Elsey. Als seine Kinder das Haus verließen, setzte er Tannen im Garten. Seit 32 Jahren verkauft er sie als Einzelkämpfer an der Esserstraße in Elsey.

Eine kleine rote Hütte, etliche Tannenbäume und ein freundlich lächelnder Mann stehen jedes Jahr im Dezember auf dem Platz vor der Elseyer Sparkasse. Seit 32 Jahren verkauft Willi Sieberg hier Weihnachtsbäume. Er blickt auf eine Zeit voller lustiger Momente, Veränderungen im Kaufverhalten und Wünsche für die Zukunft.

Als die Kinder auszogen, setzte er Tannen

Eigentlich ist der Hohenlimburger Willi Sieberg gelernter Malermeister. Als seine Kinder aber älter wurden und er eine neue Aufgabe auf seinem Grundstück in Sümmern suchte, entschied er sich vor vielen Jahren, dort die ersten Weihnachtsbäume einzupflanzen. Seither setzt der Rentner regelmäßig neue Tannen in Sümmern und verkauft sie später in Elsey als „fertige“ Weihnachtsbäume.

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An eine der Reaktionen auf diesen Wandel vom Malermeister zum Weihnachtsbaumverkäufer erinnert er sich besonders gut: „Vor vielen Jahren stand ein ehemaliger Mitschüler vor mir und fragte ganz erstaunt: Wie, Willi, du verkaufst jetzt Weihnachtsbäume? Der war so verwundert, dass ich das jetzt mache, der konnte es gar nicht glauben.“

Nordmanntannen stehen hoch im Kurs bei den Kunden. Das sind auch jene, die Willi Sieberg in seinem Garten pflegt.
Nordmanntannen stehen hoch im Kurs bei den Kunden. Das sind auch jene, die Willi Sieberg in seinem Garten pflegt. © Michael Kleinrensing

Weil die rote Hütte einfach so symphatisch ist

Aber wer Weihnachtsbäume verkauft, erlebt viele schöne und lustige Momente. „Manche kleine Episode aus dieser Zeit ist mir noch in Erinnerung geblieben“, erzählt Sieberg, „zum Beispiel eine Hohenlimburger Geschäftsfrau, die ihren kleinen Baum zweimal umgetauscht hat, weil ihr Traumbaum dann doch nicht so richtig in die dafür vorgesehene Wohnzimmerecke passte.“ Oder ein Kunde, der den Weihnachtsbaumverkäufer fragte, ob er wüsste, warum er einen Baum bei ihm kaufen sollte. Sieberg wusste nicht warum: „Nun, der Mann fand die kleine rote Hütte einfach so sympathisch und anziehend“, erzählte er.

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Künstlicher Baum, aber Tannenzweige

Eine absurde Geschichte ist dem Elseyer auch noch im Kopf hängen geblieben: „Ein Kunde, der jedes Jahr kurz vor Weihnachten ein paar Tannenzweige gekauft hat, obwohl er eigentlich einen künstlichen Baum zu Hause hatte. Mir fehlt da einfach der Tannenduft, war seine einleuchtende Begründung.“

Eine Veränderung im Weihnachtsbaumgeschäft bemerkt der Elseyer besonders: „Wurden in den letzten Jahren überwiegend Nordmanntannen nachgefragt, sind inzwischen viele Kunden wieder an Blaumanntannen interessiert, weil diese eben den typischen Weihnachtsduft ausströmen, während die Nordmanntanne völlig geruchlos ist.“

Noch so lange verkaufen, wie es geht

Auch in den nächsten Jahren möchte Willi Sieberg weiterhin Weihnachtsbäume neben seiner kleinen roten Hütte in Elsey verkaufen: „Solange es noch geht, komme ich jedes Jahr wieder und verkaufe Weihnachtsbäume.“

Auf Wunsch werden die Bäume auch ausgeliefert. Sieberg findet man seit dem auf dem Platz vor der Sparkasse an der Esserstraße in Elsey.