Hohnelimburg. Bezirksvertreter aus Hohenlimburg planen einen Weihnachtsmarkt. Ein Ersatz für den abgesagten Lichtermarkt im Lennepark – mit eigenem Label
Mit einer kleinen Budenstadt auf dem Rathausplatz startet Hohenlimburg dieses Jahr in den Advent. Rund 20 Stände laden am 3. und 4. Dezember im Schatten des Rathausturmes zum Bummel ein, es wird Glühwein, Waffeln, Selbstgenähtes, Deko und mehr von Vereinen und Händlern geben. „Hohenlimburger Weihnachtszauber“ heißt diese Veranstaltung, die von der Bezirksvertretung organisiert wird.
Zugegeben: Sie wollen es nicht so nennen. Aber irgendwie ist das, was die Lokalpolitik da für das zweite Adventswochenende auf die Beine stellt, doch stark mit dem Lichtermarkt im Lennepark vergleichbar. Dieser Markt, der traditionell in der Vorweihnachtszeit stattfand, fällt dieses Jahr aus, weil dem Organisationsteam angesichts steigender Kosten etliche tausend Euro für Technik und Logistik fehlten.
Forum für Vereine
Der Lichtermarkt war beliebter Anlaufpunkt und Forum für Vereine und Gruppen aus dem Bezirk. Hier stehen Abiturienten am Waffeleisen, um Geld für die Abikasse zu sammeln. Hier informieren die Hohenlimburger Tierretter von „Streetsouls“ über ihren Einsatz für Straßenhunde. Hier verkauft Thomas Simon heimisches Fastfood, den „HohenlimBurger“.
Waffeln und Rollenrutsche
Nur ein paar Beispiele von Ständen auf dem Lichtermarkt im vergangenen Jahr. Und alles Stände, die nun am ersten Adventswochenende auf den „Hohenlimburger Weihnachtszauber“ kommen. Außerdem bauen Friedel Petring und Willi Sieberg (Rumänienhilfe) eine Rollenrutsche auf, die VCP Pfadfinder um Hiltrud Steinhofer-Haurand bringen eine Kinder-Eisenbahn zum Mitfahren, das Rote Kreuz zieht eine Hüpfburg hoch und Händler verkaufen Mützen, selbst gemachte Stifte und Genähtes. Kulinarisch werden Schoko-Früchte und Waffeln serviert und es gibt Bratwurst von den Altherren-Fußballern des SV Hohenlimburg 1910 um Wolfgang Dahnke.
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Bezirksbürgermeister bringt Impuls
Die Idee zum „Hohenlimburger Weihnachtszauber“ hatte Bezirksbürgermeister Jochen Eisermann. Nicht nur die Absage des Lichtermarktes hatte motiviert, nach einem Ersatz zu suchen. Auch der Martinsmarkt fiel aus, den die Werbegemeinschaft Hohenlimburg angelehnt an den Martinstag für November angedacht hatte. Ebenso fällt der Kunst- und Handwerkermarkt aus, den die Händler im Dezember als Ersatz für den Lichtermarkt in die Innenstadt bringen wollten. Doch in beiden Fällen war der Wunsch der Vater des Gedankens. Die Pläne scheiterten und Hohenlimburg stand – mit Ausnahme des kostenpflichtigen Weihnachtsmarktes am Schloss – ohne größere Veranstaltung in der Vorweihnachtszeit da.
Rund 20 Stände angekündigt
„Letztlich ist das für die Hohenlimburger Innenstadt keine Option“, kümmert sich Bezirksbürgermeister Jochen Eisermann (CDU) mit den hiesigen Bezirksvertretern seit rund drei Wochen um ein Angebot, das Weihnachtsstimmung in die Innenstadt bringen soll. Auch die Bezirksverwaltungsstelle um Karin Bekaan und die Gebäudewirtschaft halfen mit. Unterm Strich nahm die Initiative schnell Fahrt auf, wie Frank Schmidt (BfHo) schildert: „Aus drei bis vier Ständen, die wir vielleicht erwartet hatten, ist ein richtiger Weihnachtsmarkt geworden.“ Stand jetzt kommen rund 20 Stände zusammen, Vereine und Gruppen aus Hohenlimburg bringen sich ein.
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Kindergarten liefert Lichterkerzen
Um den Platz rund um die Stände am Rathaus zu schmücken, kümmert sich Willi Sieberg um 40 Weihnachtsbäume. Dazu wollen zwei Kindergärten rund 60 elektrische Kerzen liefern, die in die Fenster des Rathauses gestellt werden, berichtet Karin Kuschel-Eisermann (CDU). Der Markt profitiert von seiner Lage vor dem Rathaus, so können Strom und Wasser aus dem Gebäude bezogen werden und auch die Toiletten dort stehen Marktbesuchern offen.
Kein „Lichtermarkt“
Dass man dem Budenzauber am Rathaus nicht das Label „Lichtermarkt“ verpasst hat, liege auch daran, dass man das Original nicht antasten wolle, so Frank Schmidt, BfHo. Und der „Hohenlimburger Weihnachtszauber“ soll in diesem Jahr auch nur eine Lücke füllen und ist nicht als jährliches Event gedacht.
Politik übernimmt Glühweinstand
Finanziert werden soll das vorweihnachtliche Treiben in erster Linie aus dem Glühweinstand, der von der Bezirksvertretung übernommen wird. Mit den Einnahmen hoffe man, die Kosten für Elektrik, Infrastruktur und Sicherheitsdienst gegenfinanzieren zu können, so Frank Schmidt. Weiter liegen rund 2.000 Euro aus dem Bezirksetat in der Hinterhand, die das Gremium bereits im Januar für den diesjährigen Lichtermarkt abgesegnet hatte – und die nach der Absage nun wieder frei sind.