Hagen. In Hagen wird ein neues Baugebiet erschlossen. Die Grundstückspreise sind hoch. Auch hohe ökologische Standards machen das Bauen relativ teuer.
Es kann ein kleines Paradies werden. Wohnen im Grünen. Bis in die Innenstadt ist es nur mal eben den Berg hinunter. Der Weg zur Autobahn ist nah. Der zur nächsten Schule, zum nächsten Supermarkt oder zum nächsten Sportplatz übrigens auch.
Es kann ein kleines Paradies werden, dieses Neubaugebiet „Auf der Gehre“ an der Gehrstraße. Eines, in dem vorzugsweise Familien ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen sollen. Diese Träume allerdings sind kostspielig.
30 frei stehende Einfamilienhäuser entstehen
Punktesystem regelt die Käufer-Reihenfolge
Die Preise für den Quadratmeter Grundstück im Baugebiet sollen nach Auskunft des Wirtschaftsbetriebs Hagen bei rund 300 Euro liegen.
Die Vermarktung könnte im Herbst beginnen. 20 Grundstücke sollen durch die Märkische Bank verkauft werden.
Auch Hagener Bewerber werden beim Verkauf bevorzugt. Es gibt ein Punktesystem.
30 frei stehende Einfamilienhäuser sollen auf dem Areal zwischen Eppenhauser Straße, Im Langen Lohe und dem Loheplatz entstehen. Dazu ein Mehrfamilienhaus mit integrierter Tagespflege für Senioren. So sieht es der Entwurf eines Bebauungsplans vor, den die Bezirksvertretung Mitte und der Rat jetzt abgesegnet haben.
Darauf zu sehen sind Grundstücke, die 500 Quadratmeter und mehr umfassen. Und nicht nur das ist ein Umstand, der Baudezernent Henning Keune zu der Aussage verleitet, dass es sich „Auf der Gehre“ um das teuerste Hagener Baugebiet handele. Gleichwohl rechnet der Chef der Hagener Bauverwaltung „mit einer immensen Nachfrage“, an deren Ende allerdings nicht das Windhundprinzip gelte.
Vorteil für Familien mit Kindern
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„Es gibt eine Deadline für potenzielle Käufer“, so Henning Keune, der auch darauf verweist, dass ein großer Teil der Bauplätze über die Märkische Bank, ein kleiner über den Alteigentümer des Areals selbst verkauft werde. „Kinderreiche Familien werden bei der Vergabe bevorzugt.“
So sie sich die Bauplätze denn leisten können. „Dass die Grundstücke und das Bauen teuer werden, hat nicht nur mit der Lage und den Größen zu tun“, so Keune, „es liegt auch an den hohen ökologischen Standards, die wir an dieser Stelle einfordern.“ Die Nutzung alternativer Energien zählt beispielsweise ebenso dazu wie ein Verbot der ungeliebten Schottergärten, die Insekten keine Lebensräume bieten.
Viele Anregungen für den Klimaschutz
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Immerhin: Ein überwiegender Teil der Politik begrüßt das Projekt. „Ich freue mich, dass es voran geht“, sagt beispielsweise Jörg Meier (SPD), Architekt von Beruf. „Der Bedarf an Einfamilienhäusern in Hagen ist riesig. Und mit solch einem Gebiet können wir nur einen Bruchteil abdecken.“
Einen solchen Plan habe es in Hagen noch nicht gegeben. Viele Anregungen, die sich positiv auf das Klima auswirken, seien aufgegriffen worden. Für Einfamilienhäuser gebe es in Hagen keinen Markt. Das führe dazu, dass Familien ins Umland abwanderten und dann nur noch zum Arbeiten nach Hagen einpendeln würden. Das sei alles andere als ökologisch.
Bedenken der Grünen
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Die Umweltvorgaben im neuen Baugebiet loben auch die Grünen in der Bezirksvertretung Mitte. Und bleiben trotzdem skeptisch: „Laut einer Studie sollten wir in Hagen 350 Wohnungen pro Jahr vom Markt nehmen“, so Hans-Georg Panzer, „dieses Ziel erreichen wir noch lange nicht. Stattdessen schaffen wir neuen Wohnraum auf einer grünen Wiese. Daraus folgt, dass die sozial Starken aus den gewachsenen Quartieren heraus ziehen werden. Wir verbauen ein Stück Natur im Innenbereich. Das hat auch Folgen für das Klima.“