Hagen. Die Straßenbahn in Hagen reagiert auf Angriffe und Attacken gegen ihre Fahrer. Weitere Sicherheitsmaßnahmen bleiben allerdings geheim.

Die Hagener Straßenbahn erhöht angesichts der letzten Attacken und Angriffe auf ihre Busse und Fahrer, vor allem im Bereich der Badstraße, ihre Sicherheitsmaßnahmen. „Die sich aktuell anhäufenden Gewalt-Vorfälle gegen die Busse der Hagener Straßenbahn sind bedauernswert und beschäftigen uns in hohem Maße. Jegliche Form von Gewalt gegen Menschen oder Gegenstände hat nirgendwo Platz – ebenso wenig an oder in unseren Bussen. Wir begegnen dem Thema daher mit hoher Sensibilität und verschärfen unsere bereits bestehenden hohen Sicherheitsmaßnahmen“, erklärt Straßenbahn-Sprecherin Alicia Pieper.

Für Notfälle seien in den Bussen der Hagener Straßenbahn bereits seit Jahren Sicherheitsmaßnahmen als fester Bestandteil des Sicherheitskonzepts etabliert. „Diese Maßnahmen dienen dazu, den Busfahrerinnen und -fahrern einen sicheren Arbeitsplatz zu ermöglichen und ebenso unsere Fahrgäste zu schützen. So sind die Busse etwa von innen vollumfänglich videoüberwacht.“

Krawalle in der Innenstadt an Halloween: Kartons brennen, Einkaufswagen fliegen gegen Busse.
Krawalle in der Innenstadt an Halloween: Kartons brennen, Einkaufswagen fliegen gegen Busse. © Privat

Strenge Geheimhaltung

Die Linien würden zusätzlich über zertifiziertes Sicherheitspersonal verfügen, das immer in direkter Verbindung zur Leitstelle stehe. „Dadurch kann die Leitstelle in akuten Notfallsituationen auch kurzfristig Verstärkung des Sicherheitspersonals anfordern. Daneben sind die Busse mit sogenannten Antiaggressionsscheiben ausgestattet, die den Fahrdienst vor unmittelbaren Übergriffen im Bus schützen“, so Alicia Pieper. Und weiter: „Zudem nehmen unsere Busfahrerinnen und -fahrer, ebenso wie das geschulte Sicherheitspersonal, zur Konfliktbewältigung an Deeskalationstrainings teil. Das Sicherheitskonzept sieht weitere Maßnahmen vor, die aus Sicherheitsgründen jedoch nicht öffentlich genannt werden. Wir werden die Situation weiterhin scharf beobachten und uns nach wie vor mit der Ordnungsbehörde und der Polizei in enger Zusammenarbeit abstimmen. Die Zusammenarbeit hat bisher immer sehr gut geklappt.“

Busfahrer sprechen nicht öffentlich

Die Stadtredaktion hatte zuletzt immer vergeblich versucht, mit betroffenen Busfahrern ins Gespräch zu kommen. Bedrohungslagen und unsichere Bereiche sind kein Neuland für die Fahrer und Fahrerinnen auf den zahlreichen Linien in Hagen. An der Wehringhauser Straße sah sich das Beförderungsunternehmen im vergangenen Jahr beispielsweise genötigt, damit zu drohen, den Bereich nicht mehr zu durchfahren, sollte es zu weiteren Attacken auf Busse kommen. Dort waren unter anderem Steine geschmissen worden. Auch hier, ähnlich wie in der Badstraße am Sparkassen-Karree, rollten Einkaufswagen vor die fahrenden Busse. In der Badstraße wurden sie sogar dagegen geschmissen.

In Altenhagen war ein Busfahrer mit dem Tod bedroht worden. Auf einen fahrenden Bus an der Badstraße war neulich sogar geschossen worden und zu allem Überfluss war es zu Laserpointer-Attacken auf Fahrer im Dienst gekommen, die daraufhin die Polizei alarmierten.