blickt Eichhorst auf eine Zeit voraus, die von Sanierungsarbeiten begleitet sein wird. „Letztlich gibt es in vielen Abteilungen gerade einen Trend zur Ambulantisierung. Wir gehen davon aus, dass wir geringere Bettenkapazitäten benötigen. Vor diesem Hintergrund ist es unsere Aufgabe, die Abläufe zu verändern.“

Rund um das St.-Josef-Hospital Altenhagen gibt es beträchtliche Parkplatznot. Auch das Problem will die Geschäftsführung angehen.
Rund um das St.-Josef-Hospital Altenhagen gibt es beträchtliche Parkplatznot. Auch das Problem will die Geschäftsführung angehen. © WP | Michael Kleinrensing

So will die Katholische Krankenhaus GmbH die Digitalisierung vorantreiben. „Was das Thema Patientenakte angeht, sind wir schon relativ weit“, sagt Eichhorst, „aber wir wollen beispielsweise ein System einführen, das Patienten per App darüber informiert, wie lange sie noch warten müssen.“ Auch das Thema Parkraumbewirtschaftung wolle man angehen. Die Klinik liegt mitten in einem Wohngebiet, was sowohl Mitarbeiter, Besucher, aber auch Anwohner der zahlreichen Mehrfamilienhäuser in der Umgebung vor Herausforderungen stellt.

Krankenhaus in Hagen wird zu Spezialversorger

Hinter all dem stecke das Ziel, das Krankenhaus in Altenhagen zu einem Spezialversorger zu entwickeln. „Wir wollen hier Fachrichtungen anbieten, die sich sonst nicht in der Stadt finden“, so Eichhorst. Dabei sehe man sich als Ergänzung zum Allgemeinen Krankenhaus, an das wiederum diverse Abteilungen des Johannes-Hospitals abwandern.

Das St.-Josef-Hospital in Hagen liegt mitten im dicht bebauten Stadtteil Altenhagern.
Das St.-Josef-Hospital in Hagen liegt mitten im dicht bebauten Stadtteil Altenhagern. © WP Michael Kleinrensing | Michael Kleinrensing

Durch Größe und Spezialisierung könne man letztlich die Qualität steigern, so der Verwaltungsratsvorsitzende Claus Christophery. Das gehe einher mit einer steigenden Wirtschaftlichkeit des Hauses, die am Ende auch Arbeitsplätze sichere. „Wenn wir gucken, wo wir in zehn Jahren stehen, dann können wir nun sagen: Wir haben eine Perspektive. Die Veränderung ist notwendig und wird zu einer deutlichen Verbesserung des Angebots führen.“