Ambrock. A 45 dicht, B 54 dicht, L 528 in Hagen-Selbecke dicht. Das hat erhebliche Konsequenzen für das Dörfchen Ambrock. Negative.

Die Sperrung der Selbecker Straße von Hagen hinauf nach Breckerfeld zeigt drastische Auswirkungen an einem Ort, an dem man das zunächst gar nicht vermuten würde: in Ambrock.

Das kleine Dorf an der B54 zwischen Hagen und Dahl beherbergt eine Lungenklinik und einen Steinbruch. Diese Einrichtungen ziehen relativ viel Verkehr nach sich – Mitarbeiter, Lkw-Fahrer, Patienten und Besucher sorgen für regen Betrieb auf dem Ambrocker Weg und im Hamperbach.

Der Verkehr staut sich in Ambrock.
Der Verkehr staut sich in Ambrock. © Privat | Michael Helmert

Doch nun ist der Verkehr regelrecht explodiert: Grund sind zahlreiche Autofahrer, die normalerweise über die Landstraße 528 zwischen Selbecke und Breckerfeld pendeln, wegen der dortigen Sperrung aber einen Schleichweg von Zurstraße nach Ambrock nutzen, um zur B 54 zu gelangen.

Der Landesbetrieb Straßen NRW saniert auf dem Abschnitt zwischen Selbecke und Zurstraße die Fahrbahndecke. Parallel dazu werden an der Hauptstraße in Zurstraße zwei Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. Ende des Jahres, so hatte Straßen NRW erklärt, solle die Maßnahme beendet sein.

Autos können nicht auf B54 einfädeln

Zu den Stoßzeiten hat das massive Staus im Örtchen Ambrock zur Folge, zumal das hohe Verkehrsaufkommen auf der B54 die Fahrzeuge ab Einmündung Haus Kehrenkamp nicht abfließen lässt. „Vor allem wer nach links in Richtung Hagen abbiegen will, hat keine Chance“, berichtet Michael Helmert, der selbst in Ambrock wohnt.

Die Stadtverwaltung Hagen bestätigt die Probleme. Es gebe zu den Stoßzeiten kaum eine Möglichkeit, die B54 zu überqueren und sich nach links in den Verkehr Richtung Hagen einzufädeln, so Michael Kaub, Sprecher der Stadtverwaltung.

Bis zu einer Stunde ständen manche Autofahrer im Stau, vor allem werktags ab 16 Uhr, hat Anwohner Helmert beobachtet: „Manche fahren unüberlegt bis in den Engpass auf der Volmebrücke, dann geht gar nichts mehr.“ In diesen Situationen möchte er nicht der Patient sein, der im Rettungswagen zur Klinik muss.

Behörden machen Anwohnern wenig Hoffnung

Vielleicht wäre ja die vorübergehende Einrichtung einer Ampelanlage im Bereich von Haus Kehrenkamp eine Lösung, schlägt Helmert vor: „Zumindest so lange die Selbeckerstraße gesperrt ist.“

Doch der Landesbetrieb Straßen NRW macht den Ambrockern wenig Hoffnung. Wegen der Sperrung in der Selbecke habe man ja eine offizielle Umleitung ab Eilpe bzw. ab Branten durch das Volmetal ausgewiesen, so Andreas Berg, Sprecher der Verkehrsbehörde: „Wenn sich die Leute Schleichwege suchen, können wir dagegen wenig ausrichten.“

Informationspolitik ruft Kritik hervor

Sieht so aus, als müssten die Menschen in Ambrock weiterhin mit Staus und Abgasen leben. Erst am Jahresende, wenn die Sperrung der L528 aufgehoben werden soll, dürfte sich die Lage wieder entspannen.

Die gesamte Baumaßnahme in der Selbecke sowie sowie die Informationspolitik des Landesbetriebs Straßen NRW hatten schon im Vorfeld für Kritik gesorgt. Sowohl die Stadt Breckerfeld als auch die Bezirksvertretung Eilpe/Dahl auf Hagener Seite hatten versucht, zumindest eine Vollsperrung des Abschnittes über mehrere Monate hinweg zu verhindern.

Vergeblich. Der Landesbetrieb hatte auf eine Gefährdung der Arbeiter hingewiesen, die eine einspurige Verkehrsführung an der Baustelle mit sich bringe.