Hagen. Wie sieht der Nahverkehr in Hagen aus? Mehr Busse? Vielleicht eine Straßenbahn? Viele Fragen und eine Meinung zu einem wichtigen Thema.

Das Ziel ist ambitioniert: Nur noch 50 Prozent soll der Anteil des Pkw-, Lkw- und Motorradverkehrs in Hagen betragen. Und das bereits im Jahr 2035. Wer derzeit zur Hauptverkehrszeit mit offenen Augen durch die Stadt geht, wird schnell erkennen, dass es ein dickes Brett sein wird, Menschen zum Umstieg zu bewegen.

Und das hat nicht nur etwas mit Bequemlichkeit zu tun. Natürlich ist es angenehm, direkt vor der eigenen Haustür ins Auto zu steigen und ein beliebiges Ziel in der Stadt anzusteuern. Aber: Ein Wechsel ist auch immer eine Frage der Alternativen.

Zu lange gespart

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Ja – vor der Corona-Krise hat die Stadt Millionen in die Hand genommen, um einen ÖPNV wieder attraktiver zu gestalten, den man – auch das ist Teil der Wahrheit – in der klammen Kommune zuvor über Jahre hinweg kaputtgespart hatte. Welche Effekte sich dadurch tatsächlich eingestellt haben, lässt sich so richtig seriös gar nicht beantworten. Denn direkt nach der Einführung des neuen Fahrplans mit mehr Bussen auf den Hauptachsen folgte die Corona-Krise, die kaum dazu geführt haben dürfte, dass sich mehr Menschen in eng besetzte Busse setzten.

Was nun in den nächsten Jahren folgen soll, ist eine Revolution: freie Fahrt für den ÖPNV – vorbei an Autos, die sich im Stau aneinanderreihen. Dabei ist es erst einmal zweitrangig, ob künftig große Busse auf eigenen Fahrbahnen oder Straßenbahnen auf Schienen rollen. Den erforderlichen Platz müssen die Autofahrer hergeben.

Es braucht eine Entscheidung

Der Blick nach hinten, hilft da wenig. Natürlich droht nun ein Wehklagen darüber, dass in den 70ern der Straßenbahn-Verkehr endgültig eingestellt wurde. Eine Fehlentscheidung – gewiss. Aber was bedeutet die für die Zukunft? Erst mal nichts.

Es ist gut, Argumente noch einmal abzuwägen. Dann aber braucht es eine Entscheidung. Eine, die ein Weiter-so-wie-bisher nicht vorsieht.