Altenhagen. In einer Turnhalle in Hagen ereignete sich ein Unglück. Ein Heizkörper löste sich von der Wand, fiel herab und traf einen achtjährigen Schüler.
„Die Turnhalle Dahmsheide, Heidbrache 14, ist ab sofort bis auf Weiteres für den Schul- und Vereinssport gesperrt. In der Halle ist ein Heizkörper von der Wand gefallen und muss beseitigt werden. Die Vereine und Schulen wurden informiert.“
Mit diesen dürren Worten informierte die Stadtverwaltung Hagen die Öffentlichkeit am 27. Oktober über ein Unglück in der Turnhalle Dahmsheide. Denn um ein Unglück handelte es sich. Die Heizung, die plötzlich in der Umkleidekabine herabfiel, traf nach Informationen unserer Zeitung einen Schüler (8) und verletzte ihn schwer am Fuß. Der Junge musste ins Krankenhaus gebracht und unter Vollnarkose operiert werden.
Heftige Debatten unter den Eltern
Das Geschehen ereignete sich während des Sportunterrichts einer Klasse der am Ischeland beheimateten Meinolf-Grundschule. Unter den Eltern wurde heftig über die Ursachen des Unglücks debattiert, die Rede war von „desaströsen Zuständen“ in einer als baufällig angesehenen Sporthalle.
Zudem wurden Zweifel darüber geäußert, ob die Halle regelmäßig gewartet, geprüft und in Stand gesetzt werde. Auch sorgte die Mitteilung der Stadt, die zwar über die sofortige Schließung der Halle, aber nicht über die Verletzung des Kindes informiert hatte, für Befremden unter Müttern und Vätern.
Nachdem unsere Zeitung nachgefragt hatte, nahm die Stadtverwaltung schließlich doch Stellung zu dem Geschehen. Man bedauere sehr, dass sich ein Kind durch einen umgestürzten Heizkörper in der Turnhalle verletzt habe und wünsche schnelle und gute Besserung, so Clara Treude, Sprecherin des Rathauses: „Die Stadt Hagen war bemüht, die Öffentlichkeit vor dem Wochenende schnellstmöglich über die Schließung der Halle zu informieren, allerdings lagen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der entsprechenden Pressemitteilung die Infos über das verletzte Kind noch nicht in der Pressestelle vor.“
Stadt Hagen betont: regelmäßige Wartungen
An der 1929 errichteten Turnhalle Dahmsheide seien in den vergangenen Jahren diverse Sanierungsmaßnahmen durchgeführt worden, so die Stadt. Die letzten Maßnahmen fanden 2017 statt, seinerzeit wurden die großen Fenster und das Dach – inklusive Wärmedämmung – erneuert.
Zudem betont die Verwaltung, dass alle notwendigen Wartungen regelmäßig durchgeführt wurden und werden. Die Objektbetreuung sei nahezu täglich vor Ort und melde Schäden der Bauunterhaltung an den Fachbereich der Gebäudewirtschaft, der diese dann zeitnah beheben lasse.
Es sei geplant, noch in diesem Jahr die beschädigten Fenster im Bereich der Umkleiden, Toiletten und Kellerräume wieder instandsetzen zu lassen und – um Vandalismus an der Turnhalle vorzubeugen – die Fenster durch davor angebrachte Lochbleche zu schützen.
Turnhalle mit Einschränkungen wieder nutzbar
Die Turnhalle Dahmsheide kann nach zweiwöchiger Schließungszeit seit Mittwoch mit Einschränkungen wieder genutzt werden. Allerdings müssen die Umkleide- und Duschräume zunächst noch gesperrt bleiben, bis hier alle Heizkörper ausgetauscht worden sind.
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Das betroffene Kind konnte eine noch schlimmere Verletzung möglicherweise vermeiden, weil es der herabstürzenden Heizung im letzten Moment noch ausgewichen sein soll. Den Fuß darf es wohl dennoch längere Zeit nicht belasten.
Die Mutter erklärte im Gespräch mit unserer Zeitung, sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Öffentlichkeit zu dem Vorfall äußern zu wollen, dies aber möglicherweise später zu tun. Auch Schulleiterin Adriane Hosang-Wiebelhaus wollte keine Stellungnahme abgeben.