Hagen. Per WhatsApp bat ein angeblicher Sohn eine Frau aus Hagen darum, ihm Geld nach Belgien zu überweisen. . .

Trickbetrüger versuchen auf jede erdenkliche Weise, ihre Opfer übers Ohr zu hauen. Mit einer relativ simplen Methode gelang es einem unbekannten Täter jetzt, einer Frau (62) aus Hagen einen vierstelligen Geldbetrag abzuluchsen.

Der Betrüger nutzte dazu den Messengerdienst WhatsApp, über den er der Frau eine Nachricht schrieb, in der er sich als ihr Sohn ausgab. Darin wurde ihr mitgeteilt, dass sein Handy kaputt sei und er nun eine neue Rufnummer habe. Tatsächlich wurde die Nachricht von einer der Frau unbekannten Rufnummer abgesandt, sie enthielt aber weder den Namen noch ein Profilbild des Sohnes.

Frau überweist in gutem Glauben 2000 Euro

Dennoch kam die arglose Hagenerin der Bitte des angeblichen Sohnes nach, ihm einen vierstelligen Geldbetrages auf ein belgisches Konto zu überweisen. Diesen Wunsch über gut 2000 Euro gab die 62-Jährige in Auftrag.

Erst einen Tag später fiel der Betrug auf, als die Frau Kontakt zu ihrem wirklichen Sohn hatte.

Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen. Wie Tim Sendler, Sprecher der Polizei in Hagen, erläuterte, landeten Betrugsanzeigen, in denen die Täter WhatsApp oder einen anderen Nachrichtendienst nutzten, nahezu täglich auf den Schreibtischen der Polizei in Hagen: „Und ab und zu sind die Betrüger mit dieser Masche auch erfolgreich.“

Niemand ist vor den perfiden Methoden gefeiet

Häufig werde in den betrügerischen Nachrichten darum gebeten, die Überweisung in Echtzeit durchzuführen, in der Regel folge, wenn das Opfer tatsächlich Geld überwiesen hat, eine zweite Geldforderung.

Den Menschen, die auf derlei Trickbetrug hereinfielen, könne man schwerlich einen Vorwurf, machen, so Sendler: „Im Grunde ist niemand davor gefeit, Opfer dieser Methoden zu werden.“ Besonders wenn die Täter sich per Telefon meldeten und als Polizeibeamte oder Mitarbeiter einer Bank ausgeben würden, seien die Angerufenen oft emotional betroffen.

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Die Polizei könne nur davor warnen, sensible Daten herauszugeben, ohne sich vorher davon überzeugt zu haben, dass man es wirklich mit einem Familienmitglied zu tun habe. Vorsicht sei insbesondere bei Überweisungen ins Ausland geboten.