Hagen. Ein-, Zwei-, und Mehrfamilienhäuser sollen am Emster Marktplatz in Hagen entstehen. Ein Blick auf die aktuellsten Pläne:

In Sachen Baugebiet am Emster Marktplatz soll es nun endlich weiter vorangehen. Die Pläne, dort einen neuen Wohnblock aus Ein-, Zwei-, und Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 130 Wohneinheiten entstehen zu lassen, hatten in der Anwohnerschaft – und auch in der Politik – für Diskussionen gesorgt. Nun aber will die Verwaltung einen Bebauungsplan vorlegen, „hinter dem sich eine breite Mehrheit versammeln kann“, betonte Baudezernent Henning Keune zuletzt in der Bezirksvertretung Mitte. „Über den Bebauungsplan und die genaue Ausgestaltung kann im weiteren Verlauf ja noch diskutiert werden – aber über das Ziel, dass hier eine Wohnbebauung entstehen soll, sind wir uns ja im Grunde einig. Daher sollten wir unbedingt die Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg bringen, um voranzukommen“, so Keune. „Das Projekt im Langen Lohe ist wichtig für uns – auch für die Finanzierung der möglichen Umgestaltung des Marktplatzes sowie des Vereinsheims.“

Laut diesem veränderten Plan sollen unter anderem die Mehrfamilienhäuser maximal über drei Vollgeschosse sowie ein Staffelgeschoss verfügen dürfen – mit einer Höhenbegrenzung von maximal 12,50 Metern. Die Einzelhausbebauung soll maximal über zwei Vollgeschosse und eine Gebäudehöhe von bis zu 9,50 Metern verfügen – auch hier soll unter bestimmten Vorgaben die Einrichtung eines Staffelgeschosses ermöglicht werden.

Während die Änderung des Flächennutzungsplans nun (einstimmig) von der Bezirksvertretung Mitte auf den Weg gebracht ist, wünschen sich die Fraktionen für den Bebauungsplan noch mehr Zeit für die Beratung – die Entscheidung wurde auf einen späteren Termin vertagt.

Tiefgaragen-Bau geprüft

Während Anwohnern bislang besonders das Verkehrsthema und die Verkleinerung des Marktplatzes um rund 500 Quadratmeter ein Dorn im Auge waren, gibt es dafür bereits konkrete Lösungsansätze. So gibt es erste Überlegungen, verkehrsberuhigte Bereiche im Umfeld des Neubaugebiets einzurichten, oder Parkbuchten auf dem Marktplatz – ähnlich wie zuletzt am Boeler Markt – auf den Asphalt aufzubringen, um der wilden Parkerei künftig einen Riegel vorzuschieben. Zudem könnte möglicherweise durch die Verlegung von zwei westlich auf dem Marktplatz stehenden Bäumen zusätzliche Fläche gewonnen werden, die für das Marktgeschehen/Veranstaltungen genutzt werden können, heißt es im Bebauungsplanentwurf. Damit sei aber noch keine abschließende Entscheidung verbunden, dass die Bäume gefällt oder neu gepflanzt werden. Zudem sollen die Container-Standorte verlegt werden.

Geprüft wurde zudem, ob die vorgeschlagenen Tiefgaragen am Baugebiet gebaut werden könnten. In der Baugrundvoruntersuchung wurden für die Bereiche, in denen Tiefgaragen vorgesehen sind, ergänzende Rammkern- und Rammsondierungen durchgeführt. „In diesen Bereichen konnten ausreichende Tiefen für den Bau von Tiefgaragen erreicht werden“, heißt es dazu von der Verwaltung. Allerdings könnten Maßnahmen zum Ausgleich von unterschiedlichen Tragfähigkeiten erforderlich werden.

Sozialwohnungen im Blick

Elke Freund (Grüne) gab der Verwaltung in der Diskussion noch mit auf den Weg, das Thema Sozialwohnungen in den Fokus zu nehmen. „Im Handlungskonzept Wohnen steht, dass wir bis 2030 rund 59 Prozent unserer preisgebundenen Wohnungen verlieren und wir pro Jahr 80 neue Wohnungen in zentralen Bereichen schaffen müssen“, so Freund. „Wenn es geht, sollten wir eine feste Quote festschreiben.“ Auch Jörg Meier (SPD) betonte: „Neben Einfamilienhäusern auch Geschosswohnungsbau anzubieten, halte ich für notwendig. Ich denke, für viele Punkte konnten guten Kompromisse erzielt werden.“

Eine Sozialwohnungsquote im Bebauungsplan festzulegen sei zwar nicht möglich, betonte Henning Keune. „Wir können aber im Vertrag mit dem Käufer, also der HEG, eine entsprechende Quote festlegen, wenn das von der Politik so gewünscht wird.“

Perspektivisch sollen die Erschließungsarbeiten bis Ende 2023 abgeschlossen werden. Anschließend könnte mit der Bebauung begonnen werden.

Auf der Gehre laufen die Erschließungsarbeiten für die Grundstücke.
Auf der Gehre laufen die Erschließungsarbeiten für die Grundstücke. © FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Erschließungsarbeiten „Auf der Gehre“ laufen

Im Neubaugebiet „Auf der Gehre“, das sich in unmittelbarer Nähe zum Baugebiet „Im Langen Lohe“ befindet, sollen 30 frei stehende Eigenheime gebaut werden. Dazu ein Mehrfamilienhaus mit integrierter Tagespflege für Senioren. Die Grundstücke umfassen 500 Quadratmeter und mehr. Die Preise für den Quadratmeter Grundstück im Baugebiet lagen nach Auskunft des Wirtschaftsbetriebs Hagen bei rund 300 Euro.

Die Erschließung der Fläche hat bereits begonnen. Die Arbeiten an der Gehrstraße laufen. Im Anschluss können Familien – an die sich das Angebot richtet – mit dem Bau beginnen.