Altenhagen. . Die Sporthalle Dahmsheide hat wieder eine Zukunft. Auch die Bezirksvertretung Mitte hat sich für einen Erhalt der Sportstätte ausgesprochen.

Oberbürgermeister Erik O. Schulz dürfte in der finalen Ratssitzung des Jahres am kommenden Donnerstag (11. Dezember, 14 Uhr) mit zentralen Vorschlägen seiner Verwaltung nicht viel Glück haben: Zum Thema Trinkwasser sind die meisten Fraktionen noch unentschieden, die Gebührenschraube möchten weite Teile der Politik den Sportlern offenkundig nicht ins Kreuz drehen und jetzt droht auch noch der Vorstoß zu scheitern, die Turnhalle Dahmsheide schließen zu lassen. Einstimmig unterstützte die Bezirksvertretung Mitte am Mittwochabend den Beschluss des Sportausschusses, diese Sportstätte zu erhalten, um in Altenhagen weiterhin ortsnahen Schul- und Vereinssport anbieten zu können.

SPD-Sprecher Klaus-Dieter Wetzel erinnerte daran, dass der ursprüngliche Vorstoß mit der Idee verknüpft gewesen sei, auch die Erwin-Hegemann-Schule aus Konsolidierungsgründen zu schließen. Dieses Thema ist inzwischen jedoch vom Tisch und damit auch die Sporthalle in den Augen der Politik wieder unverzichtbar. Denn weder ein Fußweg zur Alternativhalle an der Berghofstraße noch ein Buspendelservice für die Hegemann-Grundschüler sei zumutbar und effizient. „Altenhagen ist ein Explosionsort“, warnte Grünen-Vertreterin Hildegund Kingreen vor dem sozialen Sprengstoff innerhalb des Quartiers: „Da wäre ein Abriss das völlig falsche Signal.“

Unterschriften übergeben

In die gleiche Kerbe schlug auch Gerhard Lenz als Vertreter des Stadtteilforums Altenhagen, der zu Beginn der Sitzung 850 Protestunterschriften aus der Bürgerschaft an Bezirksbürgermeister Arno Lohmann (SPD) überreichte. „Altenhagen ist der Stadtteil mit dem höchsten Kinderanteil“, warb Lenz für größere Wertschätzung gegenüber den Jüngsten und forderte gleichzeitig ein, auch das angrenzende Sportplatzgelände zu erhalten und nicht etwa für eine bauliche Vermarktung preiszugeben. Doch zu diesem weitergehenden Schritt mochte sich die Bezirksvertretung mit Hinweis auf die zahlreichen Sportplätze am Ischeland nicht auch noch durchringen. Mit 12:7 Stimmen gab das Gremium grünes Licht für einen Verkauf des Bolzplatzes.

Reichlich Platzbedarf

Die Verwaltung möchte den Küchen- und Mensabereich im Schulgebäude unterbringen. In Lehrküche und Musikraum wäre Platz für bis zu 80 Essplätze.

Mittelfristig müssten der Sekundarschule auch noch ein geeignetes großes Lehrerzimmer sowie ein Konferenzraum zur Verfügung gestellt werden.

Mit dem Erhalt der Turnhalle Dahmsheide steht der Bau an der Berghofstraße künftig automatisch als Sportstätte nicht mehr zur Verfügung. Doch für einen Abriss zugunsten von Parkflächen mochte sich die Bezirksvertretung auch nicht durchringen. Zwar sei die Einrichtung einer 160 Quadratmeter großen Schulmensa für die angrenzende Sekundarschule Altenhagen auch im Souterrain (Lehrküche/Musikraum) des bestehenden Gebäudes durchaus möglich und zumutbar, betonte Schulamtsleiter Horst Hermann. Der Verwaltungsexperte machte aber auch kein Hehl daraus, dass es sich dabei lediglich um eine 1b-Lösung handele.

Platz für Mensa und Aula

Optimal, darüber sind sich im Moment alle Fraktionen einig, wäre eine Verwandlung der Sporthalle Berghofstraße in eine moderne Mensa mit Aula. „So kann man eine neue Schule nicht einrichten“, warnte Frau Kingreen vor dem totalen baulichen Fehlstart für die Sekundarschule Altenhagen. So könne man diese neue Schulform weder Eltern noch Kindern schmackhaft machen. „Wir müssen uns fragen, was uns die Kinder und damit die Zukunft noch wert ist“, ergänzte Wetzel, „wir können die Schule nicht zu einem klassischen Fehlstart verdammen.“

Schulamtsleiter Hermann stellte in Aussicht, dass die Turnhalle Berghofstraße sich für etwa 500.000 Euro in einen modernen Mensa- und Aula-Komplex verwandeln ließe. Die gleiche Summe, so hat die Gebäudewirtschaft Hagen (GWH) signalisiert, würde ein Abriss der Sportstätte und die damit einher gehende Verlagerung der dort inte­grierten Heizungsanlage verschlingen. „Vor diesem Hintergrund sollten wir doch zunächst einmal versuchen, eine 1a-Lösung für die Sekundarschule Altenhagen anzustreben“, warb Bezirksbürgermeister Lohmann für eine wohl überlegte Entscheidung.

Konkrete Zahlen für einen endgültigen Beschluss soll die Verwaltung bis zur Januar-Sitzung der Bezirksvertretung liefern. Dabei soll auch geprüft werden, ob die angrenzende, moderne Dreifach-Turnhalle Altenhagen durch Fernwärme aus dem nahen St.-Josefs-Hospital versorgt werden kann.